12. Mai 2019 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Internationale Wedau Regatta – „Es geht in die richtige Richtung“

Carlotta Nwajide und Leonie Menzel bejubeln ihren Sieg im Doppelzweier.

Während einige Boote in der gleichen Besetzung wie am Vortag ins Rennen gingen, haben einige Trainer den heutigen Regattatag noch einmal genutzt, um neue Kombinationen auszuprobieren. Vor allem im Frauen-Skull sowie im Frauen- und Männer-Riemenbereich wurden die Besatzungen noch einmal durchgemischt.

Der Wind hatte sich im Vergleich zum Vortrag etwas abgeschwächt, sodass zumindest die Bedingungen heute auf allen Bahnen relativ gleich und somit fair waren. Allerdings hatten die Aktiven vor allem auf der ersten Streckenhälfte mit starkem Gegenwind und welligem Wasser zu kämpfen.

Deutlicher Sieg für Menzel und Nwajide
Disziplintrainer Frauen-Skull, Marcin Witkowksi, hat heute gleich sechs neu formierte Doppelzweier ins Rennen geschickt, die sich alle über die Vorläufe für das Finale qualifizierten. Dort ging der Sieg mit einem deutlichen Vorsprung an Leonie Menzel und Carlotta Nwajide (RC Germania Düsseldorf/ Deutscher RC von 1884), die bisher erst einmal im Training zusammen gefahren waren. Das Duo konnte sich bereits nach 750 m von der Konkurrenz absetzen und den Sieg ungefährdet ins Ziel rudern. Rang zwei sicherten sich Julia Leiding und Daniela Schultze (Rostocker RC/RC Potsdam), Dritte wurden Frieda Hämmerling und Franziska Kampmann (Germania Kiel/RV Waltrop). „Das war wirklich ein mega gutes Rennen von uns. Vorne waren die Bedingungen wirklich schwer, dann haben wir uns aber richtig gut zusammengefunden und schon bei 750 m habe ich gemerkt, dass wir, wenn wir so weiterrudern, gewinnen können“, freut sich Carlotta Nwajide.

Nach dem Doppelzweier-Rennen blieb den Athletinnen nur wenig Verschnaufpause, denn es wurde am Nachmittag noch ein interner Entscheid im Doppelvierer gefahren. Die Boote wurden anhand der Rangliste von der DKBM in Köln besetzt. Aufgrund einer Verletzung von Michaela Staelberg musste allerdings kurzfristig das an Position 1 gesetzte Boot mit Staelberg, Julia Lier, Franziska Kampmann und Frieda Hämmerling abmelden. Das Duell der zwei anderen Boote gewannen Marie-Catherine Arnold, Julia Richter Leonie Menzel und Pia Greiten mit knapp zwei Bootslängen Vorsprung auf Julia Leiding, Frauke Hundeling, Daniela Schultze und Carlotta Nwajide.

„Ich bin insgesamt mit dem Leistungsniveau der Gruppe zufrieden. Jetzt gilt es, die Ergebnisse zu analysieren, um dann am Freitag die Boote für die EM in Luzern zu melden. Die Situation beim Doppelvierer ist jetzt natürlich etwas schwieriger, da müssen wir mal schauen“, so Witkowski.

Piontek und Hartig rudern auf Rang zwei
Nach der krankheitsbedingten Abmeldung von Stephan Krüger und Tim Ole Naske (Frankfurter RG Germania/RG Hansa) wollten Timo Piontek und Lars Hartig (Koblenzer RC Rhenania/ Friedrichstädter RG) heute um den Sieg mitfahren. Auf den ersten 1.000 m lief es gut für die letztjährigen Weltcup-Sieger, dann aber mussten sie das Boot aus der Schweiz vorbeiziehen lassen. Auf den letzten 500 m kamen sie noch einmal näher, der Sieg ging aber mit einer halben Bootslänge Vorsprung wie schon am Vortag an die Schweiz. Max Appel und Hans Gruhne (SC Magdeburg/RC Potsdam) kamen kurz dahinter als Dritte ins Ziel.
„Der Fokus lag für uns an diesem Wochenende auf dem Doppelzweier-Ausscheid. Die großen Zeitabstände gestern waren leider den Bedingungen geschuldet, heute waren die Abstände eigentlich wie zu erwarten – aber große Überraschungen gab es nicht“, erklärt Disziplintrainer Männer-Skull, Marcus Schwarzrock, der in der kommenden Woche die Mannschaftsbildung im Doppelvierer angehen will.

