09. Sep 2019 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

U23-Team holt sieben EM-Medaillen in Ioannina

Der BLW4x holt Gold. Fotos: DRV/Seyb
Auch der BLM4x holt Gold
Silber für den BW1x
Bronze für den BW8
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Mit geringen Erwartungen war das 52-köpfige Team des DRV zur U 23 EM im griechischen Ioannina nach einen Trainingslager in Berlin-Grünau aufgebrochen. Die Strecke in Ioannina hat eine lange Tradition und zeigte sich von ihrer guten Seite. 1993 und 1998 war sie Austragungsort des Nations-Cup, der Vorläuferveranstaltung der U23-WM.

Dem Team des DRV gehörten Aktiven mit sportlichen Perspektiven an, die die Qualifikation für die U 23-WM knapp verpasst hatten und nun einen Zielwettkampf zur Vorbereitung auf die nächste Saison rudern durften. „Für die Sportlerinnen und Sportler ist es eine tolle Möglichkeit, internationale Wettkampferfahrungen zu sammeln und Motivation auf ihrem weiteren sportlichen Weg zu erhalten“, sagte Bundestrainerin Brigitte Bielig vor der Abreise. Zudem war die Teilnahme durch die Eigenleistungen der Vereine zu finanzieren, da Mittel der Leistungssportförderung für die Events nicht zur Verfügung stehen. Sie trafen auf die Spitzenkräfte insbesondere der osteuropäischen Verbände, wo die Medaillen dieser EM für die Verbandsförderung zählen. Aber auch unser Nachbarland Schweiz war mit sieben Medaillen außerordentlich zufrieden. Erfolgreichste Nation ist Rumänien mit neun Titeln (12 Medaillen), gefolgt von Weißrussland und Griechenland, die jeweils drei Europameister stellen. Die Medaillen verteilen sich auf 22 der 30 teilnehmenden Nationen, was dann doch für die Breite spricht. Knapp 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstreichen die Bedeutung, die diese europäischen Meisterschaften mittlerweile haben. Recht unterschiedlich gestaltete sich das internationale Meldeverhalten. Das stärkste Feld wies der Männer-Doppelzweier mit 15 Nationen auf, während in den nicht-olympischen Bootsgattungen mit Ausnahme der LG-Einer und den Frauen-Riemen-Disziplinen meist keine Vorentscheidungen zu rudern waren.

Beide leichten Doppelvierer rudern zu Gold
Europameister wurde der LG-Frauen-Doppelvierer mit Julia Tertünte / Sofie Verdakas / Sophia Wolf / Julia Wolf (RV Münster / RU Arkona Berlin / Würzburger RV) nach einem klaren Sieg vor Griechenland und Italien. In der männlichen Variante ging es im Ziel enger zu, denn der Vorsprung von Patrick Hofmockel / Joscha Holl / Fabio Kress / Hendrik Winkel (ARC Würzburg / RC Rheinfelden / RV Dorsten) auf Italien betrug sechs hundertstel Sekunden. Rang drei sicherten sich die Tschechen. Maja Gunz und Lara Richter (RC Germania Düsseldorf) ruderten im LG-Zweier ohne hinter Weißrussland zu einer Silber-Medaille. Das Feld kam auseinandergezogen über die Ziellinie, wobei das tschechische Boot vier Längen hinter der DRV-Auswahl lag. Das Leichtgewichtsfestival setzen im Doppelzweier Luise Münch und Carina Pollmer (Karlsruher RV / Ludwigshafener RV) fort. Der Schweiz konnten sie nicht ganz folgen, die Gastgeberinnen wurden aber auf Bronze verwiesen. Zur dritten deutschen Silbermedaille ruderte Ella Reim vom RV Saarbrücken im Einer hinter der Griechin und gut eine Länge vor Schweden. Mit Bronze wurde der LG-Männer-Zweier ohne belohnt. Die Ungarn waren früh auf Gold enteilt und Italien ruderte zu Silber, aber die Ukrainer konnten dem DRV-Boot mit Benjamin Nelles und Johannes Neubauer (Neusser RV) nicht mehr folgen. Die siebte Medaille erruderte sich der Frauen-Achter mit Katharina Bauer / Lene Hansen / Lisa Holbroock / Theresa Kampmann / Sarjana Klamp / Hanna Reif / Luisa Schade / Tamara Vukotic / Stf. Sabrina Güttler (RV Treveris Trier / RkaW Berlin / Hanauer RC  / RV Waltrop / Limburger CfW / SC DHfG Leipzig) / RC Potsdam) hinter Rumänien und Frankreich in einem drei-Boote-Feld.

Knapp an einer Medaille vorbei schrappte Marion Reichardt (DHfK Leipzig) im LG-Einer, die einen Luftkasten hinter Rumänien die Ziellinie kreuzte. Mit Rang fünf war Malte Engelbracht (DRC Hannover) nicht unzufrieden. Als zweiter des Hoffnungslaufes ruderte er auf der Außenbahn und konnte GBR auf Rang sechs verweisen. Vor Litauen und eine Länge hinter Schweden kam der Männer-Vierer mit Eggling / Metzger / Schönborn / Schöpf (RC Allemannia Hamburg / Alster RV Hanseat Hamburg / Marbacher RV / RC Favorite Hamburg) in das Ziel und ruderte so auf Platz 5. Der Männer-Achter in der Besetzung Aurich / Dohrmann / Heithoff / Köncke / Lingnau / Milde / Pietsch / Strulick / Stf. Dames (DHfK Leipzig / Wurzener RVg / RV Münster / Osnabrücker RV / Bonner RG / Pirnaer RV / SC Magdeburg /  RC Germania Düsseldorf) beendete die Regatta mit Platz sechs, gut drei Sekunden hinter Ungarn. Mit einem vergleichbaren Ergebnis kam der Frauen-Vierer mit Dahn / Tkachenko / Wittig / Zehmisch (RC Potsdam / Pirnaer RV / DHfK Leipzig)  hinter Großbritannien in das Ziel.

Im LG-Einer endete die Meisterschaft für Max von Bülow (RegVbd Ems-Jade-Weser)  mit Platz acht hinter Lettland, während der LG-Doppelzweier mit Bier / Thein (RG Treis-Karden / RG Trier) auf Rang 12 die Regatta abschloss. Für den Männer-Doppelvierer in der Besetzung Hacker / Lass / Liebrich / Veenstra (Dresdner RC / RC Potsdam / RC Nürtingen / RC Allemania Hamburg) reichte es am Ende zum 11. Platz hinter Israel, aber vor Bulgarien. Im Doppelzweier ruderten Feder / Schmidt (RV Münster / RV Konstanz) das vergleichbare Resultat.

 „Meine Gratulation gilt der gesamten Mannschaft, besonders aber den Medaillengewinnerinnen und -gewinnern. Solche Meisterschaften sind für die Entwicklung der Aktiven wichtig, denn sie sind eine Standortbestimmung und Motivation für das weitere Training“, bewertet DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel das Ergebnis. Im kommenden Jahr wird die Regatta in Duisburg auf der Wedau am 05. / 06. September gerudert. Der DRV wird mit einem großen Team teilnehmen, ist die Anreise doch deutlich einfacher zu bewältigen.

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