23. Dez. 2023 | Para | von Deutscher Ruderverband

Gelungene Partnerschaft zwischen DRV und Special Olympics Deutschland e.V. trägt Früchte

Gemeinsamen Sitzung in Bernkastel-Kues: Bundestrainer SOD Wassersport S. Fabian (3.v.l.), Vorsitzender des LRV Berlin Th. Haun (2.v.r.), der Regattaleitung Bernkastel Kues, sowie vom Ressort Breitensport & Para-Rudern M. Hildebrandt und L. Bühnert.

Seit dem Abschluss der Partnerschaft zwischen dem Deutschen Ruderverband (DRV) und Special Olympics Deutschland e.V. (SOD) weiterentwickelt und festigt sich als wegweisende Zusammenarbeit. Marc Hildebrandt, Leiter des Fachressorts Breitensport und Pararudern, betont die Bedeutung dieser Kooperation: „Mit Special Olympics Deutschland haben wir einen Kooperationspartner an Bord, mit dem wir gemeinsam ein wichtiges Zeichen für Inklusion und Integration setzen.“

Special Olympics Deutschland e.V. repräsentiert die deutsche Organisation der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Mit über 5,2 Millionen Mitgliedern in 174 Ländern setzt sich SOD dafür ein, Menschen mit geistiger Behinderung mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Organisation erreicht derzeit rund 40.000 Menschen in ganz Deutschland.

Ein bemerkenswertes Highlight dieses Jahres waren die Special Olympics World Games, die erstmalig in Deutschland, genauer gesagt in Berlin, stattfanden. An zwei Tagen erhielten wir die Möglichkeit Rudern auf dem Ergometer im Rahmen des Special Olympics Festivals am Neptunbrunnen zu präsentieren was maßgeblich für den Erfolg unseres Vorhabens beigetragen hat.

Hildebrandt erklärt: „Durch die fachliche Expertise und das Netzwerk können wir den Inklusionsprozess im DRV vorantreiben und professionalisieren. Uns ist es wichtig, die Inklusion auch in den Vereinen voranzutreiben und es zum Alltag werden zu lassen.“

Die Kooperation beinhaltet nicht nur gegenseitige fachliche Unterstützung, sondern auch das gemeinsame Auftreten bei nationalen Meisterschaften. Das übergeordnete Ziel ist es, Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung die Teilnahme am Vereinssport zu ermöglichen und somit eine sportliche Perspektive für viele Athletinnen und Athleten zu schaffen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt im Bereich der Aus- und Fortbildungen. SOD bietet die Möglichkeit, Trainerinnen und Trainer zu schulen und fortzubilden. In Kooperation mit dem DRV können diese Lehr- und Lernmodule auch zur Lizenzverlängerung anerkannt werden.

Erfolgreiche Umsetzung von Standards für Ruderwettbewerbe bei Special Olympics

Ein wichtiger Meilenstein der Kooperation ist die Erarbeitung des Regelwerks & Durchführungsbestimmungen im Special Olympischem Rudern (SOD-Rudern). 
Dieses Regelwerk, das für regionale, landes- und bundesweit ausgeschriebene Veranstaltungen gelten wird, setzt allgemein verbindliche Standards für die Ausrichtung eines solchen Events fest. Damit wird die Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit der Leistungen der Sportler:innen im Sinne des Prinzips des Aufstiegs und der Qualifizierung zur Teilnahme an den Ruderwettbewerben der Nationalen Spiele von Special Olympics Deutschland e.V. (SOD) gewährleistet.

Die Richtlinie ergänzt die wichtigsten allgemeinen und sportartspezifischen Kriterien der Bestimmungen der General Rules und Sport Rules von Special Olympics International (SOI), des Regelwerks Rudern von SOD, der Wettbewerbsregeln von World Rowing und des Deutschen Ruderverbands (DRV). Sobald das Regelwerk durch alle Instanzen gegangen ist, wird es ebenfalls veröffentlicht. Diese Grundlegenden Bausteine konnten wir gemeinsam im Laufe des Jahres abstimmen und im Herbst 2023 finalisieren. 

2024 soll erstmals ein Anerkennungswettbewerb im Rahmen der Berliner Sommerregatta am 1./2.06.2024 stattfinden. Sowie SOD Demorennen in Berkastel – Kues am 28.09.2024.

Anerkennung der Veranstaltung und Blick in die Zukunft

Ein weiterer wichtiger Aspekt der erfolgreichen Umsetzung der Richtlinie ist die Anerkennung von Wettbewerben als Anerkennungswettbewerbe (AW) zur Teilnahme an Nationalen Spielen. Die Mindestkriterien der AW sind dabei entscheidend (Dokument steht unten zum Download zur Verfügung). Die Zusammenarbeit und Anerkennung ermöglichen es Sportlern, an Nationalen Spielen teilzunehmen und schaffen eine sportliche Perspektive für viele Athletinnen und Athleten.

Die erfolgreiche Umsetzung dieser Standards zeigt nicht nur die Effektivität der Zusammenarbeit zwischen DRV und SOD, sondern unterstreicht auch das Engagement beider Organisationen für Inklusion und Chancengleichheit im Rudersport. Die Rückmeldungen und Erfahrungen aus dieser Phase fließen in die weitere Gestaltung der Kooperation ein, während der Blick schon jetzt auf zukünftige Entwicklungen gerichtet ist. Der Erfolg der Special Olympics World Games und die positive Resonanz auf die Umsetzung der Richtlinie sind Meilensteine auf dem Weg zu einer inklusiven Sportlandschaft, die allen Athletinnen und Athleten gleiche Möglichkeiten bietet.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen beteiligten, welche an diesem Prozess bislang mitgewirkt haben 
und nun diese Ergebnisse mit Leben füllen. 

Wir freuen uns auf regen Zuspruch und viele Interessierte Athleten:innen. 

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