26. Juni 2016 | Jugend | von Redaktion rudern.de

Attraktive Nachwuchsmeisterschaften in Hamburg-Allermöhe

Crefelder RC und RC Potsdam holen Gesamtwertungen. Die Regattastäbe aus Hamburg und Essen organisieren gemeinsam einen tollen Saisonhöhepunkt.

Noch vor gut vier Wochen stand das Event auf der Kippe, denn der eigentlich vorgesehene Baldeneysee ist nicht ruderbar. Besonders bitter ist, dass die Verkrautung durch die gute Wasserqualität befördert wird. Nach der Entscheidung zur Absage stand eine Suche nach einem Alternativstandort an. Regattaplätze in der Region, die die Nutzung gebuchter Hotels ermöglicht hätten, waren nicht mehr verfügbar. "Das hat einige Vereine mit Stornierungskosten getroffen", weiß DRV-Wettkampfverantwortlicher Rolf Warnke, aber "gegen die Verkrautung kann niemand etwas". Erfreulicherweise war der AAC / NRB bereit, außer der Reihe das Mega-Event zu übernehmen. Leichter sei die Entscheidung gefallen, "weil der Essener-Ruder-Regattaverein als Mitausrichter mit starker personeller Unterstützung dabei ist", so einer der beiden Hamburger Regattaleiter Werner Glowik. Zudem standen die unentbehrlichen Helferinnen und Helfer der Rettungsdienste und weiterer logistischer Bereiche bereits ab Donnerstag tatsächlich zur Verfügung. Gerade für die Stäbe der Ausrichter oder die DLRG bedeutet dies, dass die Mitstreiter eigenen Urlaub einsetzen müssen, um die Aufgabe zu übernehmen. Nach der Zusage wurde vereinbarungsgemäß die parallel laufende Prüfung der Ausrichtung in München beendet. DRV-Vize Moritz Petri: "Es ist für die leistungssporttreibenden Vereine wichtig, dass der Zielwettkampf stattfindet." Deshalb habe der DRV-Vorstand auch entschieden, sich als Verband außerordentlich finanziell an der Regatta zu beteiligen. "Die sonst übliche Unterstützung durch Stadt und Land oder örtlicher Sponsoren war in dieser Zeit nicht einzuholen".

Das Meldeergebnis lag nur geringfügig unter dem einer Meisterschaft, die in Nordrhein-Westfalen ausgerichtet wird. "Wir haben dort die größte Anzahl an Aktiven, denn Vereine sind eher zu einer Meldung bereit, weil weitere Kosten für die Unterkunft entfallen", kennt Rolf Warnke den Grund. Lange war diskutiert worden, ob durch die Verlegung der Modus geändert werden müsste. So wurde über den Verzicht auf Vorentscheidungen bei bis zu acht Meldungen nachgedacht. Dies hätte Bahnverteilungsrennen und Finals mit bis zu acht Booten bedeutet. "Der alternative Zeitplan dazu war schon ausgearbeitet, aber musste dann doch nicht umgesetzt werden, da entgegen den ursprünglichen Vorplanungen der Regattastab schon am Donnerstag ab 10.30 Uhr zur Verfügung stand", so Warnke weiter. Damit hatte die Regatta das traditionelle Format mit Vorrennen am Donnerstag, Hoffnungsläufe und Bahnverteilungsrennen am Freitag sowie Finals U 23 am Samstag und U 19 / U 17 am Sonntag. Im diesem Zeitraum boten unterschiedliche Witterungsbedingungen den Rahmen, die von größter Hitze über Unwetter und Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen reichten. Bedingt durch die heftigen Regenfälle war sogar der Einsatz von Traktoren notwendig, um Fahrzeuge von den völlig durchnässten Wiesen zu holen.

Die Rennen wurden live im stream übertragen, in den sozialen Netzwerken finden sich viele posts zu Zwischenständen und Ergebnissen und auf der dieser Homepage sind die Ergebnisse eingestellt. Daher soll an dieser Stelle von einzelne Rennberichte verzichtet werden. Für die Nationalmannschaften stehen nun noch verschiedene Wettkämpfe an. Einige U 23er starten in Henley, die Junioren haben zunächst die EM in Litauen im Blick. Ende Juli geht es dann in die abschließenden Trainingslager in Ratzeburg und Berlin-Grünau bevor die gemeinsamen Weltmeisterschaften in Rotterdam gerudert werden.

Eine der Siegerehrungen bot eine passende Gelegenheit, Johannes Krempel, ARC Würzburg, die silberne Verdienstmedaille für Trainer zu überreichen. "Wir würdigen ein besonderes Engagement im Leistungssport", begründete Moritz Petri diese Ehrung.

Die Vereinswertung U 23, den Peter - Velten - Preis, sicherte sich der Crefelder RC (21,75 Punkte) vor dem Mainzer RV (14,13 Pkt.) und dem RC Tegel (13,0 Pkt.). Den Jugendpokal gewann der RC Potsdam mit 72,25 Pkt. deutlich vor dem Titelverteidiger Allgemeiner Alster-Club / Norddeutscher Rudererbund (39,25 Pkt.) und dem Berliner RC (33,88 Pkt.).

Diese Meisterschaft ist immer auch ein Treffen aller Akteure der Bereiche. Traditionell kam der Länderrat zusammen, um im Schwerpunkt Angelegenheiten des Leistungssports zu erörtern, auch der Ausschuss Leistungssport nutze die Gelegenheit für eine Sitzung. Hier standen aktuelle Fragen, insbesondere zur Nominierung für die Zielwettkämpfe, im Fokus. Für Cheftrainer Marcus Schwarzrock bieten diese Termine immer eine Gelegenheit, getroffene Entscheidungen zu erläutern und die Debatte durch Informationen zumindest zu versachlichen. Die Deutsche Ruderjugend hatte ebenfalls beim RC Bergedorf, der für einen Großteil der Sitzungen sein Bootshaus zur Verfügung stellte, die Vorbereitungen für das olympische Jugendlager finalisiert. Im nächsten Jahr wird dann die olympische Regattastrecke in München-Oberschleißheim Austragungsort dieser Meisterschaften sein.

update am 27.06. um 16:15 Uhr zu den parallel laufenden Prüfungen zur Ausrichtung der Regatta in Hamburg und München. Es galt die Absprache, dass die erste Zusage umgesetzt wird.