09. Sep 2012 | Wettkampfsport | von Carsten Oberhagemann

Diese Leistungen sind ein Vorbild für andere

Deutsche Ruderer bei den Paralympischen Spielen: Im gemischten Vierer mit Steuermann startet das deutsche Boot am Freitag, 31. August, um 11.30 Uhr in die Vorläufe. Olympiasieger Martin Sauer traut dem Vierer viel zu, sieht die Leistung der Sportler mit Behinderung aber auch mit einem weiteren Blick. Drei Fragen an ihn.

Am Freitag startet der gemischte Vierer mit Steuermann bei den Paralympischen Spielen in die Wettkämpfe. Als härtester Konkurrent und Favorit gilt das britische Team. Glaubst Du, dass der deutsche Vierer eurem Vorbild folgen kann?

Martin Sauer: Warum nicht. Bei uns war es vielleicht nicht ganz so schwierig, weil wir unserer eigenen Stärke bewusst waren und wussten, wir würden die Briten zurückhalten können. Am Ende sind ja auch die Kanadier auf dem zweiten Platz gelandet. Aber es spricht nichts dagegen, dass sie bei den Paralympics nicht das Gleiche erreichen können.

Kannst Du ihnen einen Rat geben, worauf sie beim Rennen auf dem Dorney Lake achten sollten?

Martin Sauer: Eigentlich nicht. Die Strecke ist ja eine der modernsten Ruderstrecken der Welt. Die besonderen Windbedingungen sind bekannt. Da heißt es einfach, am Renntag das Beste zu geben. Aber auch das Handicap-Boot besteht ja aus erfahrenen Ruderern, die viele Strecken schon abgefahren haben. Das sollte kein Problem sein.

Paralympische Spiele hegen noch immer häufig ein mediales Schattendasein. Was müsste sich ändern, damit diese Wettkämpfe besser wahrgenommen werden?

Martin Sauer: Die Einteilung in Leistungsklassen ist eine wichtige Komponente, also welche Behinderungen die Sportler haben. Da gibt es noch Probleme. Trotzdem bringen die Sportler Topleistungen. Aber darum geht es in meinen Augen ja nicht nur, sondern auch darum, dass Menschen mit Handicaps immer noch herausragende Leistungen bringen können. Sie haben eine Vorbildfunktion für viele andere Menschen. Wenn man den Leuten das vermittelt, rücken die Paralympischen Sportarten auch mehr in den Fokus.