07. Jan. 2019 | Nationalmannschaft | von Felix Kannengießer

Gute Stimmung beim Weltmeister-Quartett in Sabaudia

Vier Ruderer aus dem Team Deutschland-Achter sind zum Trainingslager nach Italien statt in die Schweiz geflogen. Fotos: Deutschland-Achter
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Ein Großteil des Team Deutschland-Achter arbeitet momentan im Ski-Trainingslager in St. Moritz an den Grundlagen für die Saison. Mit Torben Johannesen, Johannes Weißenfeld, Richard Schmidt und Malte Jakschik sind vier der Achter-Weltmeister der vergangenen beiden Jahre nicht mit in die Schweiz gereist, sondern stattdessen ins U23-Trainingslager nach Sabaudia. Warum Ski-Langlauf für sie nicht in Frage kam, wie die Einheiten in Sabaudia aussehen und wann das Team wieder zusammenkommt, verrät Torben Johannesen im Interview.

Wieso trainiert ihr in Sabaudia, während der Großteil des Team Deutschland-Achters im Ski-Trainingslager in St. Moritz weilt? 
Torben Johannesen: Das ist durch die Verletzungen von Richard Schmidt und von mir entstanden. Richard hatte ja die Geschichte mit dem Knie und ich hatte einen Bandscheibenvorfall. Da wäre Ski-Langlauf keine gute Idee gewesen. Deswegen haben wir gemeinsam mit Bundestrainer Uwe Bender und Verbandsarzt Dr. Uli Kau entschieden, dass St. Moritz für uns keinen Sinn macht und wir lieber ins Ruder-Trainingslager mit der U23 fahren sollen. Unsere Ruderpartner haben wir dann mitgenommen, damit wir optimal trainieren können.

Wie kam es bei dir zum Bandscheibenvorfall?
Torben Johannesen: Da gab es keinen genauen Auslöser. Als ich nach der Saison wieder ins Training eingestiegen bin, hatte ich zunehmend Probleme mit dem Rücken. Nach einem MRT wurde der Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Ich habe mich dann gegen eine Operation entschieden, werde die Verletzung mit Physiotherapie und gezielter Kräftigung behandeln. Es geht gut voran und wird immer besser. Beim Rudern schränkt es mich nicht groß ein, das ist schonmal ein positives Zeichen. Ich denke, es ist gut, dass ich jetzt in meiner gewohnten Bewegung bleibe und nicht auf Skiern stehe.

Wie läuft das U23-Trainingslager in Sabaudia?
Torben Johannesen: Mit den Nachwuchs-Ruderern sind wir natürlich viel in Kontakt, aber während des Ruder-Trainings haben wir gar nicht so viele Berührungspunkte. Wir bleiben größtenteils zu viert, rudern viel im Zweier und Vierer ohne Steuermann. Es läuft bislang sehr gut. Wir trainieren hier im normalen Rhythmus mit zwei Einheiten am Tag. Neben dem Rudern kommt noch Ergometerfahren, Kraft, Gymnastik und Fahrradfahren dazu. Wir haben Glück mit den Bedingungen: Das Wasser ist perfekt, das Wetter top. Das hebt natürlich die Stimmung.

Wie ist es, in so einer kleinen Gruppe zu trainieren? 
Torben Johannesen: Das Training ist sehr intensiv. Wir können uns gegenseitig gut motivieren, immer Vollgas zu geben. Die ersten drei Tage haben wir alleine trainiert, nach Silvester ist Trainer Peter Thiede dazugekommen. Er hat natürlich jetzt auch viel Zeit für uns. Da ist es schon ein Vorteil, dass unsere Gruppe so überschaubar ist. Auf der anderen Seite hat es natürlich auch seinen Reiz, in der großen Gruppe mit dem ganzen Team zusammen zu trainieren. Aber nächste Woche Mittwoch geht es für uns ja wieder zurück nach Deutschland. Wenn die anderen dann auch zurück sind, steigen wir wieder in den gemeinsamen Rhythmus ein.