04. Juni 2013 | Verband | von Mario Woldt

EM2013: Neben den Rennen in Sevilla

Im Rahmen der Europameisterschaft in Sevilla, Spanien, hat der DRV Vorstand die Gelegenheit genutzt, sich mit den Kandidaten für die FISA Präsidentschaft auszutauschen. Siegfried Kaidel und Torsten Gorski trafen Jean-Christophe Rolland (FRA) und John Boultbee (AUS). Daneben vertraten sie den DRV als Delegierte auf der Vollversammlung der europäischen Ruderverbände.

Im September steht im Rahmen der Weltmeisterschaft in Korea die Wahl des Nachfolgers von Denis Oswald an. Nach langen sehr verdienstvollen Jahren wird Denis Oswald das Amt des FISA Präsidenten übergeben. Jean-Christophe Rolland, Olympiasieger von Sydney (M2-) und aktuelles FISA Council Mitglied, bewirbt sich um dieses Amt, ebenso wie John Boultbee, Mitglied des FISA Exekutivkomittes und ehemaliger FISA General Sekretär. Aktuell leitet John Boultbee als Sportdirektor den Australischen Fußball Verband.

In separaten Gesprächen mit John Boultbee und Jean-Christophe Rolland wies Siegfried Kaidel eindringlich auf die notwendigen Schritte für eine zukünftige Involvierung der nationalen Verbände bei wesentlichen FISA Entscheidungen hin. Deutschland ist hier besonders betroffen, unter anderem bei der Ausschreibung und folglich der Vergabe von Welt- und Europameisterschaften. Ebenso wurde die Zunahme an Regatten und neuen Konzepten, sowie das FISA Development Programm thematisiert. Jean-Christophe Rolland ging auf diese Punkte ein und sieht sie durchaus als Teil seines vorläufigen 5-Punkte Plans, der in den kommenden Wochen veröffentlicht wird.

In ihrer Vollversammlung am 01.06. hatten die europäischen Verbände eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. Konzepte für neue Events werden an den Rudersport auf europäischer Ebene herangetragen und hierzu ist eine Positionierung erforderlich. Zwar befinden diese sich in einem Frühstadium und lassen sich nicht abschließend bewerten, hätten aber erhebliche Auswirkungen auf den etablierten Regattakalender. Es gilt, den Zug nicht zu verpassen, ohne bewährtes zu früh über Bord zu werfen.
Die Versammlung vergab die EM 2015 nach Poznan (Polen), sofern Rudern nicht in die „Europäischen Spiele“ in Baku integriert wird. Für die Junioren-EM hat Racice (Tschechien) den Zuschlag erhalten. Eröffnet wurde das Bewerbungsverfahren für 2016 und 2017. Hier hat Istanbul bereits Interesse an der Junioren-EM bekundet. Eine Fortsetzung erfährt die EM im Ergometerrudern am 25.01.2014 in Kopenhagen. Die Veranstaltungen auf dem Wasser in 2014 waren bereits im Vorjahr an Belgrad und Hazewinkel (U19) vergeben worden.

In den nächsten vier Jahren wird der DRV im European Rowing Management Board vertreten sein. Diesmal blieb Dag Danzglock ohne Gegenkandidat und wurde per Akklamation im Amt bestätigt. Für den DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel „ist es wichtig, in den Gremien der FISA dabei zu sein. Das wird nicht einfacher, denn ähnliche Ansprüche werden in Osteuropa immer deutlicher erhoben. Daher freuen wir uns über die Wahl, die auch eine Anerkennung der Arbeit von Dag Danzglock ist.“