30. Okt. 2014 | Verband | von Rolf Warnke

Bericht des Fachressorts Wettkampf

62. Deutscher Rudertag

Nach dem Rudertag in Ulm durfte ich in den letzten zwei Jahren das Ressort Wettkampfwesen leiten. Dem Fachressort gehörten zunächst Stefanie Palfner, Karin Stephan, Manfred Becker, Mark Bitter und Willi Rüdel an. Manfred Becker musste Ende letzten Jahres altersbedingt ausscheiden und wurde durch Daniel Pankatz ersetzt. Als ständige Gäste waren mit Heike Stich (Altersklassenrudern), Uwe Gerstenmaier (Regelkommission) und Marc Brinkhoff (Ruderjugend) drei weitere Personen aus Bereichen vertreten, mit denen intensiv zusammengearbeitet wurde. In der Geschäftsstelle hat zunächst Cornelia Stampnik und danach Amrei Fuss die hauptamtliche Unterstützung geleistet.

Die Regattakoordination der nationalen und internationalen Regatten ist eine der Hauptaufgaben des Ressorts. Der DRV verfügt über ein sehr großes Angebot an Regatten, die eigenverantwortlich von den Regattaveranstaltern durchgeführt und finanziert werden. Der Dachverband ist da beratend, unterstützend und koordinierend tätig geworden.

In Ulm hat der Rudertag beschlossen, dass die Meisterschaften zwei Jahre im Vorlauf vergeben werden sollen. Dieser Beschluss wurde unmittelbar umgesetzt, wodurch eine deutlich größere Planungssicherheit für die beteiligten Regattaveranstalter und -besucher gegeben ist. Dieses Verfahren hat sich bewährt und ist durchweg positiv aufgenommen worden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aus- und Fortbildung sowie die Betreuung der Wettkampfrichter. In Zusammenarbeit mit der FISA Wettkampfrichterkommission konnte der Einsatz der deutschen Wettkampfrichter bei internationalen FISA Veranstaltungen optimiert werden. Die Orte und Termine der Fortbildungen sind für die nächsten Jahre festgelegt und veröffentlicht worden. Ein modernes, internetbasiertes Rückmeldeverfahren für die nationalen Wettkampfrichter wurde neu entwickelt und wird zurzeit in der Praxis getestet. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv und ermutigen uns, dieses Tool weiterzuentwickeln.

In kontinuierlicher Zusammenarbeit mit der Regelkommission konnten die eingebrachten Änderungsanträge zu den Wettkampfregeln bearbeitet und umgesetzt werden. Lediglich im Bereich der "frei vereinbarten Regatten" besteht derzeit noch Handlungsbedarf.

Gemeinsam mit dem Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit wird das Verwaltungsportal auf
rudern.de zu einer vollständigen Übersicht der nationalen Regatten ausgebaut. Mittlerweile werden dort alle Termine und Ergebnisse der Regatten kostenfrei für die Veranstalter veröffentlicht. Damit können wir erstmalig an einer Stelle diese Daten gebündelt veröffentlichen und archivieren.

Die Kooperation mit der "Ruder-Event-GmbH" konnte in den letzten zwei Jahren weiter verbessert werden. Auch hier konnte durch längerfristige Terminbekanntgaben eine größere Planungssicherheit hergestellt werden.

In diesem Jahr veranstaltet der DRV zum ersten Mal dieses Eventformat auf europäischer Ebene in Berlin. Da zum Zeitpunkt dieser Berichterstellung die Veranstaltung noch nicht stattgefunden hat, wird an anderer Stelle darüber zu berichten sein.

Auch der Dauerbrenner "Meisterschaftsrudern" hat das Ressort wieder beschäftigt. Auf Beschluss des Rudertages wurden die deutschen Kleinbootmeisterschaften wieder eingeführt (vorher Frühtest). Die Großbootmeisterschaften sind dann über 1000 m am gleichen Wochenende wie die Sprintmeisterschaften gefahren worden.

Nach wie vor ist das Verschwinden kleinerer, teilweise auch traditioneller Regatten zu beobachten. Ebenso ist das Problem des mangelnden Wettkampfangebotes für "wenig-Trainierende" nicht behoben worden. Das Meldeverhalten zu den "Großbootmeisterschaften" kann nicht zufrieden stellen. Daher hat der letzte Rudertag das Präsidium beauftragt, einen Arbeitskreis zu installieren, der diese Probleme angehen soll. Dieser Arbeitskreis ist Anfang des Jahres berufen worden und hat mittlerweile mehrfach getagt. Zum "Meisterschaftsrudern" hat er für den Rudertag einen Vorschlag zur Beratung erarbeitet. Zu weiteren, neuen oder modifizierten Wettkampfformen gibt es erste Überlegungen. Da dieses Thema allerdings sehr breit gefächert ist, besteht der Wunsch, eine größere Öffentlichkeit, z.B. in einem Symposium, in diese Diskussion mit einzubeziehen.

Abschließend möchte ich meinen Dank an alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter aussprechen, mit denen ich in den letzten zwei Jahren zusammenarbeiten durfte!