61. Deutscher Rudertag 2012 - Bericht des Fachressorts Wettkampf
Dem Ausschuss gehören mit Stefanie Palfner, Karin Stephan, Heike Stich, Willi Rüdel und Manfred Becker neben dem Vorsitzenden fünf ordentliche Mitglieder an. Zudem sind mit Uwe Gerstenmaier (Regelkommission) und Roland Schreiber (DRJ) zwei Organisationen vertreten, die im Konzert eine tragende Rolle spielen. In der DRV-Geschäftsstelle hat Cornelia Stampnik die hauptamtliche Unterstützung geleistet.
Die Regattakoordination, Begleitung der DRV-Testregatten und Meisterschaften, MASTERS-Events, die Aus- und Fortbildung von Wettkampfrichtern sowie die Zusammenarbeit mit der FISA-Wettkampfrichter-Kommission bilden die Hauptaufgaben des Ausschusses.
Im DRV verfügen wir über ein ausdifferenziertes und letztlich dezentral organisiertes Wettkampfsystem. Der Dachverband setzt lediglich Rahmenbedingungen und versucht, Impulse zu geben. Die Durchführungsverantwortung bis hin zum wirtschaftlichen Risiko liegt bei den jeweiligen Ausrichtern.
Bei den Regatten ist eine Konzentration der Angebote zu verzeichnen. Ausrichter, die über eine gute Regatta-Infrastruktur verfügen und ein breites Wettkampfangebot vorhalten, vermelden großen Zulauf. Hingegen haben selbst traditionelle Flussregatten in den Regionen erhebliche Schwierigkeiten, sich zu behaupten. Nun ist diese Entwicklung nicht neu und kann durch das Ressort kaum beeinflusst werden, dennoch drohen wir, Wettkampfangebote vor Ort zu verlieren.
Mittlerweile haben sich einige innovative Ansätze entwickelt, die jedoch nicht durch die RWR erfasst sind. Es ist daher erforderlich, das Thema "frei vereinbarte Regatten" neu zu regeln. Dies ist bisher im Zusammenspiel mit der Regelkommission nicht gelungen und wird sicher eine zukünftige Aufgabe des Ressorts sein. Dazu gehört auch das Wettkampfangebot für "Wenig-Trainierende". Ein Evergreen bleibt das Deutsche Meisterschaftsrudern, das sich mit unterschiedlichen Modalitäten in einer Dauererprobung befindet. Diese "Baustelle" ist uralt und wird von jedem Ressortverantwortlichen quasi geerbt. Es gelingt erkennbar nicht, den auf Rudertagen formulierten Wunsch nach einem DMR mit Meldungen zu untermauern. Der Rudertag in Ulm wird sicher einen klugen Beschluss fassen, zu dem der Ausschuss Vorschläge unterbreitet.
Die Kooperation mit der Ruder-Event-GmbH, die die "
Ruder-Bundesliga " durchführt, hat eine besondere Bedeutung. Hier wurde von Nils Budde und Arne Sieman ein innovatives Wettkampfkonzept realisiert. Die RBL zeigt aber auch, dass ein derartiger Meilenstein Strukturen erfordert, die eine Begleitung außerhalb traditioneller Ehrenamtsstrukturen ermöglichen.
Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt bildet die Aus- und Fortbildung von Wettkampfrichtern. Dem Trend, wonach jeder WKR immer weniger Regatten im Jahr besucht, wird durch die Werbung neuer Interessenten erfolgreich entgegengetreten. Eine Konstante ist die Anpassung der Wettkampfregeln, wobei der Ausschuss im Auftrag des Präsidiums Vorschläge entwickelt und mit der Regelkommission über die Umsetzung im Vorfeld formaler Entscheidungswege verhandelt.
Gemeinsam mit dem Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit haben wir das
Verwaltungsportal auf www.rudern.de vorangetrieben. Ausschreibung, Meldung und Ergebnisveröffentlichung sind somit elektronisch auf höchstem Niveau möglich. Besonders erfreulich ist, dass für Vereine und Ausrichter keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Nach acht Jahren in der Verantwortung werde ich, wie bereits im Januar 2012 angekündigt, für das Amt nicht mehr zur Verfügung stehen. Daher danke ich allen Menschen mit denen ich zusammenarbeiten durfte, um trotz etwaiger inhaltlicher Differenzen den Rudersport zu entwickeln.
Dr. Dag Danzglock