Vereinspreis 2018 - RC Schieder am Emmerstausee von 1985 e.V.
Die Ausschreibung des diesjährigen Vereinspreises stand im Fokus von „Mitgliedergewinnung“. Eine Vielzahl an Vereinen hat sich beteiligt und zum Teil sehr erfolgsversprechende Konzepte eingereicht. „Vielen Dank an alle teilnehmenden Vereine. Die Entscheidung ist uns aufgrund der sehr unterschiedlichen, aber sehr vielversprechenden Konzepte wirklich nicht leicht gefallen“, so Katharina von Kodolitsch, Fachressortvorsitzende Vereinsentwicklung und Verbandsservice und diesjährige Jury-Leiterin. Mit in der Jury saßen der stellvertretende Vorsitzende der Ruderjugend Achim Eckmann und als Sieger des letzten Vereinspreises Axel Eimers, Vorsitzender der Ruder- und Tennisgesellschaft Wesel. Anhand des ausgeschriebenen Kriterienkataloges wurden die Konzepte den Sommer über überprüft und bewertet. Die Top-6 wurden auf der Eröffnungsfeier des 64. Deutschen Rudertages Anfang November in Münster vorgestellt. Das beste Konzept wurde mit 2.000,- EUR, der Zweitplatzierte mit 1.500,- EUR sowie der Bronzegewinner mit 1.000,- EUR ausgezeichnet. Auch die Plätze vier bis sechs erhielten jeweils eine Prämie von 500,- EUR.
Für alle, die in Münster nicht dabei sein könnten, stellen wir nun die Plätze sechs bis eins vor. Nach dem Neuköllner Ruderclub Berlin e.V., der RG Speyer und der Ruderriege der Turngemeine Berlin 1848 e.V. folgt nun der Drittplatzierte, der Ruder-Club Schieder am Emmerstausee von 1985 e.V.
Fokus auf Breitensportangebote
Der noch sehr junge Verein ist in einer Kleinstadt ohne weiterführende Schulen oder Großunternehmen angesiedelt, das erschwert die Mitgliedergewinnung gegenüber von Großstädten natürlich. Doch der RC Schieder hat sich der Aufgabe gestellt – mit Erfolg. Nach einer Vielzahl an Regattaerfolgen wurde die bis dahin angemietete Lagerhalle zu klein, etwas Größeres musste her. Ein eigenes Bootshaus ohne Eigenmittel wurde gebaut, hatte aber zur Folge, dass fast 20 Jahre das wichtigste Standbein, der Sportbetrieb, vernachlässigt wurde. Es fehlte an Geld, Trainern, Booten, Erfolgen – eigentlich an alles.
Doch der Verein hat die Wende geschafft. Dank des Fokus auf reine Breitensportangebote und dem Teamgedanken an oberster Stelle konnte wieder eine solide finanzielle und Mitgliederbasis geschaffen werden. Der kostenintensive Wettkampfsport wird temporär (Sommermonate) eingeschränkt und die etablierten, wettkampforientierten Bestandsmitglieder engagieren sich als ehrenamtliche Übungsleiter für die kostenpflichtigen Anfängerkurse, dank derer die Mitgliederzahlen wieder steigen. Die Gemeinschaft steht in Schieder im Vordergrund und wird durch Wanderfahrten und Veranstaltungen weiter gestärkt. Die ausführliche und abwechslungsreiche Berichterstattung in diversen Kanälen trägt zu einer immer größeren Bekanntheit bei.
„Ich finde es sehr beeindruckend, wie sich der junge Verein aus seinem Teufelskreis befreit hat und seine Mitgliederzahl um 50 % in den letzten drei Jahren steigern konnte. Die Erfahrungen haben auch wieder einmal gezeigt, dass der Teamgedanke ganz wichtig ist und wenn alle gemeinsam anpacken, das scheinbar Unmögliche möglich ist“, so Katharina von Kodolitsch.
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