25. Apr. 2018 | Verband | von Deutscher Ruderverband

Neubau der Schleuse Obernau berücksichtigt Sportlerinteressen

Rund 30 Vertreter aus Sport und Politik hatten den Weg nach Aschaffenburg gefunden.
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Am Freitag, den 13. April, fand beim Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg eine Informationsveranstaltung zum Neubau der Schleuse Obernau statt.

Rund 30 Mitglieder des Ruder-, Kanu- und Motoryachtsverbands nutzen ebenso wie Politiker und Behördenvertreter die Chance, sich detailliert über das Bauvorhaben zu informieren. Seitens des Deutschen Ruderverbandes waren Michael Stoffels, Vorsitzender des Fachressorts Ruderreviere, Umwelt und Technik, sowie Ressortmitglied und Organisator des Treffens, Ludwig Martin Büttner, anwesend.

In der Höhe gestufte Wartezonen
Für die Sportverbände steht bei dem 149 Millionen Euro teuren Projekt vor allem die Sportbootschleuse im Fokus. Diese soll laut Planungsberichten etwa 20 Meter lang und 4 Meter breit werden. Dies hat den positiven Effekt, dass mehrere Ruderboote gleichzeitig in die Schleuse passen. Ober- wie auch unterhalb der Schleuse soll es eine in der Höhe gestufte Wartezone geben, damit Ruder- und Kanusportler aussteigen und Sportsbootfahrer anlegen können. Aufgrund der wechselnden Wasserstände wird die Wartezone im Unterlauf auf einem schwimmenden Ponton liegen. Wie bereits bei anderen Sportbootschleusen üblich, sollen auch in Obernau die Sportler selbst die Schleuse bedienen können.

Das Planfestellungsverfahren soll im Juli 2019 abgeschlossen sein, drei Jahre später, Im Jahr 2022, soll mit dem Neubau der 2007 als wassersportfreundlichsten Schleuse Deutschland ausgezeichneten Schleuse begonnen werden.

Da während der Bauphase die große Schleusenkammer der einzige benutzbare Weg für Wassersportler sein wird, werden die Wartezonen direkt nach Baubeginn geschaffen. „Geplant ist, dass wir Sportler den Schleusenwärter anrufen und fragen, ob wir mit durchgeschleust werden können. Wenn das so funktioniert, können wir damit leben“, erklärt Michael Stoffels.

Aufforderung an die Politik
Die Vertreter der drei Wassersportverbände, Vizepräsidentin Elisabeth Winter-Brand für den Deutschen Kanuverband, Verbandsratvorsitzender Klaus Michael Weber für den Deutschen Motoryachtverband und Michael Stoffels als Fachressortvorsitzender Ruderreviere im Deutschen Ruderverband zollten den Planungen im Sinne des Wassersports vollste Anerkennung. Der europaweit einzigartige Netzcharakter der befahrbaren Wasserstraßen ist ein wichtiger Pfeiler des Tourismusstandortes Deutschland. Den beiden Abgeordneten im Bundestag, Andrea Lindholz als Vorsitzende des Innenausschusses und Karsten Klein legten die Sprecher übereinstimmend ans Herz, mit dem neuen Wassertourismuskonzept des Bundesverkehrsministeriums die Nebenwasserstraßen zu erhalten und auszubauen. Ein eigener Haushaltstitel sollte für ausreichende Mittel sorgen. Die Förderung der freizeitlich genutzten Nebenwasserstraßen erfolgt im Abgleich mit den Zielen des Bundesprogramms „Blaues Band“, dessen Beirat zur Moderation gemeinsamer Lösungen aufgewertet wird.

Ludwig Martin Büttner betonte, dass die Sportstättenförderung nicht nur für Spitzensport gelten dürfe, sondern auch der Breitensport berücksichtigt werden muss. „Die Sportstättenförderung steht im Koalitionsvertrag. Für uns sind die Fließgewässer Sportstätten.“