10. Sep 2016 | Panorama | von Daniel Pankatz

Ein architektonisches Schmuckstück für die Ruderer des FRV von 1865

Der Frankfurter Ruderverein von 1865 hat am vergangenen Wochenende sein in der Alten Brücke gelegenes Bootshaus wiedereröffnet. Mit Unterstützung des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt ist in knapp einjähriger Umbauphase ein funktionales und gestalterisch anspruchsvolles Domizil für den ältesten Ruderverein im deutschen Binnenland entstanden.

Hessens Sport- und Innenminister Peter Beuth und der Frankfurter Stadtrat Markus Frank haben es sich nicht nehmen lassen, persönlich zum Inselfest des Frankfurter Rudervereins von 1865 auf die Maininsel zu kommen. Im Gepäck hatten beide sehr ansehnliche Förderbescheide: 94.083 Euro kommen von der Stadt Frankfurt, und das Land Hessen beteiligt sich mit 120.000 Euro. Den Rest der gut 500.000 Euro teuren Sanierung finanzieren die Ruderer des FRV aus Vereinsmitteln und Bankkrediten.

"Wir haben wegen der immer wieder verschobenen Sanierung und geplanten Verbreiterung der Alten Brücke nahezu 20 Jahre auf den Beginn der Arbeiten an unserem Bootshaus warten müssen", erklärt Vorstandsmitglied Daniel Pankatz. "In dieser Zeit haben wir natürlich ganz bewusst durch sparsames Haushalten den Grundstock für die Finanzierung gelegt."

Mit Beginn der Brückensanierung durch die Stadt Frankfurt Anfang 2014 bestand dann die nötige Planungssicherheit für die Arbeiten am Bootshaus. "Dass der Entwurf dazu aus unseren eigenen Reihen stammt, freut uns ganz besonders: unser Vereinsmitglied Daniel Stephan ist Architekt, und seine Idee, den Brückenbogen zu öffnen und durch eine große Fensterfront zum Bootsplatz erlebbar zu machen, wurde von den Mitgliedern sofort begeistert aufgenommen", so Pankatz weiter.

Zum Ende der Rudersaison 2015 begann die Umsetzung: Boote und sonstiges Inventar wurden ausgelagert, die Clubraum-Ebene vollständig entkernt und die alte und marode Zugangstreppe abgebrochen. Clubraum, Umkleiden und Funktionsräume entstanden in komplett neuer Raumaufteilung, dazu wurde unter anderem die Mauer der Ostfassade entfernt und durch eine große Fensterfront ersetzt. Neue Leitungen für Wasser, Heizung und Elektrik komplettierten die Arbeiten, und schließlich wurde auch noch eine neue Treppenanlage geschaffen.

Tatkräftig unterstützt wurde das vereinsinterne Architektenteam mit Daniel Stephan, Christa Venzago und Walter Funke durch das Architekturbüro Just/Burgeff, von dem u.a. der Entwurf für die moderne Treppenstele stammt.

Natürlich haben sich auch die Vereinsmitglieder mit großem Einsatz beteiligt, und beispielsweise mit Drahtbürsten den Beton des Brückengewölbes freigelegt. Weit über 2.500 Arbeitsstunden sind so bislang zusammengekommen.

Dass sich die Mühe gelohnt hat, darin sind sich am Samstag alle Gäste einig. Ein besonderes Lob kommt dabei vom Ehrengast: "Das tolle Engagement des Frankfurter Rudervereins ist beispielhaft. Zum einen, weil der Verein sich an historischer Stätte zu einem architektonisch ansehnlichen Projekt entschlossen hat, das im Stadtbild Frankfurts eine Bereicherung darstellt. Zum anderen, da dadurch der Rudersport in Frankfurt noch weiter gestärkt wird", sagt Sportminister Peter Beuth.

"Ein Jahr nach unserem 150. Jubiläum bietet unser renoviertes Bootshaus nun eine funktionale und angenehme Infrastruktur", sagt der Vorstandsvorsitzende des FRV, Klaus Rohmer. "Es ist eine wichtige Grundlage für unseren Sportbetrieb, es sichert das erfolgreiche Fortbestehen des Frankfurter Rudervereins - und es ist ein kleines Schmuckstück auf der Maininsel."