27. Nov. 2015 | Breitensport | von Wally (Walburga Fischbach, Landshut)

Allerheiligenfahrt 2015 Bodensee - Ein Fahrtenbericht

Eine Genußtour - so bezeichnete Fedor Grißtede bei seiner Rede die diesjährige Allerheiligenfahrt, die zum 1. Mal auf dem Bodensee stattfand. Bei dieser Rede bedankte er sich am Abschlussabend im Namen aller Teilnehmer beim neuen Fahrtenleiter Werner Rudolph.

Den Genuss machte er an mehreren Dingen fest:

  • das ausgezeichnete Quartier, das uns jeden Abend mit einem tollen Essen verwöhnte, zudem sehr günstig lag
  • das Bootsmaterial: ein neues Kirchboot, 1 neuer E-Vierer, 1 neuer E-Dreier und ein ganz neuer E-Zweier, alle Boote waren vom LRVBW
  • hervorragende Planung mit Einbeziehung des öffentlichen Nahverkehrs
  • ein gutes Team (O-Ton von Werner zu Fedor: Du hast sie gut erzogen). Obwohl von der letztjährigen Gruppe 9 nicht dabei waren und durch Bettina, Steffi, Andrea, Frauke, Renate, Helga und Jürgen ersetzt wurden, ergänzt durch 4 Damen aus Konstanz, entstand wieder eine harmonische Truppe
  • einem Bodensee, wie ihn kaum einer kennt: spiegelglatt, Sicht bis zum Grund, ohne Schiffe, dafür mit vielen Vogelschwärmen
  • einer Bootstaufe, bei der seine Verdienste für den Rudersport im allgemeinen und das Wanderrudern im Besonderen gewürdigt wurde, indem das ganz neue Boot den Namen Fedor erhielt.

Natürlich gestaltet ein neuer Fahrtenleiter seine Wanderfahrt anders: Informationen per E-Mail, Bootseinteilung täglich, umfangreichere Aufgabenverteilung: Helga Naber sollte uns über Konstanz informieren und Steffi Haase-Goos über Radolfzell (beide gut erledigt), Heidi musste Rollschienen putzen (war nicht immer einfach), Karin sollte ein Gedicht verfassen und ich war zu diesem Fahrtenbericht beauftragt worden, usw.

Freitag, 30. November, 1. Rudertag, laut Googl Maps: Radolfzell, Konstanz, Mainau, Konstanz, bedeckter Himmel, 10°

Werner wählt auf Grund des geringen Wasserstands des Bodensees die nördliche Umfahrung der Insel Reichenau. Da die Zugverbindung zwischen Überlingen und Radolfzell wegen einer Baustelle aufwändiger war, wurde nicht nach Überlingen gerudert.

Samstag, 31. November, 2. Rudertag: Konstanz, Münsterlingen, Konstanz, Radolfzell, bedeckter Himmel, 10°,

Die Fahrt am Schweizer Ufer entlang erforderte bei einigen Booten mehrere Akku-Pausen, imposant die "Imperia" von Peter Lenz im Konstanzer Hafen.
Rückfahrt mit Strömung auf dem Rhein, Abkürzung durch den Bruckgraben (für das Kirchboot nicht ganz einfach), dafür ein "Sturzbier" im Turnverein Radolfzell, dessen Gelände wir benutzten.

Sonntag, 1. November, 3. Rudertag: Radolfzell, Schiffsanleger Reichenau, Stein am Rhein, anfangs dunstig, dann sonnig, 8°

Als Obfrau im Kirchboot sollte ich aus bayrischer Sicht den heutigen Allerheiligen Tag und damit auch den Namen dieser schon traditionellen Wanderfahrt erklären. Leider nahm Rudi Neumann, der diese Wanderfahrt ins Leben rief, dieses Jahr nicht teil.
Auf dem Gnadensee sollte am Allensbacher Ufer entlang gefahren, der Bruckgraben gefunden und durchfahren werden. Werner traute mir das zu und es gelang auch gut. Bis dahin wollte ich den Bericht mit "alles wäre noch schöner gewesen mit Sonne" überschreiben, aber dann überraschte uns am Nachmittag die Sonne doch noch, tauchte das Wassers des Sees in einen silbrigen Spiegel, ließ die Bäume am Ufer in ihrem herbstlichen Laub erstrahlen. So kamen wir gut gelaunt in Stein an. Nachdem die Boote im Hafen gesichert waren, bewunderten wir die Stadt.

Montag, 2. November, 4. Rudertag: Stein, Moos, Radolfzell, dunstig, 8°

Die Busfahrt nach Stein erinnerte mich an die früheren Rudertouren, denn auf diesen Fahrten sieht man auch etwas von der Gegend, an der man entlang rudert: diesmal der "Höri", eine Gegend, in der sich während der NS-Zeit viele Künstler, die Entartet galten, ansiedelten.
Bis Wangen mussten wir gegen die Strömung des Rheins ankämpfen, aber auch das schafften wir. In Gaienhofen war am Steg des Gymnasiums eine günstige Stelle zum Steuermanns-Wechsel. Ganz am Ende des Untersees (es zoooog sich), in Moos, erwartete uns ein feines Süppchen. Auf kürzestem Weg zurück nach Radolfzell, dort wartete auf uns das obligatorische Aufräumen. Es zog sich lange hin, da viele Handgriffe am Kirchboot fremd waren. Nach einem Absacker, bei dem sich die Ruderinnen aus Konstanz verabschiedeten, trafen wir uns aufgehübscht zum Abschiedsabend.

Werner musste seine Frau Renate entschuldigen, aber wir wissen alle genau, dass sie nicht nur um Werners Äußeres besorgt ist, sondern sich auch um unser aller Wohl (z. B. Knabberbox) sorgt. Werner zog eine positive Bilanz der Fahrt, dankte besonders dem Schatzmeister und den Obleuten. Nächste Ziele wären Mosel und evtl. Lahn.
Der Bericht des Schatzmeisters Klaus Stapelfeld ergab einen geringen Überschuss, der nach einiger Diskussion an den LRVBW speziell auf ein Wanderfahrtenkonto überwiesen werden soll. Klaus hatte dieses Jahr viel Geld zu verwalten, schaffte es aber vorbildlich.
Fedor überreichte ein flüssiges Geschenk an Werner und Pulswärmer für Renate, die Ursl gestrickt hat.
Karin trug ihr Gedicht vor, in dem sie die Wanderfahrt humorvoll beschreibt.
Helga Naber hatte einen Liedtext vorbereitet und wir übten uns wieder einmal begeistert im Chorgesang.
Renate hatte uns die ganzen Tage wegen einem Gruppenfoto in den Ohren gelegen, aber es war total schwierig, den Haufen beisammen zu halten: aber Werner konnte dank Petras Hilfe allen Teilnehmern ein Gruppenfoto überreichen.
Fedor hat aus meinem letzten Bericht zitiert, dass sich Werner große Schuhe anziehen muss. Er meinte, die Schuhe passen.