25. März 2021 | Nationalmannschaft | von Hajo Hollatz

Föster überzeugt beim Ausscheid im Einer, Braun und Schmela siegen im M2-

Alexandra Föster zeigt sich sichtlich erfreut über ihren Sieg im Einer. Foto: DRV/Seyb
Die Berliner Anton Braun und Rene Schmela sicher sich den Platz im Männer-Zweier. Foto: DRV/Seyb
Im Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier überzeugten Marie-Louise Dräger und Kathrin Volk. Foto: DRV/Seyb
Valentin Luz und Jan Helmich zeigten eine starke Leistung im PR3 M2-. Foto: DRV/Seyb
Links Sylvia Pille-Steppat mit Trainerin Charlotte Hebbelmann und rechts Manuela Diening mit Trainer Sebastian Fuchs. Foto: J. Weber
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Unter idealen Bedingungen fanden am 24. und 25. März auf dem Fühlinger See die nationalen Ausscheide für die Olympiaqualifkationsregatta in Luzern statt. Die optimalen Wetterbedingungen ermöglichten faire Rennen und am Ufer kam sogar eine leichte, lang vermisste Regattastimmung auf. Nach mehreren Monaten Corona-bedingter Wettkampfpause wurden neben den Ausscheidungsrennen in den LW2x, W1x, M2- und PR3 M2- weitere Testrennen im Frauen Riemen-Bereich und Frauen Skull-Bereich gefahren. Unter Corona-konformen Bedingungen konnten die Bundeskaderathletinnen und Athleten ihren derzeitigen Leistungsstand zeigen. Im „best of three“ Modus wurden bereits am ersten Tag die Rennen entschieden.

Luz und Helmich dominieren im Para Männer-Zweier
Das erste Ausscheidungsrennen des Tages wurde im Para Männer-Zweier bestritten. Die erfahrenen Valentin Luz (Frankfurter Germania) und Jan Helmich (RC Hansa.) setzten sich gegen Marc Lembeck und Dominik Siemenroth vom RTHC Bayer Leverkusen durch. Im ersten Rennen zeichnete sich bereits die Erfahrung von Luz und Helmich ab, sodass mit einem Vorsprung von 18 Sekunden die 2000 Meter-Marke überquert wurde. Im zweiten Rennen des Tages konnte der Vorsprung sogar auf knapp 27 Sekunden ausgebaut werden. Für Luz und Helmich bedeutet der Sieg die Teilnahme an der EM.

Nachtrag: Am Samstag wurde mit dem Ausscheid im Paralympischen Frauen-Einer das erste nationale Kräftemessen abgeschlossen. Bei starken Schiebewind begaben sich Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC) und Manuela Diening (RV Münster) an den Start. Beide Sportlerinnen zeigten dabei einen starken Auftritt und konnten nicht nur unter der 11 Minuten Grenze bleiben, sondern auch ihre persönlichen Bestzeiten sehr deutlich unterbieten. Diening überquerte mit einer Zeit von 10:46 die Ziellinie – bemerkenswert, da dies ihr erster Ruderwettkampf auf dem Wasser war. Pille-Steppat hingegen verpasste mit 10:17 nur knapp die Weltbestzeit der Norwegerin Skarstein.

Die Leistungen erfreuten auch Para-Bundestrainer Jochen Weber: „Die Rennen haben uns gezeigt, dass wir in Deutschland zwei Einer-Fahrerinnen haben, die in der internationalen Spitze große Ambitionen haben. Wenn man bedenkt, dass in einem Finalrennen die Zeiten circa 50 Sekunden auseinanderliegen, dann haben beide gute Chancen auf eine Medaille.“. Weber ergänzt: „Ich kann daher zu dieser starken Leistung nur gratulieren. Mein Dank geht auch an das Trainerteam um Markus Last, Charlotte Hebbelmann und Sebastian Fuchs.“

Föster schnellster Frauen-Einer
Vielversprechend und für Spannung vorprogrammiert waren die Hoffnungen auf das Rennen im Frauen-Einer. An den Start gingen Alexandra Föster (RC Meschede), Pia Greiten (Osnabrücker RV), Juliane Faralisch (Frankfurter Germania), Lena Osterkamp (DRC) und Tabea Kunert (SC Magdeburg). Im ersten Rennen kam es bereits zu einer kleinen Überraschung, als Föster mit 8 Sekunden Vorsprung vor Pia Greiten das Ziel erreichte. Die gute Form konnte Föster auch im zweiten Rennen unter Beweis stellen und sicherte sich mit einem klaren Vorsprung auch das EM-Ticket für Varese im Frauen-Einer.

Trainer Sebastian Kleinsorgen zeigt sich erfreut über die Leistung seiner Athletin: „Wir sind super glücklich über den Sieg heute. Das war der erste Schritt, den wir uns auf unserem Weg vorgenommen haben. Unser Blick geht jetzt natürlich voraus auf die EM und die Olympia-Quali in Luzern.“ Kleinsorgen ergänzt: „Auch die Wetterbedingungen kamen uns heute zugute. Ich muss Alex aber auch für ihren souveränen Auftritt loben. Sie ist die Rennen konsequent angegangen und überzeugte mit starker Technik.“

Spannung im Männer-Zweier
Einen denkbar knappen, aber nicht unverdienten Sieg im Männer-Zweier erzielten die Berliner Anton Braun und Rene Schmela. In beiden Rennen wurden sie dicht verfolgt von der Hamburger Kombination Marc Kammann und Friedrich Dunkel. Während im ersten Rennen noch ein Vorsprung von 2 Sekunden auf der Uhr stand, spitzte es sich im zweiten Rennen dramatisch zu. Nachdem Braun/Schmela auf den ersten 1750 Metern dominierten und mit größerem Abstand auf das Ziel zusteuerten, legten Kammann/Dunkel einen starken Schlussspurt ein, der am Ende nur knapp nicht belohnt wurde. Braun/Schmela sichern sich damit das Ticket zur EM und zur Olympia Quali in Luzern. Die Mitstreiter Marc Leske (Crefelder RC) und Maximilan Korge (Berliner RC) sowie Theis Hagemeister (Münchner RC) und Leon Schandel (Bessel RC) zeigten sich sportlich, auch wenn es am gestrigen Tage nicht gereicht hatte.

Einen ausführlichen Bericht zum Rennen des Männer-Zweiers findet ihr hier.

Dräger und Volk sichern sich den Platz im LW2x
Im Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier wussten Marie-Louise Dräger (Schweriner RG) und Kathrin Volk (Ulmer RC) zu überzeugen. Mit Ronja Fini Sturm und Luise Asmussen (RC Havel Brandenburg/Vegesacker RV), Johanna und Marion Reichard von der SC DHfK Leipzig sowie Katrin Thoma und Leonie Pless von der Frankfurter Germania stellte sich starke Konkurrenz. Am Ende jedoch waren es fast zwei Bootslängen Vorsprung, mit denen die gut aufgelegten Dräger/Volk in beiden Rennen das Ziel erreichten.

Weitere Testrennen
Die reservierte Strecke nutzen auch weitere Bundestrainer, um den Leistungsstand ihrer Sportlerinnen und Sportler zu testen. Am Donnerstag kam es im Frauenbereich zu einem Relationsrennen zwischen dem Vierer-ohne, dem Doppelvierer und dem Achter.

Vom 09.04 – 11.04. findet die EM in Varese statt. Der DRV wünscht schon jetzt allen Athletinnen und Athleten viel Erfolg.

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