19. Okt. 2018 | Wettkampfsport | von Deutscher Ruderverband

Fünf qualifizierte DRV-Landesstützpunkte benannt

Gleich vier Bewerbungen hat der Regattastandort München bei der FISA eingereicht.

Die Entwicklungen im Leistungssport der letzten Monate und nun gar Jahre haben bislang in der bundesdeutschen Landschaft zu noch keinen abschließenden Strukturen auf Bundesebene geführt. Die genaue Zuordnung von Bundesstützpunkten und deren Zuschnitte bzw. auch deren Finanzierung ist nach wie vor ein Punkt, der zwischen Bund und Ländern im Detail ausgehandelt wird, wenngleich auch informelle Informationen vorherrschen, dass ein Abschluss kurz bevor steht. Klar war und ist, dass es in der Landschaft der Bundesstützpunkte zu einer Reduzierung kommen wird. 

Auf Anregung des Arbeitskreises Leistungssportkonzept unter der Leitung von Uwe Graf wurden weitere Strukturelemente im Deutschen Ruderverband zu den Bundes- und Landesstützpunkten entwickelt. In diesem Jahr haben wir ein veröffentlichtes Ausschreibeverfahren durchgeführt, auf welches sich eine Anzahl von Stützpunkten beworben haben. In den Bewerbungen wird deren Arbeit, Ausstattung und Zielsetzung verdeutlicht. Die Bewerbungen wurden eingehend gesichtet und liegen nun zum Beschluss vor. 

Leipzig - stellt die kontinuierliche Arbeit in der sehr sportaffinen Stadt sicher und bietet den Partnern vor Ort weiterhin die Möglichkeit, die Unterstützung der Stadt für den Leistungssport-Ruderbetrieb in Anspruch zu nehmen.

Halle - der traditionsreiche Standort Halle erhält somit ebenfalls den Status eines regionalen Stützpunktes. Hierdurch wird ermöglicht, die personelle Unterstützung des Landes nutzen zu können, so dass Athleten in der Region gesichtet und an den Leistungssport herangeführt werden können.

Krefeld - ist zweifelsohne ein Standort der letzten Jahre, der es geschafft hat, verlässliche Strukturen in die Region hinein zu entwickeln und Sportler für die langfristige Karriere im internationalen Spitzensport zu rekrutieren, zu begeistern und so zu formen und fördern, dass sie regelmäßige Teilnehmer in allen Nationalmannschaften stellen.

Ulm - bei den beiden vergangenen Olympischen Spielen war Ulm regelmäßig mit zahlreichen Ruderern erfolgreich vertreten. Die Positionierung des Rudersports in Ulm ist sehr vorteilhaft. Mit einem Großteil der dort ansässigen Schulen kooperieren die Vereine und rekrutieren dort den sportlichen Nachwuchs. Die Trainerstruktur vor Ort in Verbindung mit der wissenschaftlichen Betreuung durch die Universität Ulm hat sich über die Jahre konsolidiert und ist ein Grundpfeiler der auch zukünftig erfolgreichen Arbeit.  

München - im Zentrum Bayerns und zusätzlich zu den idealen Trainingsbedingungen an der Regattastrecke in Oberschleißheim bietet München gute Bedingungen, an die Weltspitze heranzukommen. Die kürzlich intensivierte Zusammenarbeit mit der hiesigen Bereitschaftspolizei resultiert in der Finanzierung einer zusätzlichen Trainerstelle, was der Entwicklung des Rudersports in Bayern zusätzlich Schwung verleihen wird.

Das Präsidium des Deutschen Ruderverbands hat diese qualifizierten Landesstützpunkte in seiner Sitzung am 17.Oktober 2018 bestätigt. Sie sollen für zunächst drei Jahre:

  • tägliches Training von Landeskadern ermöglichen,
  • Standorte von Zusammenführung der Landeskader und Anschlusskader darstellen,
  • Nachwuchsentwicklung im Juniorenbereich fördern,
  • leistungs- und zeitgerechte Weiterführung der Athleten an die Bundesstützpunkte gewährleisten,
  • enge Kooperation mit den Bundesstützpunkten pflegen,
  • personell mit einem  Landes-, bzw. Honorartrainers ausgestattet sein,
  • über leistungssport-adäquate Bootshäuser und Infrastrukturen (wie, z.B. Boote, Katamarane, Krafträume) verfügen,
  • Aufenthaltsmöglichkeit zwischen den Trainingseinheiten bieten,
  • Kooperationen mit lokalen Partnerschulen des Sports, (Elite)Schulen und Schülerruderriegen im Sinne des Leistungssports nutzen,
  • eng mit den lokalen Partnern des Leistungssports (LA-Ls, LRVs, DRV, stützpunkttragende Vereine, ggf. Kommunen) verzahnt sein.