09. März 2024 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Viel Wind in Avis: Frauen-Doppelzweier vornominiert

Schöne Stimmung beim harten Training: der Doppelzweier der Männer in Avis. Foto: Ralf Hollmann
Die Standardbesetzung war nicht an allen Tagen möglich: der Doppelvierer der Frauen in Avis. Foto: Sebastian Behn
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Immer wieder neue Tiefdruckfronten machten das Trainingslager der Nationalmannschaft für Frauen Skull und weitere Boote im portugiesischen Avis, das an diesem Freitag zu Ende ging, ziemlich schwierig. Der beständige Wind nahm einem Gang auf das Wasser an manchen Tagen sogar den Sinn. So blieb nicht nur Einer-Fahrerin Alexandra Föster, anstatt vom Winde verweht zu werden, dann lieber indoor auf dem Ergometer.

Wibberenz und Hundeling setzen sich durch

Im Doppelzweier der Frauen brachte die Selektion über viele Strecken dennoch ein belastbares Ergebnis. „Sarah Wibberenz und Frauke Hundeling haben sich eindeutig durchgesetzt“, sagt Cheftrainerin Brigitte Bielig. Beide werden damit das DRV-Boot beim ersten Weltcup in Varese bilden und müssen ihre Nominierung dort bestätigen. Nicht zum Zug gekommen und enttäuscht sind vorerst Carlotta Nwajide, Juliane Faralisch und Lisa Gutfleisch. Bielig denkt jedoch darüber nach, für Varese auch einen zweiten Doppelzweier zu melden. Wer bei der Olympia-Qualifikation in Luzern den Doppelzweier bildet, sei noch nicht beschlossene Sache, betont die Bundestrainerin.

Improvisieren musste der schon vor Avis besetzte Doppelvierer mit Tabea Schendekehl, Leonie Menzel, Pia Greiten und Maren Völz. Greiten fiel mehrere Tage erkrankt aus. Damit das Boot aufs Wasser konnte, sprang Leichtgewichtsmann Arno Gaus für sie ein.

Gaus ist derzeit der dritte Mann im Leichtgewichtszweier der Männer, der sich noch für die Olympischen Spiele qualifizieren will. Paul Leerkamp und Jonathan Rommelmann trainierten in Avis sehr hohe Umfänge und dürfen sich zu Hause jetzt erst einmal erholen, bevor es in den Bereich Spritzigkeit geht.

Noch ein paar Tage länger in Avis bleibt der bereits für Paris qualifizierte Doppelzweier der Männer. Nach dem vierwöchigen Ausfall von Jonas Gelsen wegen einer Lungenentzündung zu Beginn des Jahres besteht weiter Nachholbedarf. Gelsen rudert derzeit noch ein geringeres Programm als Partner Marc Weber. Die Hoffnung ist jedoch greifbar, dass beide zum Weltcup-Auftakt in Varese eine schlagkräftige Einheit bilden werden.

Ebenfalls in Avis trainierten als dezentrale Maßnahme zwei Frauen-Zweier ohne. Lena Sarassa und Hannah Reif sowie Anna Härtl und Katja Fuhrmann bereiteten sich dort getrennt auf den nationalen Ausscheid in zwei Wochen vor.

Auf dem Rhein in Breisach trainierte der Bereich Frauen Riemen als dezentrale Maßnahme. Für den vornominierten Achter mit Nora Peuser, Alyssa Meyer, Annabelle Bachmann, Tabea Kuhnert, Melanie Göldner, Lena Osterkamp, Katarina Tkachenko, Judith Guhse und Steuerfrau Annalena Fisch ging es darum, weiter zusammenzuwachsen.

Ergotest, Ausscheid und Relationsrennen

Die nächste wichtige Station auf dem Weg in die olympische Saison rückt nun näher. Am Dienstag, 19. März, absolvieren bis auf den Bereich Männer Riemen alle Nationalruder:innen im neuen Ergoraum in Ratzeburg einen Ergotest. Rund 50 Sportler:innen werden dazu antreten. Es folgt ein Trainingstag. Am Donnerstag, 21. März, und Freitag, 22. März, geht es dann in Hamburg aufs Wasser. In vier Bootskategorien – Frauen-Einer, Frauen-Zweier ohne, Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier und Männer-Zweier ohne – ist ein nationaler Ausscheid angesetzt. Ergebnisse, aber auch Leistungen, entscheiden über eine Nominierung für den ersten Weltcup in Varese. Alle Mittel- und Großboote fahren gleichzeitig in Relation zueinander. Pro Tag ist eine 2000-Meter-Distanz angesetzt. Der Männer-Achter wird sich beispielsweise mit dem Männer-Doppelzweier und dem Männer-Vierer auseinandersetzen. Über versetzte Starts soll am Ende ein echtes Finish möglich sein.