04. Nov. 2012 | Fachressort Wettkampf | von Dag Danzglock

Erprobungsmaßnahme Ruder-Bundesliga

Der Rudertag in Schweinfurt hatte Präsidium und Regelkommission aufgefordert, die Erprobungsmaßnahme Ruder-Bundesliga (RBL) intensiv zu begleiten und ein Regelwerk zum Rudertag 2012 vorzulegen.

Beide Gremien sind nach intensiver Evaluation und Beratung zu dem Ergebnis gekommen, dem Rudertag vorzuschlagen, die Erprobungsmaßnahme zwei Jahre fortzusetzen.

Begründung:

Die RBL ist mittlerweile ein wichtiges Angebot im Wettkampfkalender des DRV und hat einen Bedarf getroffen. In vielen Vereinen wurde das Großbootrudern wieder entdeckt und es konnten Aktive für den Leistungssport motiviert oder darin gehalten werden. Die RWR werden voll umfänglich eingehalten. Lediglich in Bereichen, die für das Liga-System zwingend sind, wurden in Absprache mit dem DRV-Vorstand Abweichungen formuliert. Das Gesamtregelwerk der RBL wird im Kreis der teilnehmenden Vereine diskutiert und verabschiedet.
Der Rechtsweg weicht gleichwohl von den RWR ab und wird intern beschritten. Da es sich bei der RBL aber nicht um eine Meisterschaft handelt, erscheint dies vertretbar.

Die Wettkampfserie hat nur den bisherigen Status erreichen können, weil sie hauptamtlich organisiert wird. Der DRV war und ist mit einem solchen Aufwand überfordert oder müsste zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen. Zudem trägt sich die Serie finanziell nicht, sondern erfordert noch Zuwendungen eines Privatmannes. Die Nachhaltigkeit des Angebotes ist aber wesentlich davon bestimmt, inwieweit die RBL wirtschaftlich zu betreiben ist. Um hierzu weitere Erkenntnisse zu erhalten, ist die Fortführung der Erprobung angezeigt.

Wenngleich Aktive ohne Zweifel zusätzlich im Leistungssport gehalten werden, bleibt deren Gesamtmenge dennoch weitgehend konstant. Die RBL als neues Angebot ist somit auch eine Konkurrenz für bestehende Regatten. Hier haben wir im DRV einen freien Wettbewerb und in der Rückschau sind seit dem 2. Weltkrieg viele Regattaplätze verschwunden. Gleichzeitig sind neue Regatten im Kalender etabliert worden, die den Bedarf der Vereine besser decken konnten. Wichtig für den Wettbewerb ist jedoch die Chancengleichheit und hier ist ein Defizit zu bemerken.
Die Zusammenarbeit zwischen DRV und der Ruder-Event GmbH funktioniert grundsätzlich zufriedenstellend. Von dieser Einschätzung ist jedoch die Terminierung des RBL-Wettkampfkalenders ausgenommen. Zwar werden wichtige Zielwettbewerbe wie Meisterschaften respektiert. Es ist der REG aber wiederholt nicht gelungen, die Termine der zukünftigen Saison zur Regattaveranstaltertagung zu veröffentlichen. Damit wird anderen Regattaveranstaltern die Möglichkeit genommen, auf ein etwaiges Konkurrenzangebot durch geeignete Maßnahmen zu reagieren.
Für die Akzeptanz der RBL im Gesamtverband ist es von zentraler Bedeutung, dass sich die REG hier an die Übereinkunft hält. Die vorgeschlagene Verlängerung der Erprobungsmaßnahme soll auch in dieser Angelegenheit für Klarheit sorgen.

In der Gesamtschau ist nach übereinstimmender Auffassung von Präsidium und Regelkommission die Verlängerung der Erprobungsmaßnahme die geeignete Maßnahme, um die RBL zu begleiten.