11. Mai 2019 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Lier und Kampmann gewinnen ersten internen Entscheid

Julia Lier und Franziska Kampmann konnten sich im ersten internen Duell durchsetzen. Fotos: DRV/meinruderbild
Stephan Krüger und Tim Ole Naske setzten sich im ersten internen Duell durch.
Der Deutschland-Achter bleibt weiterhin ungeschlagen
Karlz Schulze siegt im Einer.
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Ein spannender und erfolgreicher erster Finaltag bei der Internationalen Wedau Regatta in Duisburg liegt hinter uns. Im Fokus standen heute vor allem die internen Entscheidungsrennen im Doppelzweier und Vierer ohne. Der parallel dazu stattfindende erste Renntag der Ruder-Bundesliga lockte weitere zahlreiche Zuschauer an die Regattabahn in der Ruhrmetropole.

Nach den zahlreichen Regenschauern am gestrigen Regattatag hatte Petrus heute etwas Einsicht – es blieb zum größten Teil trocken. Dafür wehte ein kräftiger Seiten-/Gegenwind über die Duisburger Regattabahn, der die Fairness-Kommission veranlasste, die Bahnen ab dem Finale des Männer-Zweier ohne umzusetzen. Die Vorlaufschnellsten gingen nun auf den Bahnen 6 und 7 – statt in der Mitte – ins Rennen.

Lier und Kampmann mit Start-Ziel-Sieg
Im Frauen-Doppelzweier feierten Julia Lier und Franziska Kampmann (Hallesche RV Böllberg/RV Waltrop) einen Start-Ziel-Sieg. Das Duo kam gut vom Start weg und lieferte sich lange Zeit einen spannenden Zweikampf mit Frauke Hundeling und Carlotta Nwajide (beide Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V.). Auf der zweiten Streckenhälfte konnten sich Lier/Kampmann von den Verfolgern lösen. 500 m vor dem Ziel erhöhten Pia Greiten und Leonie Menzel (Osnabrücker RV/RC Germania Düsseldorf) auf der Außenbahn das Tempo an und schoben sich kurz vor dem Ziel mit einem starken Schlussspurt noch an den bis dahin Zweitplatzierten Hundeling/Nwajide vorbei. Der Sieg ging mit einer Bootslänge Vorsprung an Lier und Kampmann. „Wir konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Nach der Startphase konnten wir uns gut wegschieben, sind dann ruhig geblieben und konnten uns absetzen“, freut sich Julia Lier. „Allerdings hatten wir nicht damit gerechnet, vor dem Start eine gelbe Karte zu bekommen. Wir waren zwar als erste im Startblock, wollten dann aber nochmal eine Proberunde fahren und kamen erst eine Minute vor dem Start wieder in den Block. Leider eine Minute zu spät“, ergänzt Franziska Kampmann schmunzelnd.

Disziplintrainer Marcin Witkowski wird morgen noch einmal andere Besetzungen im Doppelzweier testen. Zusätzlich werden am Nachmittag drei deutsche Doppelvierer in einem internen Duell gegeneinander antreten. Verletzungsbedingt nicht dabei ist Charlotte Reinhardt.

Naske und Krüger gewinnen ersten Entscheid im Doppelzweier
Sehr viel knapper war die Entscheidung im Männer-Doppelzweier. Bis zur 1.000 m Marke lieferten sich Timo Piontek/Lars Hartig (Koblenzer RC Rhenania/ Friedrichstädter RG) und Stephan Krüger/Tim Ole Naske (Frankfurter RG Germania/RG Hansa) einen spannende Zweikampf und lagen fast gleichauf. Auf der zweiten Streckenhälfte konnte sich das Duo Krüger/Naske eine halbe Bootslänge absetzen - alles sah nach einem deutschen Erfolg aus. Doch 400 m vor Schluss zogen die Vize-Weltmeister aus der Schweiz auf der Außenbahn das Tempo an und schoben sich zuerst an Piontek/Hartig und kurz vor der Ziellinie auch an Naske/Krüger, die so den sichergeglaubten Sieg doch noch hergeben mussten. Grund zum Jubeln hatten sie dennoch – denn den ersten internen Entscheid haben sie gewonnen. „Gegen die Vize-Weltmeister kann man mal mit 0,3 Sekunden verlieren. Wir sind auf jeden Fall total zufrieden, zumal Stephan ja angeschlagen ins Rennen gegangen ist. Für mich fühlt es sich an wie ein gewonnenes Rennen, nur ohne Medaille“, zeigt sich Tim Ole Naske zufrieden. Denn in Duisburg werden nur die Sieger und zweitplatzierten U23-Teams mit einer Medaille geehrt.

