12. Aug. 2019 | Breitensport | von Gisela Temme

DRV-Wanderfahrt - Salzkammergut - fortlaufender Bericht

112. DRV-Damenfahrt

In der Zeit vom 10. August bis zum 19. August 2019 findet die achte DRV-Verbandswanderfahrt des Jahres statt. Es ist gleichzeitig die 112. Damenfahrt, die durchgeführt wird. Unter der Leitung von Frau Dr. Antje Hellwig geht es für zehn Teilnehmerinnen auf die Seen des Salzkammergutes. Ruderkameradin Gisela Temme wird uns in dieser Woche auf dem Laufenden halten. Der Bericht wird also zeitnah fortgeführt.

Auf dem Mondsee

Am Sonnabend, den 10. August, trafen wir abends peu à peu am Mondsee ein. Beim gemeinsamen Essen im Gasthaus "Wirtskultur" wurden wir von Bläsern und einem Ausrufer zur Freilichtaufführung des „Jedermann“ im Kirchgarten eingeladen. Einige aus der Damenrunde nutzten diese interessante Vorstellung und wurden gut unterhalten.

In dem kleinen Ruderverein, Ruderclub Mondsee, wurden wir am nächsten Morgen freundlichst empfangen. Erstaunlich wie viele Leute schon früh am Sonntag auf dem Wasser waren. Vom Ruderclub Mondsee erhielten wir leihweise zwei Schellenbacher Holzgigboote, mit denen wir prima rudern konnten. Das Wetter war uns gewogen und das Rudern bei glattem See, wenig Wind und blinzelnder Sonne hat einfach viel Spaß gemacht.

Der 11 Kilometer lange Mondsee begeistert Besucher und Wassersportler mit einigen großen Buchten und dem Panorama mit der Drachenwand und dem Schafsberg. Da der See jedoch in Privatbesitz und bis auf drei Badeanstalten alles verpachtet ist, gibt es leider kaum eine Möglichkeit irgendwo anzulegen. Das Ufer ist entweder durch Privatgärten gesperrt oder mit Schilf bewachsen. Jedoch war uns das Glück auf dem Rückweg gewogen und wir entdeckten doch noch ein nettes Gartenlokal bei dem wir anlegen und im Schatten die Aussicht auf den See genießen konnten.

Und das Bad zum Abschluss im türkisgrünem Seewasser direkt am Bootshaus war auch einfach nur herrlich. Ein toller erster Tag bei dieser Verbandswanderfahrt.

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Wolfgangsee

Gestern sind wir mit dem öffentlichen Bus nach Sankt Gilgen am Wolfgangsee gefahren. Wir sind sehr gut direkt am See und direkt am Ruderverein in der Jugendherberge untergebracht.

Heute hatten wir wie am Vortag hautfreundliches Wetter. 

Auch in diesem Ruderverein sind wir  wieder ausgesprochen freundlich aufgenommen worden. Er liegt an einem öffentlichen Strand mit Dusche und einfachen Umkleidekabinen. 

Die beiden Boote, die wir hier auch hier für zwei Tage rudern, sind sehr gut in Schuss.

Die tiefhängenden Regenwolken wurden von den vielen Bergen, die den Wolfgangsee einschließen, abgehalten. Wir hatten nur kurzzeitig leichten Regen. 

Dieser See ist ungefähr so groß wie der Mondsee, 10 km lang, und wir konnten wieder alle Buchten schön ausrudern. Zur Mittagspause legten wir heute an einem Strand bequem an, genau gegenüber von Sankt Wolfgang – also ein herrliches Panorama.

Zur Mittagspause legten wir heute an einem Strand bequem an, genau gegenüber von Sankt Wolfgang – also ein herrliches Panorama.

Hier gibt es sehr viel mehr Tourismus und somit auch Hotels und viele weitere Gästezimmer nicht nur in den drei Ortschaften entlang des Sees.

Der See hattet trotz des Schiffslinienverkehrs wenig Wellen. Nachmittags waren nur wenige Segelboote unterwegs. 

 

Das Weiße Rössl in Sankt Wolfgang
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Wolfgangsee - Zweiter Tag

Wieder lag der Wolfgangsee ruhig da und hatte wenig Schiffsverkehr. Erst nachmittags kamen einige Segelboote dazu. 

Heute hatten wir großes Glück, denn im Laufe des Tages wurde die Sicht immer klarer und die Sonne kam durch. Das Bergpanorama ist beeindruckend. Nach einer Mittagspause am Campingplatz konnten wir bei herrlichem Sonnenschein unsere Runde beenden. 

Es war ein Vergnügen, auch in diesem See zu schwimmen, während einige nochmals auf den See hinaus ruderten. Das Wasser ist so klar, dass noch nicht mal die Boote nach dem Rudern abgespritzt werden sondern nur abgetrocknet. Herrlich!

Mit dem Mietbus aus Salzburg fuhren wir weiter nach Bad Ischl, wo wir wieder in die Jugendherberge Quartier nahmen.

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Grundlsee

Das erste Highlight heute war schon die Fahrt von Bad Ischl entlang des Dachsteingebirges zum Grundlsee. Bei guter Fernsicht konnten wir auch den Hohen Dachsteine mit seinem Gletscher sehen. 

Am Ende des Grundlsee gibt es einen kleinen Ruderverein, der uns seine zwei Vierer auslieh. Wir wurden herzlich umsorgt von dem Ruderkameraden, der auch für Gäste regelmäßig Rudertraining anbietet. Der Grundlsee war spiegelglatt, die Sonne schien, der Himmel war blau – was will man mehr? Der See ist circa 11 km lang mit einigen Buchten, die wir natürlich wieder ausfuhren. An diesem See gibt es viele Uferstücke, die für die Allgemeinheit offen sind. Auch gibt es nicht so einen Rummel wie an den vorherigen Seen. Auch hier gibt es Leihbote nur mit Elektromotor. Viele Stand-up-Paddler nutzen das glatte Wasser. Auch sahen wir eine Art Gondel auf dem See, die von einer Frau im Dirndl gefahren wurde.

