28. Dez. 2018 | Nationalmannschaft | von Felix Kannengießer

Männer-Riemen im Langlauf-Trainingslager in St. Moritz

In St. Moritz wird bis zum 13. Januar an den physischen und konditionellen Grundlagen für die Saison gearbeitet. Fotos: Deutschland-Achter
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Die Riemen bleiben in den nächsten Tagen für den Großteil der Ruderer aus dem Team Deutschland-Achter in den Bootshallen hängen, dennoch steht in den nächsten zwei Wochen ein großes Pensum an: Im Athletik-Trainingslager in St. Moritz wird vom 28. Dezember bis zum 13. Januar zwischen Bergen und Schnee an den physischen und konditionellen Grundlagen für die Saison gearbeitet: auf Skiern, im Kraftraum und auf dem Ergometer. „Das ist eine gute Kombination und in der Schweiz haben wir die optimalen Bedingungen dafür. Auch im vergangenen Jahr hat uns dieses Trainingslager ordentlich weiter gebracht“, sagt Bundestrainer Uwe Bender: „Und darüber hinaus macht es noch Spaß, die Abwechslung ist auch ein wichtiger Faktor.“

An den Weihnachtstagen waren die Ruderer bei ihren Familien, dort konnten sie ihre Akkus für die anstehenden Aufgaben aufladen. Denn jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nach St. Moritz trainieren sie gut einen Monat lang am Stützpunkt in Dortmund im Zweier weiter. Dann wird im Frühjahrstrainingslager in Gavirate/Italien (24.2. – 15.3.) an den letzten Schrauben gedreht, bevor Ende März und Mitte April die entscheidenden Wettkämpfe in der nationalen Ausscheidung auf sie warten. Doch erst einmal steht das wichtige Grundlagentraining an. Dafür geht es in die Schweiz auf die Skier statt ins Boot.

Training in über 2000 m Höhe
Zwei Einheiten stehen in St. Moritz pro Tag an, eine davon meistens auf Langlauf-Skiern. „Es gibt viele tolle Strecken im Engadin, wir fangen erstmal mit möglichst flachen an. Später werden wir sicher auch die Marathon-Strecke in Teilen laufen“, verrät Bender, der sich in Sachen Kondition große Fortschritte erhofft. Dabei wird sich auch die Höhe auf die Sportler auswirken: Die Luft ist dünner, der Puls wird höher sein. „Das ist in über 2000 Meter Höhe schon signifikant, da muss man sich erst einmal dran gewöhnen“, sagt der Bundestrainer, der früher selbst einmal ein passionierter Skifahrer war.

Auch an der Physis wird gefeilt
Wenn die Ruderer nicht auf den Brettern stehen, dann wird im Kraftraum an der Physis gefeilt und bei Gymnastik-Einheiten für die richtige Mobilität gesorgt. Auch auf dem Ergometer werden ordentlich Kilometer gemacht. Alle Trainingsmöglichkeiten haben die Sportler im Hotel vor Ort oder quasi direkt vor der Tür, lediglich für das Krafttraining muss ein anderer Ortsteil angesteuert werden. „Die Möglichkeiten hier sind wirklich toll. Im vergangenen Jahr waren wir sehr zufrieden“, berichtet Bender.

Große Vorfreude bei den Sportlern
Trotz des hohen Trainingspensums bleibt auch Zeit, um die schöne Landschaft und die Gegend auszukundschaften. Wie üblich in Trainingslagern gibt es jeden dritten Nachmittag frei. Die Ruderer freuen sich schon auf das Winter-Trainingslager. „Ich bin gerne im Schnee unterwegs und habe Spaß am Ski-Langlaufen. In St. Moritz haben wir super Bedingungen, das Athletik-Trainingslager wird uns gut tun“, glaubt Achter-Weltmeister Felix Wimberger, der als Passauer Skifahrten gewohnt ist.

Vier Achter-Weltmeister sind nicht dabei
Die Reisegruppe des Team Deutschland-Achter ist groß, vier Athleten werden allerdings nicht den Weg in die Schweiz antreten. Richard Schmidt will nach seiner Knieverletzung erst einmal wieder möglichst viele Kilometer im Ruderboot sammeln. Auch Torben Johannesen steigt nach einem leichten Bandscheibenvorfall zur Vorsicht nicht auf die Skier. Stattdessen fahren beide mit ins U23-Trainingslager nach Sabaudia, wo neben dem Grundlagentraining auch Rudereinheiten auf dem Plan stehen. Ihre Zweierpartner Malte Jakschik und Johannes Weißenfeld werden Schmidt und Johannesen begleiten. In St. Moritz mit dabei ist dafür Skuller Oliver Zeidler, dem das Riemen-Trainingslager berufsbedingt zeitlich besser in den Plan passt.