Disziplintrainer Marcus Schwarzrock will am morgigen Wettkampftag noch einmal die gleichen Besetzungen antreten lassen. Krankheitsbedingt nicht am Start ist Stephan Riemekasten.

Deutschland-Achter mit erstem Saisonsieg
Der Deutschland-Achter setzt seine Erfolgssträhne fort und bleibt weiterhin ungeschlagen. Neu an Bord sind Christopher Reinhardt und Laurits Follert, die Max Planer und Felix Wimberger vorerst aus dem Boot verdrängt haben. Malte Jakschik musste krankheitsbedingt abmelden und wurde heute durch Paul Gebauer ersetzt. Das neu formierte DRV-Flaggschiff konnte sich bereits nach 500 m von der Konkurrenz lösen und den Vorsprung im weiteren Streckenverlauf sicher verwalten. Mit über einer Bootslänge Vorsprung überquerte das Team von Trainer Uwe Bender als erste die Ziellinie. Ganz zufrieden war Schlagmann Hannes Ocik aber noch nicht. "Wir haben auf jeden Fall noch Luft nach oben."

Die Besetzung: Johannes Weißenfeld, Laurits Follert, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Christopher Reinhardt, Paul Gebauer, Richard Schmidt, Hannes Ocik und Steuermann Martin Sauer (RC "Westfalen" 1929 e.V. Herdecke/Crefelder RC/RK am Baldeneysee/RC Favorite Hammonia/RV Dorsten/Potsdamer RC Germania/RV Treviris/Schweriner RG/Berliner RC)

Thiele wird Fünfte
Nach ihrer Rippenverletzung und der verpassten Deutschen Kleinbootmeisterschaft ist Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V., Abteilung Rudern) erst gestern in die vorolympische Saison eingestiegen. „Ich fühl mich soweit gut“, so Thiele vor dem Rennen. Doch für einen Podestplatz hat es noch nicht ganz gereicht. Die 34-Jährige musste schon früh im Rennen die WM-Silber- und Bronzemedaillengewinnerinnen Jeannine Gmelin (Schweiz) und Magdalena Lobnig (Österreich) ziehen lassen. Die Österreicherin zeigte sich heute in starker Form und feierte einen eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg. Für Thiele blieb am Ende der fünfte Rang.

Schulze siegt bei seinem Comeback im Einer
Während der Großteil des Männer-Skull-Bereiches im Doppelzweier startet, hat Disziplintrainer Marcus Schwarzrock Karl Schulze (Berliner RC) und Philipp Syring (SC Magdeburg) für den Einer gemeldet. Schulze, der bei der DKBM noch Zehnter in dieser Bootsklasse wurde, konnte sich nach 1.000 m von der Konkurrenz lösen und den Sieg ungefährdet ins Ziel fahren. Syring lag lange Zeit auf dem Bronzerang, musste aber kurz vor dem Ziel noch den Niederländer vorbeiziehen lassen. „Das Rennen war schon langsam. Zwischen 750 und 1.000 m hatte ich meine schwierige Phase, da kamen die anderen ran. Aber dann konnte ich mich wieder lösen. Für mich ist das hier ja auch ein Lernprozess, sozusagen mein Comeback im Einer. Da braucht es immer eine Weile, bis man ins Laufen kommt“, so Schulze nach seinem Sieg.

Männer-Vierer ohne überzeugt
Nach ihrem Vorlaufsieg am Vormittag überquerten Felix Brummel, Felix Wimberger, Maximilian Planer und Nico Merget (RV Münster/Passauer RV/Bernburger RC/Frankfurter RG Germania) auch im Finale als Erster die  Ziellinie. Bei ihrem zweiten gemeinsamen Rennen zeigten die Athleten von Bundestrainer Tim Schönberg eine sehr gute Leistung. Bereits auf der ersten Streckenhälfte konnte sich das Quartett von der Konkurrenz absetzen. Trotz eines sicheren Vorsprungs zogen sie am Ende noch einmal zum Schlussspurt an und gewannen souverän. „Die Mannschaft muss sich ja erstmal finden, aber für ihr zweites Rennen haben sie das sehr gut gemacht. Die Jungs haben aus dem Vorlauf alles mitgenommen und umgesetzt und sind hinten raus noch einen super Endspurt gefahren, obwohl sie schon vorne lagen“, zeigt sich Schönberg zufrieden.

Der zweite deutsche Vierer mit Anton Braun, Marc Leske, Paul Schröter und Eric Johannesen (Berliner RC/Crefelder RC/RK am Wannsee/RC Favorite Hammonia) erwischte bereits keinen guten Vorlauf, verpasste als Vierter das Finale und wurde im B-Finale auch nur Vierter. Morgen werden die beiden Boote noch einmal gemischt. Dann fahren Brummel, Merget, Braun und Leske sowie Planer, Wimberger, Johannesen und Schröter zusammen.

