29. Jan. 2018 | Wettkampfsport | von Daniel Pankatz

Neues aus dem Ressort Wettkampf

Wettkampfrichterprüfung

Einen etwas ungewöhnlichen Moment erlebten die gut vierzig Teilnehmer der ersten Wettkampfrichterfortbildung des laufenden Winterhalbjahrs Mitte November in Wiesbaden: Lang anhaltender Applaus zwang Willi Rüdel zu einer „Zugabe“ in Form eines weiteren Fallbeispiels. Und natürlich ließ dieser sich nicht lange bitten und präsentierte dann auch ein echtes und selbst erlebtes Sahnestückchen aus der Praxis der Regelkunde und –auslegung. „Ein nationaler Spitzenruderer liegt bei einer Sprintregatta deutlich in Führung und nimmt 150 Meter vor dem Ziel etwas Dampf raus. Nach Zieldurchfahrt verwarnt ihn der Schiedsrichter wegen unsportlichen Verhaltens.“ Korrekt gehandelt oder nicht, diese Frage wurde von allen Teilnehmern diskutiert und in Rekordzeit und seltener Einstimmigkeit beantwortet – und selbstverständlich wurde die ausgesprochene Verwarnung ganz entschieden zurückgewiesen!

Neben der Regelkunde stehen aber bei diesen Veranstaltungen des Ressorts Wettkampf noch etliche weitere Punkte auf der Tagesordnung, die bei der Herbsttagung zum Teil auch in gemeinsamer Sitzung mit den Regattaveranstaltern behandelt werden. Diese Aufteilung des Programms hat sich übrigens sehr gut bewährt und soll auch in Zukunft fortgeführt werden.

Steffen Christgau berichtete im Bootshaus der RG Wiesbaden-Biebrich über neue Funktionen im Verwaltungsportal, Karin Stephan über die Regattatermine 2018 und Paloma Rüdel über Neues aus der Ruderjugend. Ressortleiter Rolf Warnke referierte über die aktuellen Entwicklungen beim olympischen und WM-Programm sowie mögliche Konsequenzen für die Bootsklassen nationaler Veranstaltungen.  Auf großes Interesse stieß auch die Vorstellung der mit New Wave entwickelten Wettkampfrichterbekleidung, bestehend aus Softshelljacke, Hemden bzw. Blusen und Polos. Zur Bestellung der neuen Bekleidung erhalten alle nationalen Wettkampfrichter in Kürze weitere Informationen per Email, die Bestellfrist wurde bis Ende Februar verlängert. 

Am dritten Januarwochenende stand dann die zweite Veranstaltung auf dem Plan, diesmal beim AAC/NRB an der Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe. Und trotz des Sturmtiefs Friederike, das einige Reisepläne ganz gehörig durcheinander gebracht hatte, fanden sich auch hier zahlreiche nationale Wettkampfrichter zu dieser lizenzverlängernden Veranstaltung ein.

Ein paar neue Gesichter waren übrigens auch dabei, denn wie schon in Wiesbaden fanden auch in Hamburg parallel zur laufenden Fortbildung Prüfungen zur Erlangung der nationalen Wettkampfrichterlizenz statt. Und die Prüflinge waren ganz offenbar hervorragend vorbereitet, denn die Prüfer Mark Bitter und Daniel Pankatz konnten allen Kandidaten zum Bestehen der Prüfung gratulieren. Damit verstärken ab sofort gleich sieben neue Kolleginnen und Kollegen die Wettkampfrichterteams auf den Regatten des DRV!

Übrigens, zum Erhalt der Lizenz fordern die Ruder-Wettkampfregeln den Besuch mindestens einer Fortbildung innerhalb von vier Jahren und natürlich den Einsatz auf mindestens vier Regatten in diesem Zeitraum.  Während die letztere Forderung  meist problemlos erfüllt wird, kommt es beim Besuch der Fortbildungen manchmal zum Fotofinish kurz vor Lizenzablauf… Um solche Engpässe zu vermeiden und die Planung zu erleichtern, werden die Termine und Orte der geplanten Fortbildungen regelmäßig auf der Webseite des Ressorts veröffentlicht.