Ausschreibung für Euro Masters Regatta an neue FISA-Masters-Altersklassen angepasst
Mastersrudern

Beim Mastersrudern (oder auch Altersklassenrudern) starten Ruderer, die im laufenden Kalenderjahr mindestens 27 Jahre alt sind. Ab diesem (Mindest-)Alter starten die Masters nicht mehr in sog. offenen Rennen oder unbeschränkten Rennen.
Die Altersklassen im Mastersrudern beginnen mit 27 Jahren (Klasse A) und reichen bis zu einem Durchschnittsalter von 85 Jahren (Klasse K). Neben den klassischen Wettkämpfen im Rudern, bei denen die Boote getrennt nach Geschlechtern an den Start gehen, werden im Mastersrudern auch Rennen für Mixed-Mannschaften ausgeschrieben, bei denen Frauen und Männer gemeinsam im Boot starten.
Neben dem Wettkampfsport stehen bei den Masters oft auch Aspekte wie Gesundheit und Fitness sowie der soziale Teamgedanke und das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund.
Altersklassen beim Mastersrudern
Klasse | Alter | Bemerkung |
---|---|---|
A | 27 Jahre | Mindestalter |
B | 36 Jahre | Durchschnittsalter |
C | 43 Jahre | Durchschnittsalter |
D | 50 Jahre | Durchschnittsalter |
E | 55 Jahre | Durchschnittsalter |
F | 60 Jahre | Durchschnittsalter |
G | 65 Jahre | Durchschnittsalter |
H | 70 Jahre | Durchschnittsalter |
I | 75 Jahre | Durchschnittsalter |
J | 80 Jahre | Durchschnittsalter |
K | 85 Jahre | Durchschnittsalter |
Ranglistenrennen (RLR)
Viele Aktive wissen möchten, wer der schnellste in ihrer Altersklasse ist und welche Platzierung sie selbst in einem Finallauf erreichen würden.
In den älteren Altersklassen F bis I kommt es selten oder nie zur Teilung des Hauptrennens in mehrere Abteilungen, so dass sich die Rangfolge aus der Platzierung im Hauptrennen ergibt.
Daher wird die Rangliste hauptsächlich bei den jüngeren Altersklassen ausgefahren. Zum einen, weil diese Aktiven vor kurzem noch Rennen über 2.000 m in den offenen Klassen gerudert haben und „Ihr sich messen wollen“ noch einen höheren Stellenwert hat und zum anderen in ihren Altersklassen hauptsächlich im Skullkleinbootbereich mehr Meldungen eingehen, als Startplätze vorhanden sind.
Aus dieser Erkenntnis werden über das Hauptrennen hinaus Ranglistenrennen im MM 1x der Altersklassen A bis E und im MM 2x der Altersklassen A, C und E angeboten
Wie erfolgt die Durchführung in der Praxis (sechs Startbahnen vorausgesetzt)?
Dies erkläre ich am Beispiel des MM 1x E Rennens.
Zum zuvor genannten Rennen liegen 10 Meldungen vor. Das Hauptrennen wird in zwei Abteilungen geteilt und es gibt zwei Sieger, die Ehrenzeichen erhalten. Die jeweils drei Erstplatzierten jeder Abteilung sind für das RLR qualifiziert.
Bei sieben Meldungen wird das Hauptrennen ebenfalls in zwei Abteilungen geteilt. Das jeweils letzte Boot jeder Abteilung scheidet für das RLR aus. Das RLR wird dann mit fünf Teilnehmern bestritten.
Bei 13 bis 18 Meldungen wird das Hauptrennen in drei Abteilungen geteilt, wobei die jeweils zwei Erstplatzierten jeder Abteilung für das RLR qualifiziert sind.
Erscheinen zu den Hauptrennen nur so viel Teilnehmer wie Startplätze vorhanden sind, entfällt das RLR. Die Rangfolge wird dann im einzigen Lauf des Hauptrennens ermittelt.
Zusammenfassung:
- Für das RLR muss man sich im Hauptrennen qualifizieren.
- Zum RLR kann nicht gemeldet werden.
- Für das RLR wird kein zusätzliches Meldegeld erhoben.
Zeitrelationsrennen (ZRR)
Bei vielen Regatten gibt es das Problem, dass in der jeweiligen Altersklasse nur eine Meldung vorliegt. Ein Rennen käme nicht zustande.
Um den Aktiven trotzdem einen Wettbewerb – Boot gegen Boot – zu ermöglichen, wurden seit 2004 ZRR – zunächst noch Handicaprennen genannt – eingeführt und erprobt.
Das Referat Altersklassenrudern möchte dieses Angebot auch 2008 anbieten. Die aufgeführte Zeittabelle bleibt 2008 unverändert.
