11. Sep 2008 | Nationalmannschaft | von Monika Tampe, Ersatzruderin LTA4+

Hoffnungsläufe der paralympischen Ruderer in Peking

Heute schien die Sonne am blauen Himmel über den Shunhyi Olympic Rowing –Canoeing Park in Beijing. Sollte das ein gutes Ohmen für unsere deutschen Handicapruderer sein? Nun, alle Hoffnungen gingen nicht auf, aber wir können zufrieden sein.
Den Einzug in die A-Finals der Einerrennen, sicherten sich an diesem wunderschönen Tag bei den Frauen Bulgarien, die Ukraine, China und Brasilien. Bei den Männern waren ebenfalls China, die USA, Israel und Australien erfolgreich. Hiermit konnte China für den morgigen Finaltag alle Bootsklassen ins A-Finale bringen, da China bereits gestern den TA 2x und den LTA 4+ als Sieger durchs Ziel brachte. Welch ein erstaunlicher Erfolg für das Gastgeberland. Damit hatte wirklich niemand vor Beginn der Paralympics gerechnet!

  • Ergebnis Hoffnungslauf 1 im AW 1x: BLR, UKR, ITA, ISR, HKG
  • Ergebnis Hoffnungslauf 2 im AW 1x: CHN, BRA, POL, KOR, POR
  • Ergebnis Hoffnungslauf 1 im AM 1x: CHN, USA, FRA,CAN,BRA
  • Ergebnis Hoffnungslauf 1 im AM 1x: ISR, AUS, ITA, HUN, ESP

Auf das Rennen der TA Doppelzweier waren wir sehr gespannt, wussten jedoch im Vorfeld, dass es sehr schwierig für Siglind Köhler und Harald Wimmer werden wird, wenn sie ins A-Finale kommen wollen. Wie zu erwarten ruderten sich Italien, Polen und die Ukraine gleich von Beginn an einen guten Vorsprung heraus, so dass der deutsche Doppelzweier nur Japan hinter sich lassen konnte. Trotz des seitlichen Gegenwindes fuhren unsere beiden Handicapruderer ein technisch sauberes Rennen. Leider fehlte es an Kraft, um mit den starken Gegnern vor ihnen mit zuhalten. Somit rudern sie morgen am Finaltag nur im B-Finale. Beeindruckend für mich war nach diesem Rennen, dass viele Sportler und Trainer zu Siglind und Harald kamen, um ihnen die Hände zu schütteln. Scheinbar haben diese beiden Sportler es verstanden, durch ihren offenen und warmherzigen Umgang mit den Sportlern aus aller Welt, dass der olympische Gedanke auch bei den Paralympics zählt und neben dem Anstreben einer Medaille ebenfalls sehr viel Wert ist. Dazu möchte ich den beiden ganz herzlich gratulieren!

  • Ergebnis Hoffnungslauf 1 im TA Mix 2x: AUS, GBR, USA, ISR, CAN
  • Ergebnis Hoffnungslauf 2 im TA Mix 2x: ITA, POL, UKR, GER, JPN

Der Höhepunkt einer Ruderregatta, sind immer die Großboote. Beim Adaptive-Rowing, so die offizielle Bezeichnung der FISA, gibt es leider bis jetzt nur den gesteuerten Riemenvierer, also die Bootsklasse LTA Mix4+. Hier konnte Deutschland den amtierenden Weltmeister in den zweiten Hoffnungslauf schicken. Im ersten Hoffnungslauf setzten sich die Engländer (GBR) an die Spitze und ruderten in der Zeit von 3:44.90 durchs Ziel. Zweiter wurde Kanada mit 3:48.76 und hatte damit, genau wie GBR, den Startplatz im A-Finale sicher. Gegen 17:20 Uhr Ortszeit, wurde es ernst für unseren Vierer. Die USA und Russland kamen gut von den Startblöcken weg und übernahmen in dieser Reihenfolge auch bis zur 500 m Marke die Spitze dieses Feldes. O je, dachte ich, aus ist der Traum vom A-Finale für unseren Vierer. Plötzlich wurde unsere Mannschaft mit Katrin Wolff, Marcus Klemp, Michael Sauer, Susanne Lackner und Steuermann Arne Maury wach. Auf der zweiten Streckenhälfte konnten sie durch einen kraftvollen Druckspurt die Russen kurz vorm Ziel überholen und sich damit mit 3:50.79 den Einzug ins A-Finale sichern. Das war knapp! Beim A-Finale werden sie ihre Taktik wohl ändern müssen, denn alle Gegner in dem morgigen Rennen fuhren durchweg bessere Vor- und Hoffnungslaufzeiten.
Drücken wir also die Daumen, dass sich unsere LTA Mannschaft auf die vorderen Plätze rudern kann. Voraussichtlich wird es aber sehr schwer werden.

  • Ergebnis Hoffnungslauf 1 LTA Mix 4+: GBR, CAN, BRA, DEN, NED
  • Ergebnis Hoffnungslauf 2 LTA Mix 4+: USA, GER, RUS, RSA, ISR