26. Apr. 2024 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Zweiter EM-Tag: Sechs DRV-Boote machen das Finale klar

Sie schafften den Sprung ins Finale des Frauen-Zweiers ohne: Lena Sarassa (links) und Hannah Reif. Foto: meinruderbild.
Stehen im Halbfinale des Männer-Zweiers ohne: Marc Kammann (links) und Mark Hinrichs. Foto: meinruderbild
Bei ihrer Premiere im Finale des Mixed-Doppelzweiers PR2: Paul Umbach und Jasmina Bier. Foto: meinruderbild
Freuen sich auf das EM-Finale im Doppelvierer der Frauen: Pia Greiten, Leonie Menzel, Lisa Gutfleisch und Maren Völz. Foto: meinruderbild
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Drei deutsche A-Boote haben am Freitag (26. April 2024) bei der Ruder-Europameisterschaft die Finals erreicht. Am Tag der Hoffnungsläufe, der insgesamt ein nur dreistündiges Rennprogramm hatte und teilweise Seitenwind brachte, setzte sich der Frauen-Doppelvierer als Sieger seines Hoffnungslaufes durch. Der Frauen-Zweier ohne qualifizierte sich als Zweiter seines schwierigen Laufes für das Finale, dem Leichtgewichts-Doppelzweier der Männer reichte dazu Rang drei. Bei den Paras schaffte der neu gebildete PR2-Mixed-Doppelzweier als Vierter des Hoffnungslaufes ebenfalls das Finale.

„Es ist erfreulich, dass der Frauen-Doppelvierer sein Rennen sicher gewonnen hat und dass sich auch der Frauen-Zweier ohne in seinem schwierigen Hoffnungslauf durchgesetzt hat. Jetzt sind wir auf die ersten Finals am Samstag gespannt.  Der leichte Doppelzweier wird dabei zeigen wollen, was in dieser Besetzung in ihm steckt“, sagte Cheftrainerin Brigitte Bielig.

Sarassa/Reif meistern schwere Aufgabe

Mit ihrem besten Rennen der letzten Zeit haben Lena Sarassa und Hannah Reif (Crefelder RC, Frankfurter RG Germania) im Frauen-Zweier ohne den Einzug ins A-Finale am Sonntag geschafft und ihre Chancen auf eine Nominierung für die finale Olympia-Qualifikation gewahrt. Im Hoffnungslauf leisteten beide Maßarbeit und schafften den nötigen zweiten Platz hinter Tschechien, das bereits für die Spiele in Paris qualifiziert ist. Mit den Niederlanden, die allerdings nicht mit der aktuellen Weltmeister-Besetzung angetreten waren, und Paris-Fixstarter Italien ließen die Beiden zwei Boote hinter sich, die nicht so einfach zu bezwingen sind.

Hinrichs/Kamann machen Halbfinale klar

Der Männer-Zweier ohne mit Mark Hinrichs und Marc Kammann (Limburger ClfW und Hamburger UGRC) steht im Halbfinale der Europameisterschaft. Obwohl die beiden Riemen-Reservisten nur wenige gemeinsame Trainingskilometer absolvieren konnten, zeigten sie ein grundsolides Rennen. Der entscheidende Vorstoß gelang ihnen auf dem dritten Teilabschnitt der 2000 Meter, als sie das in neutralen Trikots teilnehmende Boot aus Weißrussland nicht nur vom wichtigen dritten Rang verdrängten, sondern auch einen klaren Vorsprung herausruderten. Spanien und Litauen auf den Rängen eins und zwei waren von Hinrichs und Kammann nicht mehr zu gefährden.

Frauen-Doppelvierer hält Schweiz auf Distanz

Der Frauen-Doppelvierer ließ in seinem Hoffnungslauf nichts anbrennen. Maren Völz, Lisa Gutfleisch, Leonie Menzel und Pia Greiten, (RC Potsdam, Heidelberger RK, RC Germania Düsseldorf, Osnabrücker RV) übernahmen von Beginn an die Führung und hielten den Vierer aus der Schweiz, den sie bereits beim Weltcup in Varese hinter sich gelassen hatten, sicher auf Distanz. Diese beiden Boote qualifizierten sich für das A-Finale am Samstag (14.25 Uhr), das zu einer echten Standortbestimmung für das deutsche Boot wird. Weltmeister Großbritannien ist der große Favorit, dahinter aber scheint für die DRV-Crew auch ohne die in Rekonvaleszenz zu Hause gebliebene Tabea Schendekehl alles möglich zu sein.  

Gaus/Leerkamp lösen Pflichtaufgabe

Ohne Probleme gelöst hat der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Arno Gaus und Paul-David Leerkamp (Bonner RG, Osnabrücker RV) die Pflichtaufgabe, sich im Hoffnungslauf für das Finale zu qualifizieren. Vier der fünf Boote schafften das und dass Ungarn das klar schwächste Boot sein würde, zeigte sich frühzeitig. Der jungen DRV-Crew gelang der beste Start und die Führung nach 500 Metern. Bis zur Streckenhälfte mussten beide Spanien vorbeiziehen lassen, bis zur 1500-Meter-Marke dann auch Norwegen. Der dritte Platz geriet nicht mehr in Gefahr, auf eine Attacke der beiden Führenden verzichteten die beiden. Schließlich steht am Samstag (15.11 Uhr) bereits die Vergabe der EM-Medaillen auf dem Programm. Mit Italien, Spanien, der Schweiz, Norwegen und Tschechien treffen Gaus und Leerkamp dabei ausschließlich auf Boote, die sich bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert haben. Eine harte Nuss, und deshalb wird auch ihre Performance darüber entscheiden, ob das Boot zur olympischen Nachqualifikation in Luzern so oder mit Jonathan Rommelmann antreten wird.

