06. Juli 2025 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

Henley-Finals: Zwei deutsche Doppelvierer im Titelrennen nach dramatischem Ausscheiden von Zeidler

Oliver Zeidler: "Rudern ist ein fairer und ehrlicher Sport – er belohnt harte Arbeit, aber er bestraft dich auch, wenn du sie nicht geleistet hast. Glückwunsch an Finn Hamill und viel Erfolg im Finale." Foto: Nigel Longley

Mit einem dramatischen Halbfinale hat sich Oliver Zeidler am Samstag aus der diesjährigen Henley Royal Regatta verabschiedet – und das mit einem starken Eindruck, auch wenn es sportlich nicht ganz für das Finale reichte. Gegen den Neuseeländer Finn J. Hamill zeigte der Olympiasieger und Weltmeister zunächst seine Dominanz, bestimmte die erste Streckenhälfte klar, doch dann wurde sichtbar, dass ihm nach fast einem Jahr Wettkampfpause noch die Rennhärte fehlt. Auf den letzten 150 Metern musste er abreißen lassen – und akzeptierte die Niederlage mit bemerkenswerter Offenheit.

Zeidler war erst wenige Tage zuvor aus Singapur angereist, wo er im Rahmen eines Auslandsstudiums lebt. Es war sein erster Auftritt im Einer seit den Olympischen Spielen in Paris – und er nutzte Henley als Standortbestimmung.

Nach dem Rennen zog er ein differenziertes Fazit: „Die diesjährige Henley Royal Regatta markiert das Ende meiner elfmonatigen Pause seit Olympia. Es war eine großartige Gelegenheit, mich mit einem der stärksten Teilnehmerfelder in der Geschichte dieser Regatta zu messen – dafür bin ich sehr dankbar. Zwei Siege und dann eine Niederlage – das ist ein ehrliches Ergebnis. Es ist utopisch zu glauben, man könne einfach auftauchen und gewinnen, ohne monatelange, ernsthafte Vorbereitung. Rudern ist ein fairer und ehrlicher Sport – er belohnt harte Arbeit, aber er bestraft dich auch, wenn du sie nicht geleistet hast. Glückwunsch an Finn Hamill und viel Erfolg im 

Zwei deutsche Doppelvierer im Finale

Heute jedoch richten sich die Augen auf zwei andere deutsche Crews – und beide haben Finalchancen. Den Auftakt macht um 13:10 Uhr MESZ der Frauen-Doppelvierer der Renngemeinschaft RC Potsdam & RC Germania Düsseldorf im prestigeträchtigen Princess Grace Challenge Cup.

Maren Völz, Tabea Schendekehl, Leonie Menzel und Pia Greiten – allesamt international erfahren und im letzten Jahr mit Olympia-Bronze dekoriert – präsentierten sich in den bisherigen Runden geschlossen, technisch stark und taktisch reif. Auf Schlag gibt diesmal Pia Greiten den Takt vor. Gegnerinnen im Finale sind die Niederländerinnen von Hollandia R.C., die als Favoritinnen gelten.

Das zweite deutsche Boot im heutigen Programm startet um 16:50 Uhr MESZ im Prince of Wales Challenge Cup: Der Männer-Doppelvierer der Bonner RG und des Ersten Kieler RC trifft auf die Crew des britischen Marlow R.C. Moritz Küpper, Arno Gaus, Ole Hanack und Oskar Kroglowski haben im Verlauf der Regatta auf dem Weg ins Finale gezeigt, wozu sie fähig sind.

Henley live zum Erlebnis

Die Finalläufe werden ab 11:50 Uhr MESZ live auf YouTube in bestechender Bildqualität übertragen – mit professionellem Kommentar, klassischen und Drohnen-Perspektiven, Uferkameras und dem ikonischen Zielbild.