04. März 2024 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Vorbereitung auf Paris: Para Nationalmannschaft nach Mannschaftsbildung im Trainingslager in Sevilla

Ein neues Duo: Jan Helmich und Hermine Krumbein im PR3 Mixed 2x. Foto: DRV
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Auch die Para Nationalmannschaft ist intensiv dabei, sich auf Paris vorzubereiten. Aktuell befindet sich das Team im Trainingslager in Sevilla, wo die Mannschaft noch bis zum 10. März bleibt. Unter der Leitung von Marc Stallberg, dem Para-Bundestrainer, arbeiten die teilweise neu besetzten Boote an ihrer Form für die Paralympischen Spiele in Paris.

Doch bevor das Trainingslager starten konnte, wurde ein intensives Wochenende für die Mannschaftsbildung genutzt. Athlet:innen, die sich auf der Weltmeisterschaft in Belgrad bereits für die Paralympischen Spiele qualifiziert hatten, wurden automatisch zu dieser Maßnahme eingeladen. Weitere Teilnehmer:innen hatten die Möglichkeit, sich über verschiedene Tests wie Ergometerüberprüfungen (2000m und 5000m), die Langstreckenleistung in Dortmund, einen Krafttest und die Teilnahme an der Deutschen Ergometermeisterschaft in Essen-Kettwig, für die Mannschaft zu empfehlen.

Ursprünglich sollte die Mannschaftsbildung über das Karnevalswochenende am OSP Essen stattfinden. Aufgrund von Hochwasser musste jedoch kurzfristig an den OSP Dortmund ausgewichen werden. Ein besonderer Dank gilt dabei Christian Viedt, der der Para Nationalmannschaft kurzfristig mit Motorbooten und zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten die Durchführung der Mannschaftsbildung ermöglichte. „Wenn er uns nicht geholfen hätte, wäre unser Wochenende im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Deshalb sind wir ihm wirklich sehr dankbar!“, erklärt Marc Stallberg sichtlich erleichtert. 

Unter anderem durch einige Messbootfahrten, die von Alessa Jaspert und Amber Bittscheidt, den Biomechanikerinnen des OSP Rhein-Ruhr, ausgewertet wurden, stellte sich heraus, dass einige Boote umbesetzt werden sollten, um das volle Potential auszuschöpfen. 

Die beiden Einer mit Manuela Diening und Marcus Klemp bleiben unverändert. Der PR2 Mixed Zweier wird nun von Paul Umbach und Jasmina Bier besetzt. Auch im Vierer mit und im PR3 Mixed Zweier gab es eine Veränderung. Valentin Luz und Jan Helmich haben die Plätze getauscht. Somit fährt Hermine Krumbein nun mit Jan Helmich im Doppelzweier und Valentin Lutz ergänzt Kathrin Marchand, Marc Lembeck, Susanne Lackner und Steuerfrau Inga Thöne im Vierer mit.

Jan Helmich sieht die neue Situation als Herausforderung: „In den letzten Monaten haben die Leistungsdiagnostik und die verschiedenen Messbootfahrten ein klares Bild gezeichnet. Aufgrund meiner Körpergröße kann ich im Riemenbereich nicht den optimalen Winkel in der Auslage erreichen, während Valentin seine Stärken besser im Vierer einbringen kann. Dennoch eröffnet sich mir nun die Chance, mich im Zweier zu beweisen und meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Um mich optimal auf Paris vorbereiten zu können, habe ich mich dazu entschlossen, mich bis zu den Paralympischen Spielen von meiner Promotion freistellen zu lassen. Zusätzlich habe ich mich der U23-Trainingsgruppe in Dortmund angeschlossen, wo ich vorwiegend im Einer trainiere. Jetzt bin ich gespannt wie weit ich mich, nach mehreren Jahren des Riemens, im Skullen verbessern kann.“
Somit standen die Boote, die mit nach Sevilla ins Trainingslager fahren sollten, fest. 

Neben dem Bundestrainer wird die Mannschaft in Sevilla auch von Ralf Müller, Sebastian Fuchs, und Jochen Weber trainiert. Auch die beiden Biomechanikerinnen des OSP Rhein Ruhr sind in Sevilla dabei und leisteten einen wertvollen Beitrag zur Analyse der Leistung durch das Messboot. Ergänzt wird die Mannschaft die Physiotherapeuten Sven Huben und Philipp Säckel, die sich nach der Halbzeit des Trainingslagers abgewechselt haben.

Stallberg ist zuversichtlich: „Die Ergebnisse des Trainingslagers sprechen für sich: Der PR3 4+ mit Valentin zeigt sich deutlich verbessert, ebenso der PR3 Mixed 2x mit Jan und Hermine. Auch der PR2 Mixed 2x mit Jasmina und Paul konnte überzeugen. Die Stimmung im Team ist positiv, was mich sehr freut. Es finden intensive Athletengespräche statt. Wir sind echt auf einem guten Weg! Neue Paarungen haben sich gebildet, die nun in den kommenden Trainingslagern gemeinsame Bootskilometer sammeln und weiter an ihrer Zusammenarbeit arbeiten werden.“

Das nächste zehntägige Trainingslager ist bereits nach Ostern in Essen geplant, gefolgt von weiteren Vorbereitungstagen, bevor die Europameisterschaften anstehen.

„Insgesamt blicken wir auf ein - bis jetzt - erfolgreiches Trainingslager und sind zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind, um in der kommenden Saison unsere Ziele zu erreichen.“, schließt der Para Bundestrainer.