18. Febr. 2017 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Neue Leistungssportstruktur Kaderathleten vorgestellt

Jörg Adami stellte das neue Förderkonzept der Deutschen Sporthilfe vor.

An diesem Wochenende fand in Hannover eine Infoveranstaltung für alle Bundeskaderathleten statt. Freitagabend wurden alle Teilnehmer von Sportdirektor Mario Woldt und Cheftrainer Marcus Schwarzrock begrüßt, danach wurde zusammen zu Abend gegessen.

Bundespolizei und Bundeswehr stellen Sportförderung vor
Samstagmorgen eröffnete Axel Schuster mit einem Vortrag über die Sportschule der Bundespolizei in Kienbaum die Veranstaltung. Neben den Trainingsstätten wurden die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten vorgestellt. Im vergangen Olympiajahr haben allein 24 Athleten der Bundespolizei, die in Rio teilgenommen haben, zehn Medaillen - davon acht Goldene - geholt. Doch mit nur zehn Ausbildungsplätzen für sechs Sportarten pro Jahr ist die Ausbildung bei der Bundespolizei ein hart umkämpftes Feld.

Im Anschluss berichtete Lars Apitz über den Dienstlauf, die Ausbildungsmöglichkeiten sowie die Duale Karriere bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Mit 744 Förderplätze für 15 Sportfördergruppen bietet die Bundeswehr vielen Athleten die Möglichkeit, den Spitzensport an erste Stelle zu stellen. Zudem garantiert sie ein sozial abgesichertes Umfeld.

Medaillen, aber nicht um jeden Preis
Im Folgenden zog Dr. Sven Baumgarten vom DOSB Bilanz der Entwicklung der Sommersportarten, zeigte die Handlungsfelder der Dualen Karriere auf und gab einen Einblick in einen exemplarischen Trainingsaufbau. Zudem ging er auf die neue Leistungssportreform ein. Der DOSB richtet den Fokus auf die Trainer und Sportler, möchte sich auf perspektivreiche Sportarten konzentrieren, erklärt aber auch: „Wir wollen Medaillen und Leistungen aber nicht um jeden Preis.“

Noch vor der Kaffeepause präsentierte Sabine Schoeps von der NADA die allgemeinen Meldepflichten und ADAMS. Das Thema Anti-Doping ist in der heutigen Zeit noch wichtiger als je zuvor, deshalb betonte sie, dass das korrekte und pünktliche Ausfüllen der Meldeformulare essenziell ist. Vernachlässigungen sollen zukünftig belangt werden.

Athleten sollen auch nach der sportlichen Karriere unterstützt werden
Nach einer kurzen Pause übernahm Jörg Adami, Vorstand der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Das neue Förderkonzept zielt darauf ab, dass deutsche Sportler in der Weltspitze Sport betreiben können. Die zukünftige Strategie sieht eine bedarfsorientierte Unterstützung vor. Es wird eine Einteilung in ein Top Team Future und ein Top Team geben, zudem sollen Athleten auch nach der Karriere unterstützt werden. Details dazu finden Sie hier. „Das neue Konzept ist unserer Meinung nach derzeit das Beste, was wir unter diesen Umständen anbieten können“, so Adami.

Den Vormittag schloss Dr. Stefan Kaduk mit einem Kollegen von Musterbrecher ab. Sie hoben hervor, dass es ohne Veränderungen heutzutage nicht vorangehen kann. Dabei ist es jedoch wichtig, dass man sich nicht blind ausprobiert, sondere eine feste Struktur vorgibt sein, in der jeder sein Potential abrufen kann.  

Vom Mittagessen gestärkt ging es in den zweiten Teil der Veranstaltung. Cheftrainer Marcus Schwarzrock und Mario Woldt gaben einen Rückblick auf den vergangenen Olympiazyklus und stellten dann die Strukturveränderungen für den Zeitraum 2017-2020 vor. Zudem wurde auf die Entscheidungen des FISA-Kongress vergangene Woche in Tokio eingegangen. Bei der anschließenden Diskussionsrunde hatten alle Athleten die Möglichkeit, Fragen zu stellen. 

Im Anschluss teilten die einzelnen Bundestrainer in ihrer jeweiligen Disziplingruppe weitere relevante Informationen mit.

 „Die Veranstaltung in dieser Form war eine Premiere“, so Mario Woldt. „Es war ein rundes Event, sehr umfangreich, aber notwendig. Die Veranstaltung hat sowohl die Brandbreite der Veränderungen der Fördermöglichkeiten als auch die Bedenken der Sportler abgedeckt. So etwas möchte ich gerne wieder machen.“