Das Alpen-Panorama war toll. Auf einer Seite kommt der Wald bis ans Ufer und rundherum haben wir das Hochgebirge aufragend. Der See ist dunkler als die beiden anderen, er ist auch 68 m tief aber genauso klar. Nachmittags hatte er 20° Wassertemperatur. 

Nach zwei Runden gab es wieder ein Boot, dass noch mal eine Runde drehen wollte. Wegen des aufkommenden Windes und Wellen wurde es aber eine kleinere Runde. Die anderen haben gebadet oder sind ins Café in Gößl gegangen. Dort trafen wir uns alle zum Kaffee trinken, bevor es wieder zurück ins Quartier nach Bad Ischl ging.

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Traunsee

Regen! Wir sind extra früh gestartet, weil der Traunsee so windanfällig sein. In Gemunden angekommen waren wir sehr nett im Ruderverein Empfang. Aber es regnet immer noch, also warten…

In der Zwischenzeit informierte uns  eine Ruderkameradin über ihre besonderes Technik, mit der die schweren Gigboote zu Wasser gelassen werden. Man kann nur neidisch werden…! 

Auch erzählte sie uns, dass das Kraftwerk am Ausgang des Sees immer im Februar März den Wasserspiegel um circa 30 cm sind. Damit ist ein Puffer für das zu erwartende Gletscher Wasser, aber auch die Möglichkeit für die Anwohner, ihre Steganlagen oder Hofer Mauern zu reparieren oder zu warten. Ein prima Service.

Wieder erhielten wir hervorragendes Bootsmaterial! Das ist bei uns nicht immer der Fall, oder? 

Da das Wetter nicht so ansprechend war und immer noch viele Wolken an den Bergen hingen, beschlossen wir nur eine verkürzte Runde zu rudern. Gesagt getan und auch zweimal erwischte uns ein 5-Minutenregen, der gerade genügte, im Regenzeug anzuziehen und nass zu werden. Dann wurde es immer sonniger und der See war ungewöhnlich glatt, so dass wir doch die volle Runde ausruderten. Hier konnten wir auch endlich an einem Steg mit Café anlegen und kaffeesieren. Der Wirt freute sich sehr über zehn unerwartete Gäste.

Vormittags gab es überhaupt keine Boote auf dem ganzen See aber nachmittags änderte sich das Bild mit dem immer besser werdenden Wetter. Eine Segelschule mit fast 20 Booten gab noch neue Fotomotive vor dem herrlichen  Alpenpanorama.  

Attersee

Warum in die Karibik fahren? Hat doch der Attersee genauso türkisblaues Wasser! Was für ein Anblick! Faszinierend…

Der See hat am anderen Ende die schon vertrauen alpinen Berge und der restlichen Teil ist hügelig. Wieder ein völlig anderes Bild.

Der Bootsteg des Rudervereins liegt im öffentlichen Freibad. Auch der Attersee empfängt uns wieder mit glattem Wasser. Da war es nicht so schlimm, dass wir einen bedeckten Himmel hatten. Im Gegenteil, da dies der größte See Österreichs ist und uns eine lange Runde bevorstand, ist es sogar angenehm. Auch hier ist es wieder schwierig, bei den vielen privaten Ufern eine Anlegemöglichkeit zu finden. Aber wir fanden einen kleinen Kiesstrand und oberhalb eine Bushaltestelle mit integrierter Toilette!

Wir können den gesamten See tatsächlich umrunden. Auf der einen Seite gibt es das Gustav-Mahler-Komponierhäuschen und auf der anderen Seeseite das Gustav Klimt Zentrum.  Er hatte mit seinen Malerkollegen mehrere Jahre hier die Sommerfrische verbracht.

An einem Campingplatz versuchen wir vorsichtig durch die vielen Stand-up-Paddelern und Schwimmern ans Ufer zu gelangen. Die Sonnenschirme des Lokals lockten. Wir wurden sogar freundlich und sehr interessiert beim Anlanden beobachtet. Es geht also doch… Wieder ein herrlicher Kuchen, der uns von Wirt empfohlen wurde.
Als wir die Boote wieder zu Wasser ließen und ablegten, hatten wir eine große Zuschauermenge am Ufer stehen. So etwas gab es hier wohl noch nicht.

Für unserem letzten gemeinsamen Abend konnten wir in einem Gasthof direkt am Wasser sitzen und den lauen Abend genießen.

Der Attersee hat uns am letzten Tag Sonne und Hitze beschert, dazu viele Badende, viele Wellen, viele Segelboote, viele Sit-up– und Stand-up-Paddeler. 

Den Wellen sei Dank, denn so hatten wir viel Zeit, um ausgiebig im „karibischen“ Wasser zu baden, auch wenn es nicht ganz so karibisch warm war.

Auf dem Rückweg ins Quartier können wir die Unmengen an Autos am Straßenrand oder auf dafür vorgesehenen großen Wiesen sehen sowie unzählige Sonnenschirm am Ufer. Aber wir freuten uns auf den schattigen Garten oberhalb des Sees von unserem Quartier! 

Ein ganz großes Dankeschön an unsere beiden Fahrtenleiterinnen, die uns wie immer kompetent und gelassen durch die Tage geleitet haben. Es hätte nicht schöner sein können!