16. Febr. 2016 | Fachressort Wettkampf | von Dorothee Dresel

Gemeinsame Gremiensitzung in Hannover

Zum Auftakt des Sportjahres 2016 richtete der Deutsche Ruderverband am vergangenen Wochenende erstmals ein Treffen aller Fachressorts und Gremien des DRV in Hannover aus, um neben der Zusammenarbeit der Teilnehmer innerhalb der Bereiche auch den Austausch zwischen den Gremien zu fördern. Die rund 100 Teilnehmer der 15 DRV-Gremien tagten zunächst in den einzelnen Bereichen zu aktuell anstehenden Themen und versammelten sich anschließend am Samstagnachmittag gemeinsam, um im Plenum verschiedene Aspekte ihrer Arbeit vorzustellen.

Der Arbeitskreis für Öffentlichkeitsarbeit stellte den aktuell anstehenden Relaunch der Internetseite www.rudern.de vor. Geplant ist die Veröffentlichung der überarbeiteten Seite für den Sommer.
Der Historische Arbeitskreis berichtete über historische Filmaufnahmen, zum Teil aus der Zeit Karl Adams, die in Ratzeburg lagern und dort in der kommenden Zeit gesichtet und archiviert werden sollen. Für die Lagerung der historischen Dokumente stellt die Stadt Ratzeburg einen Raum zur Verfügung.
Der Kreis der Ehrenmitglieder des DRV informierte das Plenum darüber, dass ein Freundeskreis für den Deutschen Rudersport gegründet werden soll, der sich aus dem Kreis verdienter Ruderer mit jahrelanger Vereins- und Verbandszugehörigkeit zusammensetzt, um einen Austausch zu fördern.
Die Deutsche Ruderjugend präsentierte ihre geplanten Maßnahmen für das Jahr 2016, unter anderem gehört dazu der Jugendrudertag Ende Oktober in Hamburg und das Olympische Jugendcamp in Rio de Janeiro, bei dem 42 Jugendliche und 8 Betreuer/innen live die Olympischen Spiele im August miterleben werden.
Das F achressort Wettkampf beschäftigte sich unter anderem mit den Nominierungen der Wettkampfrichter für die Meisterschaften. Gemeinsam mit der Regelkommission bereitete das Fachressort Wettkampf an diesem Wochenende die Anträge, die Regeländerungen und Erprobungsmaßnahmen betreffen, für den Deutschen Rudertag im November vor und betonte noch einmal die Arbeitserleichterung durch ein solches gemeinsames Treffen im Rahmen dieser Gremiensitzung.
Das F achressort Wanderrudern und Breitensport stellte unter anderem das vom DRV neu angeschaffte Coastal Rowing Boot vor, welches nun in Ratzeburg lagern wird, damit dieses von den Mitgliedsvereinen ausgeliehen und genutzt werden kann. Das Boot wird am letzten Februarwochenende im Rahmen des Langtursteuermannslehrgangs auf den Namen "Albatros" getauft. Informationen für interessierte Vereine folgen in Kürze als separate Nachricht. Außerdem wurde zur weiteren Förderung des Rudersports in Deutschland ein Kirchboot gekauft und in Aken an der Elbe stationiert. Auch das Kirchboot soll für die Mitglieder des DRV zur Verfügung stehen. Ebenso wie für das Coastal Rowing Boot folgen die Informationen zum Verfahren des Ausleihens demnächst.
Das Fachressort "Umwelt, Ruderreviere, Technik" referierte vom Forum für Wassersport, welches im Rahmen der Messe boot 2016 stattgefunden hatte und bei dem Siegfried Kaidel und Michael Stoffels als Vertreter des DRV anwesend waren. Erwartet wird noch immer das Wassertourismuskonzept von Seiten des Bundes. Es wird sich dafür eingesetzt, dass die Gelder in den Ausbau der Wasserstraßen investiert werden und nicht ungenutzt an den Bund zurückgegeben werden. Für die Arbeit zum Erhalt der Gewässer rief das Fachressort dazu auf, beim Fahrtenwettbewerb auch die Wanderruderstatistik mit einzureichen, damit gesehen werden kann, wie viel die einzelnen Gewässer genutzt werden. Ein weiteres Thema war das "Blaue Band" des Bundes, welches sich mit der Renaturierung der Nebenwasserstraßen beschäftigt und bei dem bisher zu wenig auf die Bedürfnisse der Wassersporttreibenden eingegangen wird. Der DRV wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die spezifischen Anforderungen des Rudersports Beachtung finden. Der Technikausschuss informierte die Anwesenden über das Thema Sicherheit und die damit zusammenhängende Debatte zur Notschwimmfähigkeit der Ruderboote. Der Ausschuss wird sich um eine neue Regelung bezüglich der Notschwimmfähigkeit von Ruderbooten mit den Werften auseinandersetzen, um einheitliche Richtlinien für Rudervereine, Werften und Boote herauszugeben.