Platz zwei für den Frauen-Vierer ohne 
Der Frauen-Vierer ohne Steuerfrau mit Sophie Oksche, Alyssa Meyer, Isabell Hübener und Alexandra Höffgen (Rgm Donau-RC Ingolstadt/ Ruder-Club Tegel/RC Potsdam/Neusser RV) hat den Sieg nur knapp verpasst. Das Quartett hängte sich nach dem Start an das führende Boot aus den Niederlanden ran. Im weiteren Streckenverlauf konnten sie den Abstand auf das zweite deutsche Boot auf Rang drei etwas vergrößern, an den Niederländerinnen kamen sie aber nicht mehr vorbei. Dritte wurden Anna Härtl, Christin Stähner, Annabel Oertel und Marie Zeidler.

Der Frauen-Achter mit Constanze Duell, Luisa Neerschulte,  Melanie Göldner,  Charlotte Körner, Janka Kirstein, Lena Osterkamp, Frauke Hacker, Katja Fuhrmann und Steuerfrau Larina Hillemann wurde hinter Großbritannien und der Niederlande Dritte.

Dräger setzt erneut Ausrufezeichen 
Marie-Louise Dräger (Schweriner RG) hat erneut ihre Ambitionen auf einen Platz im leichten Doppelzweier unterstrichen. Die Deutsche Meisterin im leichten Einer ließ ihrer Konkurrenz auch heute keine Chance und siegte mit mehr als zwei Bootslängen Vorsprung auf Larina Meier (Frankfurter RG). „Ich hatte mir nur vorgenommen zu gewinnen, das hat geklappt. Der Wind ist schon sehr böig, da musste ich schon viel gegensteuern“, so Dräger, die morgen gemeinsam mit Leonie Pieper im leichten Doppelzweier startet.

Max Röger verpasst Sieg nur knapp
Im Finale des leichten Männer-Einers konnte sich Max Röger (RG Wiking Berlin) zusammen mit dem Briten Jamie Copus noch vor der 1.000 m Marke vom Rest des Feldes lösen. Gemeinsam setzten sie sich Stück für Stück von der Konkurrenz ab. Bis kurz vor dem Ziel lag Röger in Führung, dann zog der Brite zum Schlussspurt an und schnappte sich den Sieg.

Thoma und Krause gewinnen internes Duell
Kathrin Thoma und Sophia Krause (Frankfurter RG Germania/ Limburger ClfW) haben das erste interne Duell des leichten Frauen-Doppelzweiers gegen Vera Spanke und Ronja-Fini Sturm (Neusser RV/RC Havel Brandenburg) mit knapp zwei Sekunden Vorsprung gewonnen. Der Sieg ging ungefährdet an die Schweizerinnen.

Bei den Männern kamen Malte Pelle Rietdorf und Malte Anton Koch (Der Hamburger und Germania RC/RG Hansa) nicht über einen fünften Platz hinaus.

Rang sechs für beide Zweier ohne
Sina Kühne und Janina Hanßen (Dresdner Ruderverein e.V., ETUF Essen) erwischten heute nicht ihren besten Tag. Das Duo verlor schon kurz nach dem Start den Anschluss an die Spitze und musste im weiteren Rennverlauf immer weiter abreißen lassen. Mit fast 50 Sekunden Rückstand auf die Siegerinnen aus Großbritannien kamen die Beiden als Sechste ins Ziel.

Ähnlich lief es bei Richard Aurich und William Strulick (SC DHfK Leipzig e.V., Abteilung Rudern). Die beiden U23-Athleten hatten nach 500 m bereits fünf Sekunden Rückstand auf das führende Boot aus Tschechien. Im weiteren Rennverlauf wuchs der Abstand weiter, am Ende wurden sie ebenfalls Sechster.

Das Finale im leichten Frauen-Zweier ohne war mit nur zwei Booten spärlich besetzt. Es setzten sich Samantha Nesajda und Cara Pakszies (Frankfurter RG Germania/RV Neptun Konstanz) vor Sofie Vardakas und Maxi Baumgart (RU Arkona Berlin/SC DHfK Leipzig) durch.

Neubauer/Nelles siegen im leichten Männer-Zweier ohne
Das Finale des leichten Männer-Zweiers ohne war ein reines U23-Rennen. Mit einer halben Bootslänge Vorsprung setzte sich das Duo aus Neuss durch. Johannes Neubauer und Benjamin Nelles feierten einen Start-Ziel-Sieg.

Alle weiteren Ergebnisse gibt es hier.

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