11. Sep 2008 | Nationalmannschaft | von Monika Tampe, Ersatzfrau LTA 4+

Vorläufe der Ruderer bei den Paralympics in Peking

Für mich ist es schwierig, von dieser Regatta zu berichten, da ich überwiegend auf dem Sattelplatz stand und dort mithalf, wenn es gewünscht wurde und an diesem Tag eine dicke Nebelsuppe den Zuschauern die Suppe versalzte, in dem man kaum 100 m weit sehen konnte. Trotzdem muss natürlich darüber berichtet werden, wie sich die beiden deutschen Ruderteams in ihren Vorläufen zeigten.

Nach den Einern, wo bei den Frauen England und die USA und bei den Männern wiederum England sowie die Ukraine direkt ins Finale kamen, starteten die TA Doppelzweier. Zu erwähnen wäre hier noch, dass Deutschland leider keinen 1x nach Peking schicken konnte.
Mit Siglind Koehler und Harald Wimmer, der übrigens der älteste Teilnehmer dieser Paralympics ist, schickten wir also zwei Ruderer ins Rennen, die erst seit diesem Frühjahr zusammen in der Bootsklasse TA 2x rudern und trainieren. Daher konnte man nicht all zuviel vom Ergebnis erwarten, denn andere Länder besetzen diese Bootsklasse schon länger und können teilweise inzwischen auch schon auf einen größeren Pool an Sportlern zugreifen. Auch wenn die beiden technisch sauber fuhren, konnten sie ihren Gegnern nicht viel entgegen setzen und kamen in 4:44.67 vor Kanada aber hinter China, Australien, Ukraine und den USA als fünfte ins Ziel. Dass in diesem Rennen China in der besten Vorlaufzeit in 4:14.67 Minuten siegte, war für alle anwesenden Trainer und Betreuer ein großes Erstaunen, da nach deren Ergebnis auf der WM 2007 in München wohl niemand mit diesem Außenseiter gerechnet hatte. Einig sind wir uns alle, dass hier eine Mannschaft geformt wurde, die für uns ungeahnte Trainingsmöglichkeiten gehabt haben muss, von denen wir deutschen Handicapruderer nur träumen können. Egal wie man zu vielen Dingen dieses Trainings stehen mag, die Erfolge zeigen sich nun mal in Medaillen. Wünschen kann man Siglind und Harald für die beiden nächsten Rennen viel Kraft und Glück, so dass sie sich einen guten Startplatz für die Finalrennen am 11.9.08 errudern können.

Im letztem Vorlauf des ersten Tages einer jemals stattgefundenen paralympischen Ruderregatta, wartete nicht nur ich gespannt im Zielbereich, auf den Zieleinlauf unseres deutschen LTA 4x+. Mit 3:39.02 kamen sie als zweite hinter China ins Ziel, was wiederum ein großes Erstaunen auf dem Sattelplatz, aber auf den Tribünen für mächtigen Jubel sorgte. In dem vorangegangenen Vorlauf siegte mit 3:34.59 Italien vor England, was ebenfalls eine Sensation war. Hoffentlich findet der deutsche LTA 4+ mit Katrin Wolff, Marcus Klemp, Michael Sauer, Susanne Lacker und Steuermann Arne Maury, morgen zu seiner Form zurück und kann sich mit einem guten Rennen sicher ins Finale fahren.