11. Dez. 2013 | Nationalmannschaft | von Deutschland-Achter GmbH

DRV-Lehrgänge in Dortmund für junge Ruderer aus ganz Deutschland

Zentrale Trainingstage für den deutschen Rudernachwuchs: Beim Lehrgang des Deutschen Ruderverbands am Dortmunder Leistungszentrum zeigten die U23-Ruderer ihre Stärken und forderten sich gegenseitig heraus. An zwei Wochenenden konnten sie sich bisher besser aufeinander abstimmen. Weitere gemeinsame Einheiten sind bereits geplant.

Gänse ziehen in der Luft vorüber. Drei Vögel gehen in den Sinkflug und landen auf dem Kanal. Leichter Nebel steht über dem Wasser und den umliegenden Wiesen. Direkt vor dem Trainingsgelände am Dortmund-Ems-Kanal verschnaufen die Vögel, bevor sie ihre Reise in den Süden fortsetzen. Doch nach nur ein paar Augenblicken wird ihre Pause jäh unterbrochen, denn die Ruderboote kommen nach der letzten Trainingseinheit des Wochenendes angeschossen. Die Fluggänse heben wieder ab. Am frühen Sonntagmorgen steht nun für die Ruderer die Verschnaufpause an.

"Wir sind zufrieden", sagt Peter Thiede. Der U23-Trainer konnte die Nachwuchssportler drei Tage lang beobachten. Freitag eine Einheit. Samstag zwei Einheiten. Sonntag zwei Einheiten. "Insgesamt sind wir gut 100 Kilometer gefahren." Es war das zweite Trainingswochenende dieser Art.

Großboot im Fokus

Schon Ende November waren am Dortmunder Stützpunkt zwei U23-Achter aus ganz Deutschland zusammen aufs Wasser gegangen. Aus Berlin, Ratzeburg, Hamburg, Frankfurt oder Lübeck kamen die jungen Ruderer zu den beiden Terminen nach Dortmund. Neben Peter Thiede waren deshalb auch die beiden anderen Stützpunkttrainer Tim Schönberg aus Ratzeburg und Bernd Landvoigt aus Potsdam dabei.

Sie wollten sich ein Bild machen, wie die einzelnen Ruderer als Team funktionieren. "Im vergangenen Jahr haben wir nichts in die Richtung gemacht", sagt Thiede und Schönberg ergänzt: "Man merkt, dass sie im Achter gut fahren und sich einspielen." Schließlich könnten die meisten Ruderer in der Heimat oft nur Zweier fahren. Um aber im Wettkampf im Achter bestehen zu können, müsse man es auch geübt haben, sagt Thiede. Deshalb stand das Großboot im Fokus.

"Jeder wird stärker"

Nach dem Training am Morgen sammeln sich die Sportler im Essensaal. Sonntagmorgen. 70 Leute. Ein Taubenschlag. "Es ist viel Trubel", sagt Bernd Landvoigt, "wir haben das Beste draus gemacht."

Auch Johannes Weißenfeld freut sich über die gemeinsamen Trainingswochenenden: "Es ist eine ganz andere Qualität, wenn die besten aus Deutschland zusammen fahren. Da wird jeder individuell stärker." Im vergangenen Jahr habe die Zeit gefehlt, sagt er. "Jetzt haben wir sie."

Berührungsängste gibt es ohnehin nicht. "Wir kennen uns von der Nationalmannschaft. Aber wenn man lange nicht zusammen rudert, verlernt man es ein bisschen", stellt Johannes fest. "Da ist noch Luft nach oben." Daher folgte auf den ersten Lehrgang gleich der Zweite.

Sparringsfahrt Achter gegen Achter

"Wir sind bis zur Schleuse Henrichenburg gefahren", sagt Peter Thiede am Abschluss des zweiten DRV-Lehrgangs. Ein Sparringsrennen. Achter gegen Achter. Zwölf Kilometer. "Das war für Tim Schönberg und mich interessant zu beobachten. Wir haben einen guten Eindruck vom ökonomischen Fahren." Für die Trainer sind die langen Einheiten eine gute Gelegenheit, auf den Fahrstil Einfluss zu nehmen und Korrekturen einzubringen.

Im Februar steht dann die wohl beste Möglichkeit für die Trainer an, um dem Team weiteren Schliff zu verleihen. Dann geht es für zwei Wochen ins gemeinsame Trainingslager Soustons/Südfrankreich.