10. Juli 2013 | Hochschule | von Jens Hundertmark

Deutsche Hochschulmeisterschaften weiter auf Wachstumskurs

Die DHM Rudern brach 2013 wieder einmal alle Rekorde - qualitativ und quantitativ. 622 Studentinnen und Studenten präsentierten sich in 272 Booten in den 20 DHM- und 4 Uni-Pokal Läufen; insgesamt nochmal eine Steigerung der Meldezahlen um rund ein Viertel gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2012. Die konsequente Anwendung des Obleuteprinzips des adh, sowie die sportliche Ausrichtung mit dem Höhepunkt der EUC/EUG Nominierungen trägt weiter Früchte und lässt diese Regatta - gemeinsam mit der German Masters Regatta des Fachverbands veranstaltet - an organisatorische Grenzen kommen. Im Teilnehmendenfeld fanden sich erstmals diverse Finalisten von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Auch ein Teil der Universiade-Mannschaft nutze die DHM nur drei Tage vor dem Abflug nach Kazan zu einer letzten Ausbelastung, wie z.b. der Olympiasieger von London 2012 im Männer-Doppelvierer, Philipp Wende von der TU BA Freiberg, der sich nach einer studienbedingten Auszeit im Männer-Einer zeigte und diesen auch souverän gewann. Der sympathische Student der Fachrichtung Tiefbohrtechnik verwies Lucas Metze von der TU Dresden und auch den Vorjahressieger Max Röger von der Uni Magdeburg auf die Plätze.

Klare Sache auch für Sophie Paul und Ulrike Törpsch von der WG Berlin, die ihre last-minute Universiade Nominierung mit einem klaren Sieg vor der WG Köln und der WG Hannover rechtfertigten.

Eine Demonstration feinsten Riemenruderns gelang dem Deutschen Universiade Leichtgewichts Männer-Vierer ohne Steuermann. Im Zweikampf mit den nicht mit dem Handikap der Gewichtsbeschränkung auf durchschnittlich 70kg belasteten Vierer der Renngemeinschaft WG Bochum/WG Köln um die beiden Finalisten der Olympischen Sommerspiele 2012 Sebastian Schmidt und Urs Käufer gelang der Crew aus Hamburg, Duisburg-Essen, Bochum und Würzburg ein am Ende deutlicher Sieg. Dieser Auftritt unter den Augen des adh Generalsekretärs Paul Wedeleit lässt für die Universiade hoffen.

Im Männer-Achter war die RWTH Aachen auch im dritten Jahr in Folge nicht zu schlagen. Die Crew um den Schlagmann des Deutschlandachters in Peking 2008, Andreas Penkner, setzte sich in einem gewohnt spannenden Rennen gegen die WG Hamburg und das KIT aus Karlsruhe durch. Die WG Aachen erwartet nun mit großer Spannung die Auslieferung Ihres neuen Achters, um für die EUC in diesem Jahr in Polen und auch die EUG in Rotterdam 2014 gerüstet zu sein.

Im Frauen-Achter konnte sich mit hauchdünnem Vorsprung im Endspurt die TU Dresden vor der WG Hamburg und einer Renngemeinschaft aus Heidelberg, Frankfurt und Freiburg durchsetzen, sehr zum Ärger der Hamburgerinnen, die sich am Start benachteiligt fühlten. Aber gegen den Endspurt der starken Dresdenerinnen war an diesem Tag nichts auszurichten. So gingen die Punkte für den Sieg nach Dresden und brachten eine Vorentscheidung für den hauchdünnen Sieg der TU Dresden in der Gesamtwertung um den inzwischen seit 1984 ausgefahrenen Uni-Cup für die Gesamtwertung.

Im Uni-Pokal, also im Bereich derjenigen Aktiven, die erst durch das Kursangebot des Hochschulsports zum Rudern gefunden haben, platzen die Meldefelder aus allen Nähten. So stellten sich alleine im Mixed-Doppelvierer mit Steuerleut insgesamt 30 Boote dem Starter an der regelmäßig auf der auf 500m verkürzten Strecke eingeschwommenen Startbrücke. Nach umfangreicher Diskussion auf der sehr gut besuchten Obleuteversammlung wird das Programm für diesen Bereich wohl im nächsten Jahr noch weiter ausgebaut werden.

Bemerkenswert die Ausbildungsarbeit an der Jacobs-University Bremen, die inzwischen auch die ersten zwei Auflagen der adh-Open Ergorudern auf ihrem Campus in Vegesack ausgerichtet hat. Nachdem die Crew im neu eingeführten gesteuerten Männer-Vierer noch nach einem Steuerfehler am Start ausgeschlossen werden musste, kröne das Team um Trainer Lars Schröder die DHM mit dem Gewinn des gemischten Achters um den Enno-Harms-Pokal.