06. März 2017 | Wettkampfsport | von Frankfurter RG Germania

11 Vereine gründen Interessengemeinschaft LSP-treibender Vereine

Elf Rudervereine haben ihren Protest gegen die Leistungssport-Reform des DOSB und deren Umsetzung durch den DRV gemeinsam öffentlich gemacht. In einer Frankfurter Erklärung formierte sich die Interessengemeinschaft Leistungssport treibender Rudervereine  Deutschlands (IGL) in der ersten gemeinsamen Sitzung am 4. März 2017 in Frankfurt am Main.

Die Interessengemeinschaft wird für die Formulierung und Durchsetzung der nationalen Interessen der Vereine eintreten, die Heimat und Sprachrohr ihrer mündigen Athleten sind. Die Vereine stellen zumindest im Rudern mit ihrer Arbeit und ihrer Finanzierungskraft die Basis der internationalen Erfolge.

Die Leistungen von Sportverbänden rechtfertigen keineswegs einen ausschließlichen Steuerungsanspruch gegenüber Athleten, Eltern, Heimtrainern und Vereinen.

Das Verhältnis zwischen Spitzenverband und Vereine muss zukünftig neu ausgerichtet werden.  In Bezug auf die Rolle der Vereine im DRV bezüglich des Leistungssportbereichs fordert die IGL, dass der DRV seine Organisationsstruktur i.S. einer Corporate Governance weiterentwickeln muss. Es geht in diesem Zusammenhang um qualifizierte Mitsprache-, Mitgestaltungs- und Kontrollrechte in einem noch zu definierenden Gremium des DRV.

Die Frankfurter Erklärung ist für weitere Rudervereine offen, momentan sind  Gespräche mit Vereinen anderer Sportarten terminiert, um diese Initiative gegebenenfalls auf den gesamten Sport auszurollen.

Die Rudervereine haben auch leistungssportliche Forderungen gestellt, die auf eine Korrektur der Umsetzung der Leistungssport-Reform abzielen. So halten sie die Zentralisierung und Konzentration mit Ausnahme des Männer- und des Frauenachters nicht für zweckmäßig; stattdessen bevorzugen sie offenen Wettbewerb und Chancengleichheit der Ruderzentren. Die Entwicklung des Leistungssports muss aus der Perspektive der Athleten konzipiert werden, das wurde bisher völlig vernachlässigt. Eine zentralistische Vorgabe „top down“ kann in diesem Spannungsfeld der Höchstleistung nicht sinnvoll sein.“

Die vollständige „Frankfurter Erklärung“ finden Sie unter http://www.frg-germania.de