Das F achressort Bildung, Wissenschaft und Forschung berichtete, dass der Deutsche Ruderverband ab Sommer 2016 einen Bildungsreferenten in der Ruderakademie Ratzeburg einsetzen wird, um u. a. die Aus- und Fortbildungen auszubauen. Die Stelle wird der aktuelle Referent für Sportentwicklung, Andreas König, übernehmen, der bis zu seinem Wechsel in der Geschäftsstelle Hannover tätig sein wird. Ein weiterer Punkt war die Zusammenarbeit mit den Hochschulen. Dazu hatte das Fachressort Anfang des Jahres zum Bildungstreffen mit den Vertretern der Landesruderverbände sowie der kooperierenden Universitäten in der Trainer C-Ausbildung eingeladen. Daraus hat sich der Auftrag ergeben, die Landesruderverbände mögen Kontakt zu den Universitäten in ihrem Bundesland aufnehmen und Kooperationsmöglichkeiten abstimmen. Außerdem wird mit anderen Fachressorts kooperiert: mit Wanderrudern und Breitensport bei den Fortbildungen Versicherungen und Langtursteuerleute, mit der Deutschen Ruderjugend bei der Juleica-Ausbildung sowie mit dem Leistungssport beim Leistungssportseminar Anfang 2017.
Das personell umfangreichste Gremium Leistungssport , dass sich aus dem Fachressort Leistungssport und dem Arbeitskreis Nachwuchsleistungssport zusammensetzte, beschäftigte sich mit den Themen Veränderung (z.B. das DOSB Leistungssportkonzept, sowie die möglichen Änderungen im internationalen Rudern. Sowohl das vom DOSB und BMI angedachte Leistungssportförderungskonzept, wie auch die international vorgesehene Anhebung der Frauenquote im Rudern bzw. der Entfall des Leichtgewichts-Männer Achters aus dem Programm der Weltmeisterschaft haben für den Deutschen Ruderverband Auswirkungen in der Zukunft. Das Gremium stellte kurz das zukunftsweisende Frauenprojekt des DRV und die allgemeine Situation in der Nachwuchsförderung vor. Fragen der intensiveren Nachwuchsfindung und –entwicklung wurden behandelt. Wie können z.B. auch Talente systematischer entdeckt werden, die bislang in anderen Sportarten ihr zu Hause hatten? Zukünftige Sitzungen der Gremien werden sich besonders mit der Themen Mädchen und Frauen im Rudersport wie auch Nachwuchsentwicklung allgemein befassen.
Der Rechtsausschuss informierte darüber, dass in der kommenden Zeit die Ordnungen des Verbandes überarbeitet und angepasst werden. Die Mitglieder des Ausschusses plädieren für eine Amtsperiode von 4 Jahren, da die Themen aufgrund ihrer Komplexität von neu gewählten Mitgliedern nicht innerhalb der bisherigen Zeit erfasst und konstruktiv bearbeitet werden können.

Da die Mitarbeiter der Geschäftsstelle bisher noch nicht allen Gremienmitgliedern persönlich bekannt waren, nutzte Generalsekretär, Christian Baumann, die Gelegenheit, das Team aus Hannover einzeln vorzustellen.

Am Sonntag tagte das Präsidium des Deutschen Ruderverbandes, einige Gremien setzten ihre Gespräche fort und insgesamt 4 Ruderer legten ihre theoretische und praktische Prüfung zum Wettkampfrichter ab.

Der Ehrenvorsitzende Helmut Griep beschrieb die gelungene Veranstaltung am Samstag im Plenum als Sternstunde des DRV und lobte die Zusammenkunft und das gemeinsame Arbeiten der einzelnen Gremien. Auch die Rückmeldung innerhalb der einzelnen Gremien war positiv, da durch solch gebündelte Tagungen der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen vereinfacht werden und der Verband mit seiner haupt- und ehrenamtlichen Struktur zusammenwächst.