21. Juli 2014 | Hochschule | von Sören Dannhauer

Deutsche Hochschulmeisterschaften Rudern – Gesamtsieg für die WG Bremen

Auf der Deutschen Hochschulmeisterschaft in Hannover gewannen Bremer Studenten Meisterschaftsmedaillen im Dutzend. Mit 3 Gold-, 3 Silber- und 6 Bronzemedaillen wurden die Sportler des universitären Wettkampfteams ausgezeichnet und erhielten in drei Bootsklassen die Nominierung für die studentischen Europameisterschaften im Sommer 2015. Damit gewann die Universität Bremen erstmals den Deutschen Hochschulpokal als erfolgreichste Uni in den 19 Meisterschaftsrennen.

Lisa und Melanie Baues (Bremer Ruderverein von 1882) führten die Bremer Mannschaft mit zwei Siegen an. Erwartungsgemäß sicherten sie sich bereits das vierte Jahr in Folge den Titel im Leichtgewichts-Doppelzweier. Ihren zweiten Sieg holten sie im 'Ruder-Zweier' im direkten Duell gegen den Bremer Zweier-ohne für die diesjährige EUG in Rotterdam, Julia Strübig (Bremerhavener Ruderverein) und Ann-Kathrin Weber (Bremer Ruder-Club Hansa). Franziska Goldgrabe und Wiebke Schütt (BRV 1882/BRC Hansa) komplettierten das bremische Podium im Frauen-Zweier.

Den Glanzpunkt des Wochenendes setzten die Männerdoppelvierer. In der engsten Entscheidung der Regatta waren zwei Bremer Teams am Start. Vorbereitet von Trainer Jasper Schüll wollten André Müller, Tim Knifka, Malte Prohn und Nils Hülsmeier (alle Bremer Sport-Club) die Tradition des "Bremer Uni-Vierers" fortsetzen. Kurzfristig fand sich eine zweite Mannschaft: Das siebte Mal seit 2008 trat Sören Dannhauer für die Uni Bremen im Doppelvierer an. Gemeinsam mit Malte Höweler (Vegesacker RV/Jacobs University), Cedric Borchers (BSC) und Ben Ganzeboom wollten sie ebenfalls um die Medaillen mitmischen. Im Finale distanzierten beide Boote das restlich Feld im Gleichtakt und fuhren zum Doppelsieg, Gold für den favorisierten Vierer um Müller, 46/100 Sekunden dahinter Silber für das zweite Boot. Eine weitere Vizemeisterschaft ging an Judith Maurer (BRV 1882) im Frauen-Einer, während Müller im Männer-Einer zu Bronze fuhr.

Mit Blick auf die Gesamtwertung mussten sich etliche Sportler bei heißen Temperaturen und Gegenwindbedingungen bis zu neun Rennen auf der 1000m-Strecke bewältigen. An der einen oder anderen Stelle musste das Team dafür Federn lassen. Der Vierer-ohne mit Goldgrabe, Schütt, Maurer und Weber sicherte sich den Bronzerang. Hier war die Erwartung im Vorfeld etwas höher: "Wir sind nicht gut in das Rennen gekommen, zudem mussten wir den vielen Rennen Tribut zollen. Dafür haben wir es in der zweiten Streckenhälfte aber noch gut gegen starke Gegner gerettet", berichtete Schütt. Gemeinsam mit Beke Schütz (Bremerhavener RV/Uni Bonn), Strübig und Jessica Liebe (Kiel) erarbeitete sich Schütt im Doppelvierer eine weitere Bronzemedaille. Das Medaillen-Dutzend machten zwei Erfolge im Großboot voll. Ganzeboom, Müller, Dannhauer, Jens Große und Bolko Maass (BRV 1882) fuhren in Renngemeinschaft mit Dresden auf Rang drei im Sprintachter. Der Mixedachter mit Schütt, Goldgrabe, den Baues-Schwestern, Borchers, Dannhauer, Lange und Ganzeboom kam ebenso auf Rang 3.

"Ich gratuliere der Wettkampfgemeinschaft Bremen zum überragenden Gewinn des Deutschen Hochschulpokals. Eine beachtliche Leistung vor allem vor dem Hintergrund, dass die Bremer ein recht kleines Team sind", richtete Jens Hundertmark, Disziplin Chef Rudern im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband, anerkennende Worte nach Bremen. Der Sieg in der Gesamtwertung gelang mit nur 20 Sportlern, was im Vergleich zu den studentischen Ruderhochburgen ein recht kleines Team ist.

Weitere Finalplatzierungen und wichtige Punkte für die Gesamtwertung gab es durch Borchers/Höweler und Hülsmeier/Prohn im Doppelzweier auf den Rängen vier und fünf. Fünfter wurde Christian Henze (BRV 1882) gemeinsam mit Große im Leichtgewichts-Doppelzweier und ein sechster Platz ging an Maurer/Goldgrabe/Baues/Baues im Doppelvierer.

Für Klaus Achilles, Leiter des Zentrums für Hochschulsport an der Universität Bremen, ist der Gesamtsieg in Hannover das Ergebnis konsequenter Entwicklungsarbeit: "Mit Obmann Sören Dannhauer und den weiteren beteiligten Trainern hat sich die Wettkampfgruppe Rudern in den vergangenen Jahren beständig weiterentwickelt. Dazu hat sich zwischen dem Landesruderverband und den örtlichen Vereinen, dem Verein für Hochschulsport und der Universität mit Rektorat und studentischer Vertretung eine Basis gefunden, die sich positiv bewähre. Wir sind ein starker Standort, weil der Erfolg von vielen Schultern getragen wird."

Für die Bremer Teams liegt der Erfolg dann auch nicht nur in den Medaillen der Spitzenkonkurrenz. In den Ausbildungsrennen für Sportler, die Rudern erst an der Uni lernten, waren neun Studenten der Uni sowie 14 Athleten der Jacobs University am Start. In vier Rennen schafften sie es mit fünf Booten in A-Finals und rundeten den Gesamtauftritt positiv ab.