01. Okt. 2015 | Vereine

Rudern gegen Krebs in Celle 2015

112 Teams am Start bei „Rudern gegen Krebs“ am 19. September in Celle  
Zum ersten Mal gehörte Celle zu den Austragungsorten der Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“. Auf Anhieb waren rund 450 Teilnehmer am Start und machten die Regatta zur bislang größten ihrer Art. Startgelder und Spenden spülten einen fünfstelligen Betrag für das Onkologische Forum sowie die Stiftung Leben mit Krebs in die Kasse. Damit wird das Projekt „Sport und Krebs“ in Celle gefördert.
Mitarbeiter von Unternehmen, Mitglieder von Serviceclubs und Kirchengemeinden, Mediziner, Politiker sowie persönlich Betroffene hatten im Vorfeld in rund 500 Übungseinheiten unter Anleitung von Betreuern aus den Celler Rudervereinen trainiert. Perfekte Technik war nebensächlich, der Spaß stand im Vordergrund. 
Aber nicht nur auf dem Wasser ging es hoch her. Auf der Ziegeninsel unterhielt ein buntes Rahmenprogramm mit Gesangs- und Trommeleinlagen sowie Stelzenläufern die Besucher. Dazu gab es Infos zu Präventions- und Therapiemaßnahmen bei Krebserkrankungen. Und auf dem Wasser legten sich nicht nur menschliche Teilnehmer für die gute Sache ins Zeug – beim ersten Celler „Enten-Test-Rennen“ stürzten sich 293 Quietscheenten ins kühle Nass. Sie konnten im Vorfeld für fünf Euro erworben werden.
Gestartet wurde in verschiedenen Klassen – je nach Anzahl der Frauen und Männer im Boot beziehungsweise bereits vorhandenen Ruderkenntnissen. Arno Boes kommentierte die Rennen mit Witz und Fachwissen. Und die zahlreichen Besucher fieberten trotz des zeitweise lang anhaltenden Regens bis in die Nachmittagsstunden mit – ganz nach der Boes-Devise: „Was nass ist, das trocknet auch wieder.“
Den Sieg in der Frauenklasse holte das „Team Heinze 1“, bei den Männern gewann das „Ärzteteam“ der Zahnarztpraxis Dommes. In den Mixedklassen jubelten die Teams „Zimmermann 1“ vom Sanitätshaus Pahmeyer sowie vom Möbelhaus Wallach. Im abschließenden Finale der Meisterklasse siegte das Team „Nord-Süd“ der Celler Ruderer.
Während sich die übrigen Teilnehmer vor ihrem Hoffnungslauf eine Verschnaufpause gönnten, stiegen Prominente und Politiker in die Boote. Besonders die Olympiasieger Heike Drechsler (Leichtathletik) und Torsten May (Boxen), Ex-Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll und der mehrfache Paralympics-Sieger im Tischtennis, Jochen Wollmert, zogen dabei die Blicke auf sich. Sie traten gegen ein Betreuerteam des Handball-Bundesligisten SVG Celle sowie die Ruderer Ann-Cathrin Leineweber, Emil Wendeler und Christiane Weber im Dreier an. Um die Chancen der Konkurrenz im Vergleich mit den beiden Ex-Weltmeisterinnen und dem Studenten-Europameister zu erhöhen, gingen „die Profis“ nicht nur mit einer Person weniger, sondern mit einem weiteren, selbst gewählten Handicap ins Rennen: Sie ruderten rückwärts. Im Ziel lag die Kombination aus Celle und Hamburg dennoch klar vorn.
In einem Parteienrennen traten CDU, SPD und Grüne sowie ein Team des Celler Stadtrats mit Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende gegeneinander an. Mit Henning Otte und Kirsten Lühmann waren auch beide Celler Bundestagsabgeordneten dabei. 
Zur Siegerehrung für die Teilnehmer des Onkoforum-Cups war die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt angereist, die auch als Schirmherrin fungierte. Sie unterstrich in einem Grußwort die Bedeutung des Sports bei der Therapie von Krebspatienten.
„Insgesamt ist ein ansehnlicher fünfstelliger Betrag zusammengekommen“, freute sich Ralf Leineweber, Vorsitzender des ausrichtenden Regattaausschusses, den Celler Ruderverein, Hermann Billung und RC Ernestinum-Hölty gemeinsam bilden. 
Organisationsleiter Stefan Grünewald-Fischer von der Stiftung Leben mit Krebs war voll des Lobes für die Rudervereine sowie das Onkologische Forum. Man sei in Celle mit großem Engagement an die Sache herangegangen und habe die Veranstaltung „absolut professionell“ ausgerichtet. Man hoffe auf eine Neuauflage im kommenden Jahr, so Grünewald-Fischer.