Mahe Drysdale gewinnt Trials - Waddell mit Herzproblemen
Das um einen Tag verschobene Entscheidungsrennen der best-of-three Trials zwischen dem dreimaligen Weltmeister Mahe Drysdale und Olympiasieger von 2000 Rob Waddell hat ein denkbar unspektakuläres Ende gefunden. Das Rennen währte nur 300m, dann konnte sich Drysdale durch lange, saubere Wasserarbeit mit mehreren Längen von Waddell absetzen.
Die vielen Ruderfans rund um den Globus, die dem Rennen live im Internet per Livestream folgten, trauten ihren Augen nicht. Rob Waddell gilt als psychisch und physisch unvorstellbar stark, seine Leistungen in den zurückliegenden Wochen waren Anlass für eine immer größer werdende Unterstützung von Waddell. In einer neuseeländischen Zeitung hatten 70% der Leser auf Waddell getippt.
Herzprobleme verhindern Kampf der Giganten
Doch das Rennen sollte gänzlich anders laufen, als die vielen Fans es erwartet sogar erhofft hatten. Mahe Drysdale hatte im Ziel knapp 20 Sekunden Vorsprung, Rob Waddell ruderte sehr verhalten ins Ziel. Die Erklärung für dieses unerklärliche Rennen lieferte Waddell dann nachher. Er verwies auf seine Herzprobleme, die er schon 2000 mit Medikamenten erfolgreich eingedämmt hatte. Das war auch der Grund, um in den Einer zu steigen, weil Waddell nicht seine Bootskameraden behindern wollte. Nun hat die Herzschwäche, die Rob Waddell seit knapp 2 Jahren nicht mehr medikamentös behandelt, ihn selbst von seinem erfolgreichen, olympischen Comeback abgehalten. Es ist sehr traurig, dass es gestern nicht zu einem echten Rennen kam. Das denken sicher nicht nur die vielen Waddell-Fans, auch Mahe Drysdale zeigte sich nach dem Rennen etwas verunsichert.
Drysdale ist nun Goldfavorit
Der Weg nach Peking ist also für Drysdale weit geöffnet, auch wenn die Funktionäre offiziell erst am Freitag entscheiden. Drysdale ist nach dieser Auseinandersetzung, die trotz oder vielleicht gerade aufgrund dieses Endes in die Geschichte eingehen wird, der große Goldfavorit für die Spiele.