16. Okt. 2017 | Wettkampfsport | von Patrick Amrhein

Meistertitel auf Sprint- und Mitteldistanz sind vergeben

Große Emotionen bei den Deutschen Meisterschaften in Salzgitter (Foto: DRV/Seyb).
Große Emotionen bei den Deutschen Meisterschaften in Salzgitter (Foto: DRV/Seyb).
Große Emotionen bei den Deutschen Meisterschaften in Salzgitter (Foto: DRV/Seyb).
Große Emotionen bei den Deutschen Meisterschaften in Salzgitter (Foto: DRV/Seyb).
Große Emotionen bei den Deutschen Meisterschaften in Salzgitter (Foto: DRV/Seyb).
Große Emotionen bei den Deutschen Meisterschaften in Salzgitter (Foto: DRV/Seyb).
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Die Entscheidungen der 104. Deutschen Meisterschaften (1000m; DM) und 21. Deutschen Sprintmeisterschaften (400m; DSM) sorgten bei sonnigstem Wetter für ein abwechslungsreiches, sportliches Herbsthighlight auf dem niedersächsischen Salzgittersee. Der zweite Finaltag am Sonntag stand im Zeichen der Sprintentscheidungen.

Leichtgewicht rudert zum Titel im Sprinteiner
Auf der Sprintdistanz im offenen Männer-Einer hatten die Schwergewichte in diesem Jahr das Nachsehen gegenüber einem Leichtgewicht. Moritz Moos vom Mainzer RV nahm die Herausforderung an, gegen die körperlich scheinbar überlegene Konkurrenz anzutreten. Der junge, aber sehr erfahrene Mainzer, der sich auch bereits innerhalb der deutschen Nationalmannschaft international bewährte, ließ keinen Zweifel an seiner Klasse.  Er setze sich im Finale mit hoher Schlagzahl und effizienten Schlägen nach 1:09,42 Minuten gegen den Zweitplatzierten Offenbacher Maximilian Fränkel mit einer halben Sekunde Vorsprung durch.

Sprinttitel im Frauen-Einer geht in den Süden
Weniger erfolgreich lief es im Frauen-Einer für ein anderes bekanntes Gesicht aus dem internationalen Rudergeschäft: Anja Noske vom RV Saarbrücken wagte ebenso wie Moos als „Leichte“ den Start gegen die Schwergewichte auf der Sprintdistanz. Am Ende fehlten der gebürtigen Lüneburgerin drei Zehntelsekunden zu Edelmetall und es blieb Platz vier. Den Titel machten Stephanie Hang (Ingelheim) und Leonie Scheuermann (Ludwigshafen) unter sich aus. Das bessere Finish hatte in der Millimeterentscheidung die 25-jährige Ludwigshafenerin.
Die weiteren Ergebnisse in allen Bootsklassen auf der Sprintdistanz finden Sie hier.

Überraschungssieger im Männer-Achter
Im vorletzten Rennen des Tages sicherte sich der der Frauenachter des RV Waltrop den Meistertitel vor der Ruderhochburg Osnabrück.
Noch spannender wurde es im darauffolgenden Männer-Achter, in dem zahlreiche Sprintteams der Ruder-Bundesliga (RBL) den ligaübergreifenden Vergleich suchten. Als Favorit ging der Seriensieger vom Crefelder Ruderclub in der südniedersächsischen Industriestadt an den Start. Standesgemäß ließen die Seidenstädter in ihrem Rennen nichts anbrennen. Im anderen Vorlauf zeigte der diesjährige RBL-Zweitligachampion, der Bessel-R.C. Minden (RBL: Melitta-Minden ‚Team Black‘), ein sehr schnelles Rennen und verwies das Flaggschiff der Frankfurter RG in den Hoffnungslauf. Im Finale um den Titel „Deutscher Sprintmeister 2017“ gingen damit auf den beiden Mittelbahnen der Erst- und Zweitligameister der abgelaufenen Ligasaison an den Start. Vom Startblock aus setzten die beiden Vorlaufbesten ihre ganze Sprinterfahrung ein und distanzierten das weitere Feld. Bis zur Ziellinie konnte sich keines der beiden Boote absetzen, bevor die Zielkamera nach 58.15 Sekunden die Millimeterentscheidung aufklären musste. Jubeln durfte kurz darauf die Mindener Crew vom Wasserstraßenkreuz. Den Bronzerang sicherte sich die Ruderunion Arkona aus Berlin vor Frankfurt und dem Hannoverschen Ruder-Club.

Stimmen zum Achterfinale
„Sicherlich war unsere Vorbereitung seit dem letzten RBL-Renntag in Berlin nicht optimal, wir haben kaum gemeinsame Kilometer abspulen können. Am Ende gibt es aber keine Ausrede“, resümierte Lars Henning aus dem unterlegenen Krefelder Erfolgsboot nach dem Anlegen: „Die Mindener Jungs waren heute einfach verdammt stark und sie haben ein richtig erstklassiges Rennen hingelegt. Dann reicht  es eben auch mal bei uns hinten nicht mehr, um das Ding noch klar zu machen“, zollt der Krefelder Teamkapitän als einer der wohl erfahrensten deutschen Sprintroutiniers den jungen Ostwestfalen Respekt. Inwiefern er mit seiner langjährig bekannten Mannschaft auch im kommenden Jahr wieder ins Sprintgeschehen eingreifen wird, ließ er am Sonntagabend offen.

Umso größer war dagegen die Freude bei der Mindener Mannschaft, die nach dem Aufstieg in die erste Liga vor wenigen Wochen in Berlin vor dem Start ins Wintertraining noch einmal ihren ‚Marktwert‘ testen wollte. „Wir haben bereits eine lange und erfolgreiche Saison hinter uns. Das Team hatte sich für Salzgitter dennoch wieder viel vorgenommen, um dann im Wintertraining die richtigen Akzente setzen zu können. Damit haben die Jungs sich noch mal richtig gepusht und das hat dann auch die entscheidenden Hundertstel gebracht“, analysiert Meistertrainer Christoph Knost nach der Siegerehrung.

Breites Siegerfeld bei den 1000m Entscheidungen
Den Höhepunkt des ersten Finaltages am Samstag stellten die Finalentscheidungen über die 1.000m Distanz dar. In einer breit gemischten Konkurrenz durften zahlreiche Vereine Medaillen ihrer Aktiven in den verschiedensten Renngemeinschaften bejubeln. Die Frankfurter Ruder-Gesellschaft ‚Germania‘ von 1869  verteidigte mit den meisten Medaillenrängen die Gesamtwertung auf der Mitteldistanz. Alle Ergebnisse des Samstags finden Sie hier.

German Master Open erstmals In Kombination mit DM & DSM
Die Rennen der German Master Open in den Altersklassenwertungsklassen ab 27 Jahren, die erstmalig in Kombination mit dieser Veranstaltung stattfanden, fanden mangels Meldezuspruch nur in wenigen Bootsklassen statt.

Beim 27. Kettwiger Herbst-Cup (Essen) vom 21.-22. Oktober findet in der Folge für viele Aktive die Herbstsaison ihren sportlichen und feierlichen Ausklang.

Bewegtbildmaterial gibt es auf dem YouTube-Channel rudern.de 

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