30. Okt. 2018 | Verband | von Uwe Graf

Rechenschaftsbericht Leistungssport

Der Ausschuss Leistungssport tagte im Zeitraum 2017/18 insgesamt achtmal. Unsere Arbeit war wie in den letzten Jahren von zahlreichen Leistungssportthemen geprägt, die diskutiert und zum Teil kontrovers erörtert wurden. Hinzu kamen Gesprächsrunden und Präsentationen von Bundestrainern und Trainern zu ihren Disziplingruppen, um uns über den aktuellen Trainingsstand, aber auch über Zukunftsplanungen zu informieren. So waren u.a. Sven Ueck (Frauen-Riemen) im Oktober 2017 in Salzgitter und Robert Sens (Männer-Skull Leichtgewichte) im Mai 2018 in Essen mit interessanten Powerpoint-Präsentationen in unseren Sitzungen. Die anschließenden Diskussionen waren immer von hoher fachlicher Qualität, so konnten uns die Sichtweisen der Trainer nähergebracht werden. Der Erfahrungsaustausch war immer ein hohes Gut für alle Beteiligten.

Einen sehr großen Raum unserer Arbeit nahm die Auseinandersetzung mit den Inhalten des im März/April 2017 berufenen Ausschuss Leistungssportkonzept ein. Außer mir als Vorsitzender nahmen aus unserem Gremium noch Katharina von Kodolitsch und Dr. Lars Koltermann an den zahlreichen Sitzungen teil. Ich persönlich begrüßte außerordentlich die Schaffung dieses Gremiums, weil so der direkte Kontakt zu den leistungssporttreibenden Vereinen hergestellt werden konnte. In den Sitzungen des Ausschusses Leistungssportkonzept wurden gemeinsam mit den Vertretern der Vereine und Verbände alle offenen und relevanten Fragen aus ihrer Sicht erörtert. Am Ende einer insgesamt halbjährigen Arbeitsphase wurden wiederum dem Ausschuss Leistungssport zahlreiche Arbeitspapiere vorgelegt. Der Ausschuss Leistungssport tagte dazu zweimal - in Hannover und Berlin -, um dem Vorstand und Präsidium ein finales Papier vorzulegen. Einige Inhalte des Papiers werden inzwischen schon umgesetzt.

Dass es im Nachgang, aber auch während des Bearbeitungsprozesses durch den Ausschuss Leistungssport, kritische Anmerkungen von einigen Vereinsvertretern gab, nehme ich zur Kenntnis, weise aber jegliche Kritik, ich hätte den Prozess der Bearbeitung absichtlich verzögert, auf das Schärfste zurück. Eine sorgfältige Bearbeitung durch den Ausschuss Leistungssport nahm die Zeit ein, die notwendig war.

Den Blick auf das Erreichte, den Blick auf das Gemeinsame in unserem Deutschen Ruderverband vermisse ich bei einigen Vereinsvertretern, die meinen, im (Hoch-)Leistungssport den klaren Durchblick zu haben. Sie selbst verfügen meistens über nur wenige Aktive in den Nationalmannschaften, meinen aber, grundsätzlich für alle Vereine und Aktive das Wort erheben zu müssen. Diese eindimensionale Sicht einiger weniger Vereinsvertreter ist von Egoismus geprägt und entspricht nicht einem demokratischen und sportlichen Miteinander, so wie es in einem Sportverband gepflegt werden sollte. Ich persönlich bin der Meinung, jeder Vorsitzende kann seine Meinung gegenüber dem DRV äußern, das ist sein gutes Recht. Einige Vereinsfunktionäre sollten sich jedoch nicht als legitimierte Meinungsvertreter aufspielen. Manchmal hilft es schon, Ärger abzuwenden, wenn unterschriebene Nominierungsunterlagen zuvor gelesen werden. 

Die Entscheidung nach der WM 2017 in Sarasota Ralf Holtmeyer als leitenden Bundestrainer zu verpflichten, war aus meiner Sicht eine Notwendigkeit. Er kann frei von der Tätigkeit mit einer eigenen Disziplingruppe wirken und hat mit seiner großen Erfahrung und weltweiten Anerkennung als Trainer den besten Blick auf die Entwicklung unserer Nationalmannschaften. Die Tendenz unserer A-Nationalmannschaft in Plovdiv zeigt in die richtige Richtung, wenn auch noch einige Bootsgattungen Luft nach oben haben. Ich blicke optimistisch nach Tokio.

Wie viele schon wissen, wird das DRV-Präsidium auf dem Rudertag in Münster den Antrag stellen, das Ressort Leistungssport aufzulösen. Es soll durch einen Beirat Leistungssport ersetzt werden. Dem Beirat werden Vereinsvertreter und Vertreter einiger DRV-Gremien angehören. Die vornehmliche Aufgabe des Beirates wird es sein, den Sportdirektor und den DRV-Vorstand zu beraten. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Form der Zusammensetzung für den Leistungssport die beste Lösung ist. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Sportdirektor im Vorstand direkt Verantwortung übernehmen muss und der Beirat im Leistungssport den Vorstand beraten soll. Wichtig dabei ist, dass dadurch Kriterien für unsere “Geldgeber” aus dem DOSB und dem Bundesministerium des Innern (BMI) erfüllt sind. Diesen Aspekt bitte ich besonders zu beachten.

Zum Abschluss möchte ich mich bei den Mitgliedern des Ausschusses Leistungssport von 2013 bis 2018 für ihre Mitarbeit sehr herzlich bedanken. Es war eine sehr diskussionsreiche Zeit, aber auch ein wirklich erfüllter Zeitabschnitt, in dem wir unsere Tätigkeit zu jeder Zeit sehr ernsthaft betrieben haben. Die Vielzahl der unterschiedlichsten Themen zum Leistungssport zeigt, wie gut wir in all den Jahren aufgestellt waren.

Mitglieder im Ausschuss Leistungssport:
Britta Oppelt (2015-18)
Tanja Günder (2013-16)
Katharina von Kodolitsch (2013-18)
Thorsten Jüterbock (2013-18)
Dr. Lars Koltermann (2013-18)
Ralf Müller (2013-16)
Phillip de Neues (2013-14)
Christoph Lüke (2014-15)
Matthias Woitok (2013-14)
Lutz Bühnert (2017-18)
Ingo Euler (2015-16)
Prof. Dr. Timm Eichenberg (2017-18)
Lothar Trawiel (2017-18)
Uwe Graf (Vorsitzender 2013-18)

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