Alle Para-Boote in den Finals vertreten

Im Para-Bereich gab es gute und schlechte Nachrichten. Im PR3 Mixed-Doppelzweier traten Hermine Krumbein und Jan Helmich (RK Normannia Braunschweig, RC Hansa Dortmund) beim Bahnverteilungsrennen zu ihrem EM-Einstand gehandicapt an und fuhren im Vier-Boote-Feld weit hinterher. „Hermine war angeschlagen, deshalb konnten beide nur die ersten 30 Schläge voll fahren, danach haben sie rausgenommen. Wir müssen abwarten, ob am Samstag ein Start im Finale möglich ist“, sagte Cheftrainer Para Marc Stallberg. Im PR1 Männer-Einer schaffte Marcus Klemp (Olympischer RC Rostock) als Vierter des Hoffnungslaufes den Einzug ins Finale. „Markus hat seine Pflicht erfüllt. Sein Trainingsrückstand ist noch spürbar, es heißt, weiter aufzubauen“, sagte Stallberg. Der neu formierte PR2 Mixed-Doppelzweier steht nach seinem vierten Platz im Hoffnungslauf ebenfalls in Finale. Jasmina Bier und Paul Umbach (RG Hansa Hamburg, RC Nürtingen) attackierten auf der dritten Teilstrecke und ließen Polen hinter sich. Stallberg:  "Der PR2-Zweier hat sich deutlich gesteigert, die Taktik gut umgesetzt und konnte so ins Finale fahren. Dort wollen wir versuchen, noch ein Boot hinter uns zu lassen.“

Das bringt der Samstag

Drei A-Finals mit DRV-Beteiligung stehen am Samstag auf der Regattabahn in Szeged an und natürlich sollen die ersten Medaillen her. Abschluss und Höhepunkt bildet das Finale im Männer-Achter (15.26 Uhr). Der Deutschland-Achter will sich nach dem vierten Platz im Bahnverteilungsrennen steigern und am Ende auf dem Treppchen stehen. Wie berichtet, geht es auch im Frauen-Doppelvierer (14.40 Uhr) und im Leichtgewichts-Doppelzweier der Männer (15:11 Uhr) um Edelmetall.

In drei Bootsklassen mit DRV-Startern stehen die Halbfinals an. Oliver Zeidler trifft im Männer-Einer in seinem Lauf (11:44 Uhr) unter anderem auf den griechischen Olympiasieger Stefanos Ntouskos, der ihn letztmalig vor einem Jahr bei der EM in Bled bezwingen konnte, und den Kroaten Damir Martin. Im Doppelzweier der Männer haben es Jonas Gelsen und Marc Weber in ihrem Lauf mit dem Varese-Zweiten Italien als wahrscheinlich stärkstem Konkurrenten zu tun. Mark Hinrichs und Mark Kamann sind in ihrem Halbfinale des Männer-Zweiers ohne (11:26 Uhr) eher Außenseiter.

Die Para-Ruderer bestreiten am Samstag drei Finals. Im Einer der Frauen PR1 kämpft Manuela Diening (13:18 Uhr) um eine Medaille. Marcus Klemp im Männer-Einer (13:05 Uhr) und Krumbein/Helmich im PR3-Mixed-Doppelzweier (14:08 Uhr) müssen ihre Finals als Aufbauwettkämpfe sehen.

EM-Rennen im Livestream

Das ZDF-Sportstudio zeigt die EM-Rennen am Samstag von 12.50 bis 17 Uhr im Stream. Worldrowing.com streamt die Rennen ebenfalls auf seiner Webseite.

Events

Boote

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:25.18 4 . Platz
Finale A 7:03.53 4 . Platz

Vorlauf 2 7:21.36 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:47.51 2 . Platz
Finale A 8:25.94 6 . Platz

Vorlauf 2 6:24.62 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 6:43.27 1 . Platz
Finale A 6:46.63 3 . Platz

Vorlauf 1 7:29.92 1 . Platz
Finale A 8:28.16 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 5:35.02 4 . Platz
Finale A 5:55.23 2 . Platz

Vorlauf 3 6:39.35 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:55.25 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 7:27.18 6 . Platz
Finale B 7:31.78 6 . Platz

Vorlauf 2 6:11.22 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:42.75 1 . Platz
Finale A 6:51.49 3 . Platz

Vorlauf 1 6:48.92 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:27.84 1 . Platz
Finale A 7:38.47 1 . Platz

Vorlauf 1 6:33.79 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:47.31 3 . Platz
Finale A 6:53.81 6 . Platz

Vorlauf 2 8:28.79 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 8:54.71 4 . Platz
Finale A 9:28.60 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 8:28.49 4 . Platz
Finale A 7:56.99 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 9:55.72 2 . Platz
Finale A 10:55.67 2 . Platz

Vorlauf 2 9:33.59 2 . Platz
Hoffnungslauf 1 10:16.35 4 . Platz
Finale A 10:32.61 6 . Platz

Galerien