03. Dez. 2019 | Panorama | von Ulrich Michael Heyse, RC Germania Düsseldorf

Entwicklungshilfe in Sachen Rudern

DRV-Sportdirektor Mario Woldt und Ulrich Michael Heyse.

Vor 7- 8 Jahren kontaktierte mich Mario Woldt und fragte, ob ich noch immer meine Kontakte nach Namibia habe. Mario und ich hatten einige Jahre auf der Regatta in Duisburg zusammengearbeitet und ich hatte ihm dabei von meinen Aktivitäten in Namibia erzählt. 

Grund seiner Nachfrage war, dass Ruderer aus Namibia beim DRV nachgefragt hatten, ob man Namibia bei der Gründung und dem Aufbau eines Ruderverbandes unterstützen würde. Der DRV erklärte sich bereit und so habe ich bei meinem nächsten Besuch in Namibia die erforderlichen Unterlagen mitgenommen und mich vor Ort mit den entsprechenden Leuten getroffen. Bis dato gab es in Namibia nur eine Wasserpolo-Abteilung in einem Schwimmbad in Windhuk.

Ca. 80 Km von Windhuk entfernt, in Rehobot, gibt es einen Frischwassersee (ca. 10 Km lang), der auf 30 Jahre gepachtet ist. Die Frau des Pächters ist Schweizerin und hat einen ruderbegeisterten Bruder. Dieser kannte Studenten an der Uni in Windhuk, die aus Südafrika kamen und gerudert haben. Nun fehlte noch das Bootsmaterial. Hier kam der Schwager des Pächters aus der Schweiz ins Spiel. Er hatte in der Schweiz einen Bootsanhänger organisiert, Boote „gesammelt“ und alles nach Portugal in eine Werft gebracht. Dort lag ein Fischdampfer aus Namibia und so wurden die Boote auf diesen Fischdampfer verladen und nach Walvis bay (Namibia) gebracht. Hier sorgten die Boote beim Zoll für große Verwirrung (wie, wo, was?) landeten dann aber in Rehobot an dem Süßwassersee. Bei unserem nächsten Besuch haben wir uns die „Sammlung“ einmal angesehen, es waren sogar einige Boote nutzbar. Vom ASC Göttingen wurden dann jeweils zwei Ausbilder pro Jahr nach Namibia geschickt, um dort ein qualifiziertes Trainingsprogramm aufzubauen. Aktuell sind es nur noch einer für's Rudern und einer für den Kanusport. 

Bei meinem letzten Besuch in Namibia im Okt-Nov 2019 fand ich dann einen Zeitungsbericht in der Namibian Post -"Diekmann makes history in Tunisia"

Maike Diekmann ist die erste Ruderin aus Namibia, die sich für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 qualifiziert hat. 

Aktuell befindet sich Aaron Wehde in Namibia, um das Projekt vor Ort zu unterstützen. In seinem Blog könnt ihr alles über ihn und seine Zeit dort verfolgen.

Wenn ihr selbst Lust habt, Teil des Projektes zu werden, könnt ihr euch hier bewerben.