29. März 2015 | Nationalmannschaft | von Rosanna Planer

DRV-Frühjahrslangstrecke Leipzig 2015 - Rennberichte

Hinter Deutschlands Ruderelite liegt ein Winter voller Trainingslager, langer und teilweise nicht sehr beliebter Einheiten auf den Ergometern und viel Ausdauertraining. Schließlich besagt eine alte Weisheit, dass „gute Ruderer im Winter gemacht werden“. Die alljährliche DRV-Frühjahrslangstrecke läutete am 29. März 2015 jedoch das Ende dieser langen Trainingsphase ein: Auf dem Elster-Saale-Kanal in Leipzig konnten die Athletinnen und Athleten zum ersten Mal in diesem Jahr zeigen, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Monate ausgezahlt haben.

Starke Zeiten im Bereich der Männer-Zweier

Maximilian Munski (1988, Lübecker RG) und Hannes Ocik (1991, Schweriner RG) trotzten dem Regen und erkämpften sich im Bereich der Männerzweier den ersten Platz. Mit einer Zeit von 00:20:46 min. überquerten sie die Ziellinie vier Sekunden vor den Zweitplatzierten Maximilian Planer (1991, Bernburger RC) und Felix Wimberger (1990, Passauer RV), die im vergangenen Jahr im Deutschlandachter an den Start gingen. In Deutschlands Flaggschiff saßen auch Malte Jakschik (1993, RV Rauxel) und Maximilian Reinelt (1988, Ulmer RC Donau), die sich in Leipzig mit einer Zeit von 00:20:56 min. den dritten Platz erruderten.

Der immer wiederkehrende Regen tat zumindest der Laune von Jonathan Koch (1985, Frankfurter RG Germania) und Lars Wichert (1986, RC Allemania) keinen Abbruch, vielmehr konnten sich die beiden Sportler am Ende des Tages doppelt freuen: Sie führten nicht nur ihr Feld der Leichtgewichts-Männerzweier an, sondern waren mit einer Zeit von 00:20:40 min. sogar schneller als die erstplatzierten Schwergewichts-Zweier, was durch den stetig steigenden Schiebewind begünstigt wurde.

Große und kleine Distanzen - der Männer-Einer

Der Rostocker Stephan Krüger (1988), der bereits bekannt dafür ist, auf Langstreckenregatten gute Leistungen zu absolvieren, sicherte sich mit einer Zeit von 00:21:51 min. nicht nur den ersten Rang im Männereiner , sondern hier auch die einzige Zeit unter 22 Minuten. 19 Sekunden länger benötigte Marcel Hacker (1977, SC Magdeburg) für die Kanalfahrt, und abermals 11 Sekunden trennten diesen vom Drittplatzierten Lauritz Schoof (1990, Rendsburger RV). Während an der Spitze die Zeitabstände also recht groß waren, kamen die Plätze 8 bis 11 jedoch genau zeitgleich ins Ziel: Für Max Appel (1996, RC Magdeburg), Tim Grohmann (1988, SC DHfK Leipzig), Paul Heinrich (1991, Rostocker RC) und Andre Sieber (1985, Pirnaer RV) dauerte die Leipziger Langstrecke 00:22:37 min.

Die Leichtgewichts-Männereiner wurden mit einer Zeit von 00:21:55 min. angeführt von Max Röger (1989, RC Havel Brandenburg). Er siegte knapp vor dem Würzburger Konstantin Steinhübel (1990, 00:21:56) und dem Berliner Daniel Lawitzke (1984, 00:22:08).

Die Ruder-Damen setzen Zeichen

Auch die Frauen stellten ihr Können in Leipzig unter Beweis: Alexandra Höffgen (1993, Neusser RV) und Kerstin Hartmann (1988, Ulmer RC Donau) benötigten für die sechs Kilometer im Frauenzweier exakt 23 Minuten. Die Zweitplatzierten Anne Becker (1989, Hallesche-Rvg. Böllberg u. Nelson) und Julia Lepke (1989, Rostocker RC) folgten mit 17 Sekunden Abstand. Mit einer Zeit von 00:23:21 min. sicherten sich die Zwillinge Sara und Miriam Davids (beide 1992, Crefelder RC) den dritten Rang.

Marie-Cathérine Arnold (1991, Hannoverscher RC), die in der vergangenen Saison als Ersatzfrau zur Weltmeisterschaft fuhr, machte als Erstplatzierte im Fraueneiner auf sich aufmerksam. Mit einer Zeit von 00:23:52 min. siegte sie vor Julia Lier (91, Hallesche Rudervereinigung Böllberg u. Nelson; 00:23:59) und Mareike Adams (90, RR ETUF Essen; 00:24:17). Die ersten Sechs der Rangliste waren Mitglieder der Nationalmannschaft 2014 und bestätigten in Leipzig ihre Leistungen.

Die Olympia-Teilnehmerin Marie-Louise Dräger (1981, ORC Rostock), die nach 2012 eine Pause eingelegt hatte, setze ein Zeichen der Wiederkehr im Leichtgewichts-Fraueneiner : Mit einer Zeit von 00:24:28 kam sie acht Sekunden hinter der Erstplatzierten Anja Noske (1986, Ruderverein Saarbrücken) ins Ziel. Die fast zehn Jahre jüngere Ronja Fini Sturm (95, RC Havel Brandenburg, 00:24:33) erkämpfte sich den bronzenen Rang.

Von Leipzig nach Brandenburg

Für die Ruderinnen und Ruderer bedeutete dieser regnerische, anstrengende Tag in Leipzig den Beginn der Saison 2015. Das nächste Kräftemessen findet am Wochenende vom 18. und 19. April in Brandenburg statt: Bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften auf dem Beetzsee wird entschieden, wie die Nationalmannschaftsboote zunächst besetzt werden.