15. Juli 2012 | Nationalmannschaft | von Oliver Palme, Pressesprecher

2. Finaltag U23-WM: 2 Gold-, 5 Silber- und 2 Bronzemedaillen

Die Ruderinnen und Ruderer des Deutschen Ruderverbands in der U23-Klasse haben bisher am 2. Finaltag der WM zwei Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen errudern können. Goldig war die Fahrt von Wiebke Hein und Nora Wessel im Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier. Auch heute sind es wieder schwierige Bedingungen, die Bahnen wurden entsprechend der Windbedingungen getauscht. Ab 12:30 Uhr geht es mit dem zweiten Block der Rennen weiter.

Rennberichte (Sonntag)

Konstantin Steinhübel fährt gegen den Griechen Giannaros die Goldmedaille im Leichtgewichts-Männer-Einer aus, das war vorher klar. Genau so kommt es auf den letzten Metern, als Steinhübel den Schweizer Fabian überspurtet und den Griechen angreift. Doch die letzten Kräfte für Giannaros reichen aus, um sich vor Steinhübel zu halten. Auch hier wurden die Bahnen getauscht, leider erwischte unser Skuller die Bahn 5. Trotzdem ein toller Erfolg in dieser heiß umkämpften Bootsklasse, wo sich die Talente der Zukunft präsentieren.
Paul Heinrich und Hannes Ocik haben es im Männer-Zweier ohne mit den überragenden Briten Emery und Tarrant zu tun, insgesamt ist dieses Feld sehr stark besetzt. Die USA will mit allen Mitteln in die Medaillen fahren und mischen das Feld anfänglich auf. Doch im Endspurt sind es die Südafrikaner Hunt und Breet, die die Silbermedaille an sich reissen. Vorne rudern da die Briten ihrem Sieg entgegen, das deutsche Duo wird für eine taktische kluge Fahrt mit Bronze belohnt.
Hagen Rothe und Stephan Riemekasten gehen sehr aggressiv in den Männer-Doppelzweier und führen auf den ersten 500m das Feld an, doch die Neuseeländer auf der schlechten Bahn 1 halten sehr gut mit. Flannery und Cohen haben das Momentum ab Streckenhälfte auf ihrer Seite und setzen sich ab. Der deutsche Zweier kann auf Höhe der Tribüne den Rückstand noch einmal verkürzen, aber vorne halten die Neuseeländer durch. Silber in einem hochklassigen Rennen, Italien holt Bronze.
Der Leichtgewichts-Männer-Vierer ohne entscheidet sich immer erst an der 1500m Marke, dort scheint das Rennen erst zu beginnen. Die deutsche Crew liegt aussichtsreich, alle erwarten den Endspurt, der sie gestern in das Finale führte. Doch heute sind es die Franzosen, die Flügel bekommen und noch auf Silber sprinten. Die Italiener und Spanier halten ihre führenden Positionen, Polen kommt auf Platz vier ein und unser Vierer auf einem sehr guten fünften Platz in dieser heiß umkämpften Bootsklasse.
Sehr kluges Rennen im Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier von Wiebke Hein und Nora Wessel. Sie starten verhalten auf Platz 5 liegend, können sich dann aber Schlag um Schlag von den Gegnerinnen absetzen. An der 1500m Marke hat man schon Wasser zwischen sich und die Verfolgerinnen gebracht, die Niederlande spurtet noch zu Silber, Bronze geht an Neuseeland.
Im Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier rudern Matthias Arnold und Julius Peschel lange auf der Silberposition. Doch an der 1500m Marke starten die Polen mit hoher Frequenz ihre Aufholjagd. Auf Goldkurs sind die Gebrüder Sieber aus ÖSterreich, die nur noch reagieren. Polen spurtet auf Höhe der Tribüne mit wenigen Zehnteln Vorsprung auf Silber, Bronze geht an unser Duo.
Im Frauen-Achter ist das deutsche Boot mit guten Vorleistungen positiv aufgefallen. Die USA legt sich mit Großbritannien erst einmal vor, beide fahren ein Wahnsinnstempo auf den ersten 1000m. Unser Boot hält sich mit den Niederlanden auf Platz drei. Ab der 1500m Marke entscheidet sich heute das Rennen, die US-Girls können ihr hohes Tempo halten. Aber Großbritannien lässt nach, verliert erst den Kontakt auf die USA, wird dann erst von Deutschland und dann auch von den Niederlanden überrollt. Silber in einem taktisch sehr klugen Rennen für unsere Damen.
Julia Lier hat den Kampf um den olympischen Rollsitz in Essen nur knapp gegen Marie Louise Dräger verloren. Heute drückt sie aber ab den ersten Startschlägen dem Rennen im Frauen-Einer ihren Stempel auf. Sie rudert einen fantastischen Start-Ziel-Sieg heraus. Die Goldmedaille ist nie gefährdet, hier hat der DRV für die kommende Olympiade ein großes Talent.
Hubert Trzybinski will es Lier gleichtun, doch der bärenstarke Aleksander Aleksandrov aus Aserbaidschan hat etwas entschieden dagegen. Als Olympiavorbereitung fährt er dieses Rennen und lässt ab Streckenhälfte dem Berliner keine Chance mehr. Im Ziel hat sich der Männer-Einer deutlich auseinander gezogen. Vorne Gold für Aserbaidschan für den deutschen Trainer Rüdiger Hauffe, dahinter Hubert und Bronze für den Griechen Angeloupolos.
Wenigstens auf dieser U23-WM ist der Männer-Achter das krönende Highlight, bei Olympia wird dies leider nicht so sein. Das Rennen um die Königsklasse ist an Hochspannung kaum zu überbieten, denn mit Australien, Deutschland und den US-Boys jagen drei Achter fast gleichauf über die Strecke. Nachdem der deutsche Achter an der 1000m Marke führt, setzen die USA einen Spurt und führen mit knapp einer Sekunde Vorsprung an der 1500m Marke. Auch wenn der deutsche Achter stark spurtet, die USA holt Gold, Bronze für die Australier.

B-Finale (Sonntag)

Im Leichtgewichts-Frauen-Einer kann Katrin Thoma, die national die Nummer 1 ist, nicht an ihr Leistungsvermögen anknüpfen. Sie ist außer Form und kann im B-Finale nur den fünften Platz belegen.
Im Frauen-Doppelzweier fahren Shirin Brockmann und Caroline Brockmann ein gutes Rennen, halten Kontakt zur Spitze und holen sich mit dem dritten Platz in diesem Rennen Rang neun in der Gesamtwertung.
Im Männer-Doppelvierer rudern die sehr hoch eingeschätzten Timo Piontek, Felix Bach, Patrick Leineweber und Denis Sittel mit mehr als einer Länge Vorsprung den Sieg deutlich heraus, es bleibt in der Gesamtwertung Rang sieben.