Deutschland-Achter weiter in der Erfolgsspur
Der Deutschland-Achter hat heute dort weitergemacht, wo er gestern aufgehört hat. Johannes Weißenfeld, Laurits Follert, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Christopher Reinhardt, Paul Gebauer, Richard Schmidt, Hannes Ocik und Steuermann Martin Sauer (RC "Westfalen" 1929 e.V" Herdecke/Crefelder RC/RK am Baldeneysee/RC Favorite Hammonia/RV Dorsten/Potsdamer RC Germania/RV Treviris/Schweriner RG/Berliner RC) konnten nach ihrem Vorlaufsieg am Vormittag auch das Finale für sich entscheiden. Bereits nach 750 m lag das Team von Uwe Bender eine ¾-Bootslänge in Führung und verwaltete diese ungefährdet bis ins Ziel. „Wir hatten hier jetzt vier Rennen, die wir genutzt haben, um technisch zu arbeiten und uns weiterzuentwickeln. Da sind wir auf jeden Fall weitergekommen, haben aber auch noch einen Weg vor uns“, erklärt Disziplintrainer Uwe Bender.

beide Männer-Vierer ohne enttäuschen im Finale
Bundestrainer Tim Schönberg hat nach dem gestrigen Sieg von Brummel, Planer, Wimberger und Merget die Besatzungen für die heutigen Rennen ebenfalls neu gemischt. Sowohl
Felix Brummel, Marc Leske, Anton Braun und Nico Merget (RV Münster/Crefelder RC/Berliner RC/Frankfurter Germania) als auch Maximilian Planer, Eric Johannesen, Paul Schröter und Felix Wimberger  (Bernburger RC/RC Favorite Hammonia/RK am Wannsee/Passauer RV) konnten ihre Vorläufe gewinnen. Im Finale allerdings hatten sie mit dem Rennausgang wenig zu tun. Etwas mehr als fünf Sekunden trennten Brummel, Leske, Braun und Merget als bestes deutsches Boot auf Rang drei am Ende von den siegereichen Briten. Der zweite deutsche Vierer kam nicht über den sechsten Platz hinaus.
„Das war jetzt schon etwas enttäuschend, der Abstand zu Großbritannien war doch sehr groß“, so Schönberg. Die Leistungen vom Wochenende werden jetzt analysiert, um dann diese Woche die Boote zu bilden. „Der Zweier ohne ergibt sich dann aus der Viererbildung“, so Bender.

Platz zwei und drei für Frauen-Vierer ohne   
Sven Ueck und Tom Morris haben heute ebenfalls zwei neu kombinierte Vierer ohne ins Rennen geschickt. Zu einem Sieg hat es aber für keins der deutschen Boote gereicht. Beim Erfolg der Niederländerinnen konnten Christin Stöhner, Annabel Oertel, Alexandra Höffgen und Sophie Oksche (Rgm ORC Rostock/RC Potsdam/Neusser RV/ Rgm Donau-RC Ingolstadt) bis zur 1.000 m Marke das Tempo an der Spitze mitgehen, dann setzte sich das Boot aus den Niederlanden ein Stück ab. Am Ende fehlten knapp 2,5 Sekunden zum deutschen Sieg. Mit einem deutlichen Rückstand kam das zweite deutsche Boot mit Anna Härtl, Marie Zeidler, Alyssa Meyer und Isabell Hübener (RC Potsdam/Rgm Donau-RC Ingolstadt/ Ruder-Club Potsdam/Ruder-Club Tegel) auf Rang drei ins Ziel.

