27. Juli 2014 | Nationalmannschaft | von Jan Nikolai Trzeszkowski

U23 WM Varese - 1x Gold, 3x Bronze am Sonntag

Der zweite Finaltag bei der U23 WM im italienischen Varese brachte zahlreiche Medaillenentscheidungen mit sich. Das DRV-Team konnte vier mal am Siegersteg anlegen. Einmal als Weltmeister und dreimal gab es für die deutschen Sportler die Bronzemedaille.

Frauen-Doppelzweier (BW2x)
Das erste Finale am Sonntag bestritten für den Deutschen Ruderverband Anna-Maria Götz und Julia Leiding im Doppelzweier. Bei Streckenhälfte lag das Duo auf dem dritten Rang und wurde eng von den Norwegerinnen verfolgt. Es führte Rumänien vor Frankreich. Danach zündete das Boot aus Norwegen den Turbo und schob sich erst am deutschen Boot vorbei und überholt kurz vor dem Ziel auch noch die Franzosen. Der sichere Sieg war dem rumänischen Team nicht zu nehmen. Das DRV-Boot kam auf Platz vier ins Ziel, vor Schweden und Italien.

Männer-Doppelzweier (BM2x)
Im Doppelzweier der Männer startete Großbritannien am schnellsten und legte sich vor dem Feld in Führung. Dahinter entbrannte ein enger Kampf. Sowohl die Boote aus Frankreich, Spanien, Ungarn, Litauen und das deutsche Boot mit Florian Eidam und Timo Piontek kämpften um die Medaillen. Den stärksten Endspurt zeigten die Franzosen, die sich die Goldmedaille sichern konnten. Auch Litauen konnte noch an Großbritannien vorbei ziehen, die Bronze gewannen. Das deutsche Boot kam auf Platz vier knapp vor Ungarn ins Ziel.

Männer-Leichtgewichts-Vierer (BLM4-)
Keinen optimalen Start erwischten Lasse Werder, Lucas Schäfer, Christopher Wetekamp und Claas Mertens im leichten Männer-Vierer. Bei der ersten Zwischenzeit lagen sie nur auf dem sechsten Rang, kämpften sich dann aber Stück für Stück an die knapp zwei Sekunden vor ihnen rudernden Boote heran. Fünfhundert Meter vor dem Ziel übernahmen sie den vierten Rang vor der Türkei und vor Japan. Auf Rang drei lagen die amtierenden Weltmeister aus Italien. Auch an sie stürmten die vier Deutschen heran und es sah so aus, als wenn sie sie mit dem letzten Schlag überholen würden, doch die Auswertung des Zielfotos ergab einen Rückstand von 7 Hundertstel Sekunden auf die Italiener. Damit kam auch der leichte Vierer ohne Steuermann als viertes ins Ziel.  Gold holte Spanien vor Großbritannien.

Männer-Leichtgewichts-Doppelzweier (BLM2x)
Als amtierende Weltmeister gingen Moritz Moos und Jason Osborne im leichten Doppelzweier an den Start. Nach ihren deutlichen Siegen im Vorlauf und Halbfinale starteten sie auch im Finale am schnellsten. Doch die beiden Franzosen hielten den Kontakt mit einer Sekunde Rückstand. Bis zur Streckenhälfte übernahmen die Niederländer die zweite Position von den Franzosen. Moos und Osborne hielten ihren Vorsprung auf das zweitplatzierte Boot und wehrten den Angriff der Niederländer ab. Im Ziel betrug ihr Vorsprung über eine Bootslänge und damit gelang ihnen eine deutliche Titelverteidigung.  „Das war unser Ziel wieder hier oben zu stehen“ , so Moritz Moos nach dem Rennen. „Wir wussten, dass wir es können. Die Frage war nur wie. Jetzt haben wir es geschafft und nun geht es nach Amsterdam.“ Dort werden die beiden frisch gebackenen U23 Weltmeister für den DRV bei der WM in der offenen Klasse starten.