Die angegebenen Zeitdifferenzen gelten nur für benachbarte Altersklassen bei Rennen über 1.000 Meter. Beim Übergang über mehrere Altersklassen sind die Vorgabe-Zeiten zu addieren.
Die Anwendung der Tabelle wird im nachfolgenden Beispiel erläutert.
Im Rennen MM 1x der Altersklasse E gibt es nur eine Meldung, in der Altersklasse D keine Meldung und in der Altersklasse C eine oder auch mehrere Meldungen. Der Aktive der Altersklasse E startet dann in einem Lauf mit den Booten der Altersklasse C und mit einem Startvorsprung von 13,5 Sekunden für D zu C).
Die zwischen dem Ausschuss Regattawesen, der Regelkommission und dem Referat Altersklassen-Rudern getroffenen Festlegungen zu den Abläufen bleiben unverändert.
Es ist jedem Regattaveranstalter überlassen, ob er sich an der weiteren Erprobung dieses Vorschlags beteiligen will. Spätestens mit dem Meldeergebnis ist den meldenden Vereinen mitzuteilen, ob ZRR ausgefahren werden sollen. Es bleibt den meldenden Vereinen dann freigestellt, ob sie unter diesen Voraussetzungen an den Rennen teilnehmen wollen. Das Meldegeld ist bei einer Einzelmeldung zu erstatten, wenn die Mannschaft an diesem Rennen nicht teilnehmen will.
Die Startbahnen werden nicht ausgelost. Die Mannschaften werden so gesetzt, dass die ordnungsgemäße Überwachung des Rennens durch den Schiedsrichter möglich ist und die Behinderung benachbarter Boote durch Querwellen soweit als möglich minimiert wird.
Nach dem Ausrichten der Boote wird die Startbereitschaft aller Mannschaften wie üblich abgefragt (Rollcall). Das Start-Procedere „Achtung! Los!“ wird für jedes Boot beibehalten. Das oder die zuerst zu startenden Boote werden aufgerufen und dann gestartet. Anschließend werden die nächsten Boote aufgerufen und mit dem festgelegten Zeitabstand gestartet.
Entscheidet der Starter auf Fehlstart, wird der Startvorgang nicht abgebrochen. Die schuldige Mannschaft erhält eine Zeitstrafe von zehn Sekunden.
Der Veranstalter hat sicher zu stellen, dass dem Starter eine geeignete, gut ablesbare Stoppuhr zur Verfügung steht.
In der Erprobungsphase der letzten Jahre stellte sich heraus, dass die Anwendung der Zeittabelle möglichst auf zwei und in Ausnahmefällen auf drei benachbarte Altersklassen begrenzt werden sollte.
Dabei gilt: bei Einzelmeldungen in jeder AK gibt es nur einen Sieger im Rennen. Denkbar sind auch Zusammenlegungen eines Rennens, das „Zustande gekommen“ ist mit einer Einzelmeldung. Beispiel: 1 Boot A; zwei Boote B. Hier gilt: Gewinnt B, gibt es nur einen Sieger. Gewinnt A, gewinnt auch das schnellste B Boot.
Ein unsinniges konstruiertes Beispiel wäre folgender Fall:
Im MM 1x liegen zwei Meldungen vor. Eine für die Altersklasse A und eine für die Altersklasse F. Addiert man die Zeitvorgabe für das F-Boot kommt man auf 27,5 Sekunden. Das Wasser ist bereits glatt, wenn der dann demotivierte A-Ruderer gestartet wird.
Aus den Erfahrungen der Erprobungszeit ergeben sich zusätzliche Empfehlungen für eine faire Abwicklung:
Es eignen sich nur „gerade“ Regattastrecken mit guter Streckenmarkierung.
Es sollten möglichst nur zwei Altersklassen in einem Lauf zusammen gestartet werden.
Erste Erfahrungen bei einer Kurzstreckenregatta lassen den Schluss zu, dass bei einer 500 Meter Strecke mit der Hälfte der oben genannten Zeitvorgaben gearbeitet werden kann.
Zeittabelle (Zeitvorsprung in Sekunden für die 1000-Meter-Strecke)
Altersklasse |
A |
B |
C |
D |
E |
F |
G |
H |
H1 |
H2 |
Bootsgattung |
|
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|
|
|
|
|
|
|
|
4x- / 8+ |
0,0 |
2,0 |
3,0 |
5,0 |
5,5 |
6,0 |
7,0 |
8,0 |
9,0 |
10,0 |
2x / 4 + / 4- |
0,0 |
2,0 |
4,0 |
5,5 |
6,0 |
6,5 |
8,0 |
9,0 |
10,0 |
12,0 |
1x / 2- |
0,0 |
2,0 |
4,5 |
6,5 |
7,0 |
7,5 |
9,0 |
10,0 |
11,0 |
13,0 |