08. Sep 2016 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Rio 2016: 6 deutsche Athleten starten bei den paralympischen Ruderwettbewerben

Nach Olympia ist vor den Paralympics – gestern haben in Rio die Paralympischen Spiele begonnen. Insgesamt 96 Sportler aus 26 Nationen kämpfen am Zuckerhut im Rudern um die Medaillen. Für das deutsche Team gehen 6 Athleten über die 1000m Distanz an den Start.

Nach dem Ausschluss der kompletten russischen Mannschaft wurde Johannes Schmidt (Offenbacher RG Undine) vom IPC im Einer in der Klasse ASM1X nachnominiert. Ein bekanntes Bild - bereits 2012 profitierte der Offenbacher von einer Nachnominierung, damals belegte er am Ende Rang 11. "Aufgrund der kurzfristigen Nominierung war eine gezielte Vorbereitung kaum mehr möglich", so DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel. "Johannes Schmidt ist aber ein erfahrener Sportler und wird das Optimum erreichen." Die überraschende Nominierung machte es leider auch nicht mehr möglich, das Boot von Johannes nach Rio zu transportieren. Deshalb startet der 34-Jährige nun in einem Boot der russischen Mannschaft, die von der Marke Filippi ausgerüstet wird.

Noch tut sich Johannes Schmidt etwas schwer. "Die ersten Einheiten war es ganz komisch, denn wir haben die Positionen nicht gefunden. Heute morgen habe ich versucht das Boot zum Laufen zu bringen, das hat gut geklappt. Ich komme auch mit den Bedingungen immer besser klar, bis Freitag bin ich gut dabei."

In der Startklasse AS wird die Ruderbewegung nur mit den Armen und Schultern ausgeführt. Der Athlet wird während des Rennens auf Höhe des Brustkorbs am Sitz fixiert.

Nach Silber vor vier Jahren will der Mixed-Vierer mit Steuermann der Klasse LTA (LTAMix4+) wieder nach einer Medaille greifen. In diesem Jahr treten Valentin Luz (Frankfurter RG 'Germania' 1869), Tino Kolitscher (HRV Böllberg/Nelson), Anke Molkenthin (Waginger RV), Susanne Lackner (RC Vilshofen) und Steuerfrau Inga Thöne (Ulmer RC "Donau") gemeinsam an. "Ich freue mich auf die Spiele in Rio und bin froh, dass ich daran teilnehmen darf", sagt der sehbehinderte Sportler Tino Kolitscher im Interview mit dem MDR.

Cheftrainer Jochen Weber weiß, dass es keine leichte Aufgabe wird, gibt sich aber optimistisch. "Die Leistungsdichte hat in dieser Bootsklasse international zugenommen, daher ist es schwerer geworden. Das Quartett muss es technisch zusammen bringen, dann sehe ich eine gute Chance. Das erste Training war nicht gut, aber die vier Athleten haben sehr intensiv und konzentriert gearbeitet."

In der Bootsklasse LTA sitzen maximal zwei Sehbehinderte und mindestens zwei körperlich behinderte Athleten im Boot. 

Die Wettkämpfe finden vom 9. Bis 11. September auf der Lagoa Rodrigo de Freitas statt. Wir wünschen unseren Athleten viel Erfolg.