22. Mai 2012 | Nationalmannschaft | von Carsten Oberhagemann

London 2012: Wir sind dabei!

Der Frauenachter und der Zweier ohne haben sich in Luzern für die Olympischen Spiele qualifiziert.

Was für packende Rennen, welch glückliche Gesichter im Ziel, Jubel pur im Frauen-Team: Der Frauenachter und der Zweier ohne sind bei Olympia in London dabei. Bei der Qualifikationsregatta um die letzten Plätze bei den Olympischen Spielen in London behielten beide Boote die Nerven und sicherten sich die Teilnahme an den Sommerspielen.

„Das war nichts für schwache Nerven, aber eine ganz starke Leistung von den Mädels“, meinte Frauenachter-Trainer Ralf Müller kühl und gelassen, aber überglücklich. Minuten zuvor herrschte Spannung pur am späten Nachmittag auf dem Rotsee, als sich der deutsche Frauenachter einen erbitterten Kampf um die letzte Olympia-Fahrkarte mit Weißrussland lieferte. Alles oder nichts hieß es, sie gaben alles und nutzten ihre Chance: Platz zwei hinter dem souveränen Sieger Australien, aber eine entscheidende halbe Sekunde vor dem zunächst führenden weißrussischen Achter. Jubel pur im Großboot Deutschlands mit Daniela Schultze, Julia Lepke, Ronja Schütte, Kathrin Thiem, Ulrike Sennewald, Nadja Drygalla, Kathrin Marchand, Constanze Siering und Steuerfrau Laura Schwensen.

Eine gute Stunde vorher sicherten sich auch Kerstin Hartmann und Marlene Sinnig die Fahrkarte zum Olympia-Glück. Das Duo fuhr einen souveränen Sieg im Qualifikationsfinale vor Argentinien ein. Und auch hier herrschte Freude pur: „Da fällt plötzlich alles von einem ab. Der Druck ist weg“, jubelte Marlene Sinnig: „Das ist die Bestätigung dafür, dass wir im Winter alles richtig gemacht haben.“

Ein großer Stein fiel auch dem Zweier-Trainer Christian Viedt von der Seele: „Das war für uns alle hier und heute eine große Belastung. Man kann ja nur was verlieren, nichts gewinnen. Aber die Beiden haben ihre Stärken ausgespielt, die Nerven behalten und keinen vorbei gelassen.“ Dabei waren nicht die Zweier aus Weißrussland und Kanada die Hauptkonkurrenten, sondern Argentinien, das sich als Zweiter ebenfalls für London qualifizierte. Aber das spielte in der Abendsonne am Rotsee eine untergeordnete Rolle. Hier feierten vielmehr die deutschen Frauen, der Olympia-Traum ist nah – nur noch gut neun Wochen sind es bis London 2012.