03. März 2017 | Verband

Klausurtagung: Leistungssport in Neuausrichtung

Das neue Trainingskonzept von Sportdirektor und Trainerstab hat überzeugt.

Das letzte Februarwochenende nutzten das DRV-Präsidium und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle, um in der Ruderakademie in Ratzeburg die neue Legislatur vorzubereiten. Der Rudertag in Essen hatte dem Präsidium mit eindeutigen Mehrheiten das Vertrauen ausgesprochen, den DRV und seine Mitglieder zu vertreten. „Diese Aufgabe nehmen wir an“, sagte DRV-Vize Moritz Petri, „dazu trägt die Entwicklung der Agenda 2024 ebenso bei, wie die Vertretung der Interessen des Rudersports in den Gremien des deutschen Sports und gegenüber Politik und Verwaltung.“

Auch der seit 01. März amtierende Generalsekretär Jens Hundertmark nutzte die Gelegenheit, im Vorfeld seine zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das Präsidium näher kennenzulernen. „Wir sind nun personell gut aufgestellt, um den Rudersport in Summe zu entwickeln“, so DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel.

In der Klausurtagung standen unter anderem Fragen von Marketing und Kommunikation, die Perspektiven des Deutschen Meisterschaftsruderns und anderer vereinsbezogener Wettkampfangebote und die Nachwuchsgewinnung auf der Agenda. Die Verbandsentwicklung mit der Teilhabe beider Geschlechter und mögliche Satzungsänderungen zur Amtsdauer in einzelnen Funktionen sowie die Entwicklung des Wander- und Freizeitruderns wurden in weiteren Arbeitsgruppen erörtert. Im Sommer werden die Vorschläge gebündelt und zunächst in der Gremiensitzung im Herbst erörtert. Im Anschluss sind dann vier Regionalkonferenzen vorgesehen, um die Sichtweisen der Vereine in die Einzelmassnahmen einfließen lassen zu können. Moritz Petri: „In unserem Verband der Vereine ist die direkte Kommunikation eine gute und geübte Praxis, die unsere Entwicklung schon immer befördert hat.“

Überzeugendes Konzept
Der Sonntag blieb dem Präsidium für seine 383. Sitzung vorbehalten. Nach zahlreichen Gesprächen mit unterschiedlichen Interessenvertretungen zog das Präsidium ein erstes Zwischenfazit zu dem im Oktober vorgelegten und diskutierten Konzept. An der einen oder anderen Stelle, beispielsweise dem U19-Bereich, wurde nachgesteuert, im Einzelfall Hinweise aufgegriffen. „Der Konsultationsprozess ist noch nicht abgeschlossen, ein weiteres Gespräch mit den Vereinen steht in Leipzig zur Langstrecke an“, so Kaidel. Er zeigte sich auch über die Resonanz zum Aktiventreffen erfreut, für das es viele positive Rückmeldungen gab. „Diskutieren kann aber nur, wer sich an den Angeboten beteiligt,“ stellte Kaidel klar und er führte weiter aus „Überlegungen wie die Zusammenführung der Olympiakader sind unabhängig von Konzepten des DOSB zur Neuausrichtung des Leistungssports. Es ist international unbestritten, dass nur durch gemeinsames Training in entsprechenden Gruppen Erfolge erzielt werden können“. Sportdirektor und Trainerteam hätten ein überzeugendes und nachvollziehbares Konzept entwickelt. „Kirchturmdenken bringt uns nicht weiter“, ist er überzeugt. Für das Präsidium steht der Weg außer Frage und folgerichtig wurde der aktuelle Stand der Überlegungen zustimmend zur Kenntnis genommen. „Wir erwarten aber auch von der Bundesregierung und dem DOSB, dass die Zusagen eingehalten und die in Aussicht gestellten Mittel tatsächlich fließen werden“, so Kaidel.

Auch die Anti-Doping-Aktivitäten im Jahr 2015 sind vom Bundesverwaltungsamt bestätigt worden. „Es ist das Ergebnis der Bemühungen vieler Beteiligten“, dankt Siegfried Kaidel, „zumal neben der Integrität unseres Sports auch die Förderung an diesem Befund hängt."

Ehrenvorsitzender Helmut Griep konnte über Aktivitäten zur Einrichtung eines Filmarchivs in Ratzeburg berichten. Weiterhin ist ein Treffen ehemaliger Funktionsträger im Herbst geplant, zu dem bereits die ersten Anmeldungen vorliegen.

Positives Finanzergebnis
Das vorläufige Finanzergebnis zeigt eine erfreuliche Bilanz. „Wir können uns die Aktivitäten für die Verbandsentwicklung leisten“, ist der im Vorstand Verantwortliche Dag Danzglock erfreut. Dazu gehörten Schwerpunkte wie das Frauen-Projekt, die Ausstattung der Ruderjugend und die Finanzierung des Leistungssports. Für den Erhalt und Ausbau der Ruderreviere ist das „Blaue Band“, ein zentraler Meilenstein. In diesem Projekt sind alle relevanten Akteure versammelt, Michael Stoffels vertritt den DRV. Ziel ist der Erhalt der Wasserstraßen für Touristik und Sport. „Da zählen auch die Fahrten unserer Wanderruderer“, so Stoffels. „Wenn sich dann einzelne Großvereine aus der Übermittlung der Nachweise ausklinken, schadet das unserem Sport“, bedauert er diese Haltung.

Die Lizenzordnung ist nun den aktuellen Vorgaben des DOSB angepasst. Alle zwei Jahre soll in Hannover am vorletzten Januarwochenende eine Großveranstaltung im Wechsel mit dem Leistungssportseminar stattfinden. „Das Leistungssportsymposium bietet gute Möglichkeiten, Zukunftsfragen zu erörtern und den gesamten Bereich zu entwickeln“, ist Ressortleiter Reinhart Grahn überzeugt. „Hannover als zentraler Tagungsort ist aus den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer favorisiert.“

Die nächste Sitzung des Präsidiums findet in Verbindung mit der Internationalen Regatta Essen statt.