Männer-Doppelvierer (BM4x)
Ein extrem spannendes Rennen entwickelte sich im Männer-Doppelvierer. Vom Start weg legten sich die Schweizer in Führung, doch dahinter ging es eng zu zwischen Italien, der Ukraine und dem deutschen Doppelvierer mit Ole Daberkow, Gilbert Klinger, Nicolas Schlüter und Tom Christofzik. Den Start-Ziel-Sieg sicherte sich die Schweiz mit einem starken Rennen. Im Endspurt mussten die Italiener etwas abreißen lassen und die Deutschen flogen an die zweitplatzierten Ukrainer heran, doch es reichte nicht mehr ganz zur Silbermedaille. Das deutsche Quartett konnte im Ziel über Bronze jubeln. Nicolas Schlüter freute sich im Ziel über die Bronzemedaille: „Wir wussten, dass es ein hartes Rennen wird. Haben aber an uns geglaubt und im Endspurt richtig gut harmoniert und sind jetzt glücklich über den Gewinn der Bronzemedaille.“

Frauen-Achter mit Steuerfrau (BW8+)
Mit einem Sieg im Vorlauf des Achter mit Steuerfrau hatte sich das DRV-Boot die direkte Finalqualifikation gesichert und war den Hoffnungslauf umgangen. Meike Dütsch, Svenja Leemhuis, Elisaveta Sokolkova, Alexandra Höffgen, Sara Davids, Frauke Hacker, Sophie Oksche, Marisa Staelberg und Steuerfrau Inga Thöne bekamen es im Finale mit Weißrussland, Großbritannien, den USA, Australien und Polen zu tun. Den schnellsten Start schafften die US Amerikaner, die den Sieg auch sicher nach Hause fuhren. Zu Beginn des Rennens lagen die Deutschen Frauen auf Rang vier hinter Großbritannien und Australien. Auf den letzten 500 Metern schaffte es die DRV-Mannschaft sich auf den Bronzerang zu schieben und Australien zu überholen. „Das war das perfekte Rennen was wir uns gewünscht haben“ , so Sara Davids im Ziel. „Wir haben an den richtigen Stellen attackiert und das hat sich ausgezahlt.“ Auch Schlagfrau Marisa Staelberg war zufrieden: „Endlich sind wir mal richtig gut im Feld mitgefahren. Ein tolles Rennen!“

Männer-Einer (BM1x)
Ruben Steinhardt startete in seinem Einer-Finale schnell und lag nach 500 Metern auf Rang zwei. Einen Start-Ziel-Sieg gab es für das Boot aus Tschechien. Auf der zweiten Streckenhälfte kam der Ruderer aus Polen immer stärker auf schob sich an Steinhardt heran. Im Endspurt konnte Steinhardt nicht mehr gegenhalten und musste Polen die Silbermedaille überlassen. Doch auch der Litauer ruderte einen sehr starken Endspurt und konnte den Deutschen von der Bronzeposition auf Rang vier verdrängen.

Frauen-Einer (BW1x)
Einen schnellen Start im Frauen-Einer erwischte die Ruderin aus Litauen. Dahinter lag nach 500 Meter das Boot aus Serbien, gefolgt von DRV-Sportlerin Anne Beenken und der Italienerin. Zur Streckenhälfte konnten Beenken und das Boot aus Italien die Serbien überholen. Doch die Italiener hielt das Tempo hoch und zog auch am deutschen Einer vorbei. Mit deutlichem Abstand holte sich die Litauerin die Goldmedaille. Anne Beenken sicherte die Bronzemedaille vor der heraneilenden Britin ab.

Männer-Achter mit Steuermann (BM8+)
Der Achter aus Neuseeland ruderte im abschließenden Finale der Weltmeisterschaft einem Start-Ziel-Sieg entgegen, gefolgt vom australischen Achter und dem Boot aus den USA. Der deutsche Achter mit Carl Moritz Reinke, Michael Trebbow, Malte Großmann, Finn Schröder, Eike Kutzki, Arne Schwiethal, Rene Stüven, Torben Johannesen, und Steuermann Jonas Wiesen lag bis zur 1500 Metermarkierung auf Platz fünf hinter den Briten. Mit einem kräftigen Endspurt gelang es dem DRV-Boot sich an den Briten vorbei auf Rang vier vorzuschieben. In die Medaillenvergabe konnte der DRV-Achter nicht mehr eingreifen.

Damit holte das DRV-Team am zweiten Finaltag insgesamt vier Medaillen - eine in Gold und drei in Bronze und zudem fünf zum Teil sehr knappe vierte Plätze.