05. Juli 2017 | Breitensport | von Dietmar Kup

All You Can Row 2017 – Rekordbeteiligung

102 Ruderer gingen bei der Veranstaltung an den Start. Fotos: Steffen Voigt.
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Die 7. Karlsruher Langstrecken-Ruderveranstaltung All You Can Row 2017 (AYCR) startete zur Einstimmung bereits am Freitagabend mit einem deftigen Kennenlern-Grillfest. Schließlich sollten alle gestärkt und ausgeruht am 24. Juni 2017 bei Sonnenaufgang, um 5:21h, in ihre Boote steigen können.

Zwischen herkömmlichem Rennrudern und beschaulichem Wanderrudern ist AYCR ein eigenes Karlsruher Rheinklub Alemannia Sport-Format. Dementsprechend waren einige Teams auf sehr ambitionierte Ziele fokussiert – wie weit kann ein Team in 16 Stunden auf dem Rhein, immerfort rheinabwärts rudern?

102 Ruderinnen und Ruderer gingen bei AYCR an den Start. Eine Rekordbeteiligung, die das Vereinshaus des Karlsruher Rheinklub Alemannia (KRA) füllte. Der Veranstalter war daher sehr dankbar für die zusätzlichen Übernachtungsmöglichkeiten bei den Nachbarvereinen, den Karlsruher Rheinbrüdern und dem KRV.

Der Pegel Maxau zeigte 459 cm, als am frühen Morgen 22 Teams in C-Gigbooten starteten. Zwei Boote beendeten in Biebesheim – unweit vom Eicher See - ihren Rudertag. Acht Teams landeten in Mainz und ließen AYCR bei den Freunden der MRG ausklingen. So auch das Boot des Landesruderverbandes BW, mit Werner Rudolph an Bord, zuständig für Wanderrudern, Breitensport und Umwelt. „Das Highlight der diesjährigen Tour war die Durchfahrt durch Mainz bei tiefst-stehender Sonne. Die Stadtsilhouette von Dom, Rathaus, Theodor-Heuss-Brücke, kurfürstlichem Schloss und Christuskirche waren einmalig beeindruckend…“, so sein begeistertes Fazit.

Mainzer RG unterstützt
Die Mainzer Rudergesellschaf 1898 ist seit vielen Jahren nicht nur die AYCR Sammelstelle. Sie bietet auch Dusch- und Übernachtungsmöglichkeiten und versorgt die müden Ruderhelden. Ohne das Engagement der Mainzer Sportfreunde wäre AYCR so nicht möglich.

Für die übrigen zwölf Teams hieß es nach kurzem Stopp bei der MRG wieder „alles vorwärts – los!“. Bei Eltville breitet sich der Rhein kilometerweit aus und hatte eine sehr geringe Fließgeschwindigkeit. Starker Westwind und unruhiges Wasser zehrte an den Kraftreserven. Endlich vorbei an Rüdesheim. Schnell noch ein Stoßgebet hinauf zur hl. Hildegard und der schönen Abtei über den Weinbergen bevor die Ruderinnen und Ruderer das UNESCO Weltkulturerbe, das romantische Mittelrheintal ansteuerten. In Bingen riggerten dann fünf Teams ihre Boote ab. Das Boot der RTG Wesel-Niederrhein machte mit einer Spendenaktion pro Humanität (APH) "Rudern für Benin" auf sich aufmerksam: Jeder der geruderten Kilometer wird von Sponsoren unterstützt (rudernfuerbenin@web.de)!

An Bacharach vorbei  wollten noch sechs Teams Richtung Loreley und weiter. „Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein“. So hallte das starke Echo von Heinrich Heines Loreley-Gedicht bis zu AYCR 2017. Für fünf Teams war Endstation in St.Goar und Lahnstein.

251 km für die Sieger
Das Siegerteam ruderte zu guter Letzt bis Neuwied. Mit der Punktlandung bei Sonnenuntergang um 21:45h fuhr die Mannschaft 251 km!

Eine besondere Ehrung erhielt Gerhard Hoffmann für seine insgesamt über 1000 AYCR-Ruderkilometer. Organisator Wolfdietrich Jacobs übereichte ihm einen eigens gestalteten Glaspokal. Blasen und Schwielen an den Händen werden vergehen. Die runden, blauen AYCR 2017 Pins dagegen wurden als bleibende Erinnerungs-Schmuckstücke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vergeben.  

Veranstalter, Helferinnen und Helfer, sowie der Organisator Wolfdietrich Jacobs ernteten Lob und Dank für die gute Vorbereitung der gelungenen Veranstaltung. AYCR Interessierte konnten erstmals per ‚racemap‘ die Veranstaltung von zuhause aus live am PC-Bildschirm mitverfolgen.

Bis zum nächsten längsten Tag bleibt genügend Zeit zum Trainieren – wenn es am 23. Juni 2018 wieder heißt All You Can Row.