Wirklich zufrieden mit den Leistungen war Bundestrainer Tom Morris aber noch nicht. „Es ist gut, gegen andere Gegner zu testen, da wir zuletzt auch viel individuell trainiert haben. Das Potential ist auf jeden Fall da, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ 

Frauen-Achter wiederholt Platz drei
Wie schon am Vortag wurde der deutsche Frauen-Achter auch heute Dritter. Constanze Duell, Luisa Neerschulte, Charlotte Körner, Melanie Göldner, Janina Hanßen, Sina Kühne, Frauke Hacker, Katja Fuhrmann und Steuerfrau Larina Hillemann konnten sich auf der zweiten Streckenhälfte noch an dem bis dahin drittplatzierten Französinnen vorbeischieben und als Dritte die Ziellinie überqueren.

Rang zwei für Dräger und Pless
Aufgrund der krankheitsbedingen Abmeldung von Leonie Pieper startete Marie-Louise Dräger mit Leonie Pless (Schweriner RG/Frankfurter RG Germania) im leichten Doppelzweier. Die beiden saßen zuletzt bei einer Trainingsfahrt im vergangenen Sommer zusammen im Boot, „von daher ist es heute eine kleine Wundertüte“, so Dräger vor dem Rennen. Auf den ersten 500 m konnten die beiden dem Tempo der Schweizerinnen folgen, dann mussten sie das Boot ziehen lassen. Mit acht Sekunden Rückstand überquerten sie als Zweite die Ziellinie, eine halbe Bootslänge danach kamen Vera Spanke und Ronja-Fini Sturm (Neusser RV/RC Brandenburg Havel) als Dritte ins Ziel.

Jonathan Schreiber und Eric Magnus Paul (RV Erlangen/Der Hamburger und Germania RC) wurden im leichten Männer-Doppelzweier Dritte.

Schulze muss abmelden
Karl Schulze (Berliner RC) musste nach seinem Vorlaufsieg aufgrund von Rückenproblemen abmelden. Philipp Syring (SC Magdeburg) wurde im B-Finale Fünfter.

Thiele rudert auf Rang zwei vor
Nach Platz fünf gestern konnte sich Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V., Abteilung Rudern) in Abwesenheit der Österreicherin Magdalena Lobnig heute auf den zweiten Rang vorarbeiten. Das Rennen dominierte vom Start weg die Vize-Weltmeisterin aus der Schweiz Jeannine Gmelin, die mit knapp sieben Bootslängen Vorsprung gewann.

Rang vier für Männer-Zweier ohne
Im Männer-Zweier ohne wurden die U23-Athleten Lennert Nikolai und Benedict Eggeling (RC Favorite Hammonia/Alster-RV Hanseat) beim Sieg der Briten Vierter.

Ladina Meier (Frankfurter RG Germania) wurde Zweite im leichten Einer. Am Ende fehlten knapp vier Sekunden auf die Siegerin aus den Niederlanden.

Bei den Männern in dieser Bootsklasse gab es einen deutschen Doppelsieg. Lucas Schäfer (Rudern und Sport Steinmühle) gewann vor Florian Roller (Stuttgarter RG).

„Viel Licht, aber auch Schatten“
Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen. „Es geht in die richtige Richtung. Wir haben ziemlich viel Licht, aber auch Schatten. Morgen sitzen wir mit allen Trainern zusammen und werden die Ergebnisse analysieren.“ Besonders überrascht hat Holtmeyer der starke Auftritt der jungen Leonie Menzel. „Als 20-Jährige hier den ersten und zweiten Platz im Doppelzweier zu machen und dann noch mit dem Doppelvierer zu gewinnen, das ist schon eine starke Leistung.“

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