11. Okt. 2009 | Jugend | von Oliver Palme, Pressesprecher

Silke Günther krönt sich zur Königin des Sprints

Die Deutschen Sprintmeisterschaften, die bis zum 11. Oktober in Köln-Fühlingen auf der Regattabahn stattfanden, zeigten wie attraktiv die 310m-Sprintstrecke für die Zuschauer sein kann. Trotz der herbstlichen Wetterlage war am Sonntag der Zielbereich gut gefüllt und die Rennen entschädigten für die Wetterkapriolen. 

Silke Günther von der RG Wetzlar holte sich auch in diesem Jahr das Triple im Einer, Doppelzweier und Doppelvierer. Im Doppelzweier ruderte Stephanie Primus an ihrer Seite, im Doppelvierer kamen noch Martina Bösch und Mareike Adams hinzu. Im Männerbereich überzeigte Stephan Volkert vom RTHC Leverkusen auf heimischen Gewässer im Männer-Einer und ließ der Konkurrenz nur auf den ersten 200m eine Chance, danach hatte der Altmeister das Rennen im Griff. Ähnlich souverän die beiden Weltmeister aus dem Achter und Volkerts Vereinskameraden Toni Seiffert und Gregor Hauffe im Männer-Zweier ohne, den sie deutlich vor den Müller-Brüdern aus Hamm für sich entscheiden konnten. 

Im abschließenden Achter konnte das Leverkusener Boot dann in einem hochdramatischen Rennen die Bronzemedaille gewinnen. Vorne waren es nur 8 Hundertstel, die das Boot aus Osnabrück hinter dem Seriensieger vom Crefelder RC lag. Die ersten vier Boote innerhalb zwei Zehntel, der Münsteraner RV auf dem undankbaren vierten Platz vor dem Vereinsboot von der Frankfurter RG Germania und dem höher gehandelten Boot vom Hamburger und Germania RC stehen als reine Ergebnisdokumentation nach dem Rennen in den Annalen. Für die zahlreichen Zuschauer bleibt ein unvergesslich knappes und hochklassiges Achterrennen in Erinnerung, das sicherlich in der Qualität sehr hoch einzuschätzen ist. Sieger Dirk Marterer: "Das war heute ein wirklich hartes Rennen, vor allem nach der langen Saison. Da war ich auf den letzten Metern froh auf die langjährige Erfahrung zurückgreifen zu können, als es nochmal eng wurde. Letztlich hatten wir auch das notwendige Quäntchen Glück."

Im Männer-Doppelvierer hatte schon in den Vorrennen einzig die Startkamera Aufschluss über die wahren Zieleinläufe geben können, zu knapp die Rennausgänge. Auch im Finale sollte das Zielgericht erst einmal tagen, bevor die Sprinter vom Rüsselsheimer RK vor dem Doppelvierer aus Frankfurt um Marcel Hacker zum Sieger erklärt wurden. Auf dem dritten Platz Weser Hameln im erwartet stark besetzen Boot um die Jedamski-Brüder. 

Im Frauen-Achter kam es zu einem hochdramatischen Finale zwischen der RG Hansa Hamburg, die bei der RBL überzeugten und dem im Vergleich zum RBL-Finale weiter verstärkten Boot vom Crefelder RC. Letztlich entschieden diesmal wenige Zentimeter zu Gunsten der Crefelder, die sich hier für manche Niederlage in der Saison revanchieren konnten. 

Ingesamt bleibt in der Breite festzuhalten, dass der Crefelder RC momentan die Szenerie im Sprint beherrscht. Fast in jeder Bootsklasse war mindestens ein Boot vertreten, meist nachher durch Medaillen dekoriert. Doch den Vogel in der Breite schoss der Essener Ruder-Regattaverein ab, der es schaffte das komplette Podium im Juniorinnen-B Doppelvierer zufüllen. Diese drei Boote kamen innerhalb einer Sekunde ins Ziel, so dass hier eine gute Grundlage für zukünftige Erfolge liegen sollte. 

Auch bei den Organisatoren bleibt es sich zu bedanken, denn das ganze Team kämpfte trotz enger Zeitabstände und großer Meldefelder für eine perfekte Organisation. So machte "Juppi" Röhrig selbst die Nachtwache und passte auf die vielen und teueren Boote auf.