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Amtliche Bekanntmachung Nr. 4392

  1. Vorbemerkung
    Die Kaderrichtlinien für die Bundeskader des Deutschen Ruderverbandes (DRV) leiten sich von der Spitzensportkonzeption des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der DOSB-Förderkonzeption 2012 sowie der Bundesstützpunktkonzeption ab.
  2. Ziel
    Durch die Aufnahme in einen Bundeskader werden die Voraussetzungen geschaffen, durch qualitativ hochwertiges Leistungssporttraining in Verbindung mit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung Spitzenleistungen im internationalen Vergleich zu erbringen.
  3. Kaderkommission
    • stellvertretender Vorsitzender Leistungssport
    • Sportdirektor
    • zuständige(r) BundestrainerIn (Disziplintrainer, Nachwuchstrainer, Bundestrainer U19)

    Die Berufung in einen Bundeskader erfolgt auf Vorschlag des jeweils zuständigen Bundestrainers und ist erst nach Abstimmung mit dem DOSB/BL (Nachfolgeorganisation) gültig.

  4. Bundeskader
    1. Top–Team
      Die Formierung des Top-Teams 2008 erfolgt nach den u.a. Kriterien unter gleichzeitiger Kaderreduzierung (A- bis CJ-Kader).
      1. Kriterien
        • International erfolgreich mit weiterer Perspektive für die Olympischen Spiele 2008 in Peking oder/und
        • Internationaler Anschluss oder/und
        • Außergewöhnliche Perspektive

        Der Top-Team-Kader umfasst damit die Ruderinnen und Ruderer in olympischen Bootsklassen, die aufgrund ihrer erbrachten Leistung und/oder ihrer außergewöhnlichen Perspektive das Weltniveau in ihrer Disziplin repräsentieren oder im Zyklus erreichen können. Internationaler Anschluss und außergewöhnliche Perspektive werden dabei über Plazierungen bei Juniorenweltmeisterschaften bzw. Weltmeisterschaften U23 im Vergleich zum Weltniveau oder außergewöhnlich ausgeprägter Leistungsentwicklung festgelegt.

    2. Bundeskader A
      Der A-Kader umfasst Ruderinnen und Ruderer, die aufgrund ihrer erbrachten Leistungen bei Olympischen Spielen / Weltmeisterschaften entsprechende Plazierungen erreicht haben.
      1. Kriterien
        OS / WM    Platz 1 – 5        Olympische Bootsklassen
        Darüber hinaus können unter Berücksichtigung des Gesamtergebnisses der Saison aufgenommen werden
        OS / WM    Platz 6 – 7        Olympische Bootsklassen
        Olympische Bootsklassen:
        SM 8+ / SM 4- / SM 4- L / SM 2- / SM 4x / SM 2x / SM 2x L / SM 1x (28 Sportler)
        SF 8+ / SF 2- / SF 4x / SF 2x / SF 2x L / SF 1x (20 Sportlerinnen)
    3. Bundeskader B
      Der B-Kader umfasst Ruderinnen und Ruderer, die eine deutliche Perspektive (erkennbare, nachvollziehbare Leistungsentwicklung) zum mittelfristigen Erreichen des A-Kader-Status aufweisen. Dies sind in der Regel Teilnehmer an OS / WM, die die Kriterien des A-Kaders noch nicht erfüllen.
      Die grundsätzliche Verweildauer im B-Kader beträgt nach Verlassen des U23-Bereiches maximal 2 Jahre. Ein weiterer Verbleib ist nur dann möglich, wenn der A-Kader besetzt ist und eine sehr gute Anschlussleistung vom Bundestrainer bestätigt wird.
    4. Bundeskader C (19 – 22 Jahre)
      Der C-Kader umfasst Ruderinnen und Ruderer mit der höchsten mittel- bzw. langfristigen Erfolgsperspektive im internationalen Rudersport sowie erfolgreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Juniorenweltmeisterschaften.
      Darüber hinaus können in begründeten Einzelfällen Athletinnen und Athleten, deren Entwicklung einen Aufstieg in den A-Kader erwarten lässt, die jedoch aus sportfachlicher Sicht noch nicht den nahtlosen Übergang in den B-/A-Kader erreichen können, über einen eng begrenzten Zeitraum im C-Kader verbleiben.
    5. Bundeskader CJ (16 – 18 Jahre)
      Der CJ-Kader umfasst Ruderinnen und Ruderer, die an Juniorenweltmeisterschaften teilgenommen haben und deren Talent, sportliche Leistung und individuelle Voraussetzungen eine planmäßige Heranführung an die Bundeskader C / B / A erwarten lassen.
    6. Bundeskader D/C (15 – 18 Jahre)
      Der D/C-Kader umfasst Ruderinnen und Ruderer, die aufgrund festgelegter Kriterien eine besondere langfristige Erfolgsperspektive im Spitzensport erwarten lassen.
      1. Kriterien
        Deutsche Jahrgangsmeisterschaften U17
        Juniorinnen
        1x        Platz 1 – 6
        2x        Platz 1 – 6
        4x+        Platz 1 – 5
        Junioren

        1x        Platz 1 – 3
        2x        Platz 1 – 3
        4x+        Platz 1 – 3
        2-        Platz 1 – 2
        4-        Platz 1 – 2
        4+        Platz 1
        8+        Platz 1
        Deutsche Juniorenmeisterschaften
        Juniorinnen

        1x        Platz 1 – 3
        2x        Platz 1 – 3
        4x-        Platz 1 – 2
        2-    Platz 1 – 2
        4-            Platz 1 – 3
        8+        Platz 1
        Junioren

        1x        Platz 1 – 3
        2x        Platz 1 – 2
        4x-        Platz 1 – 2
        2-        Platz 1 – 2
        4-        Platz 1 – 3
        4+        Platz 1 – 2
        8+        Platz 1

    7. Zusätzliche Rahmenbedingungen
      Die Berufung (Top-Team, A- bis C-Kader) erfolgt im Ergebnis der Langstrecke Dortmund (03.12.2006).
      Die räumliche Anbindung aller Bundeskaderangehörigen (A - CJ) an das bestehende Stützpunktsystem des DRV und einen Olympiastützpunkt ist grundsätzlich vorgesehen.
      Die Berufung und der Verbleib in einem DRV-Bundeskader ist mit der (Pflicht-) Teilnahme an festgelegten DRV-Trainings-, -Test-, und Wettkampfmaßnahmen verbunden. Die dazu notwendigen Regelungen und Absprachen erfolgen gesondert und sind durch die zuständigen Bundestrainer schriftlich zu fixieren.
      Für die Berufung und Verbleib von Leichtgewichten in einem Bundeskader gelten die Vorgaben des Verbandes. Die ab 01.03. eines jeden Jahres geltende Körpergewichtsregelung von 72,5 kg für Männer und 59,0 kg für Frauen sind bis zum Ende des jeweiligen Zielwettkampfes (Weltmeisterschaften in Eton/GBR 27.08.2006; Weltmeisterschaften U23 in Hazewinkel/BEL 23.07.2006) verbindlich.
      Die Zugehörigkeit zu einem Bundeskader (A - C) ist Voraussetzung für eine Förderung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Ein Förderungsanspruch besteht nicht.
      Neben der sportlichen Leistungsentwicklung muss verstärkt das schulische, berufliche und private Umfeld mit einbezogen werden (duale Karriereplanung). In diesem Prozess sind Sportler, Heimtrainer, Landes- und Bundestrainer beteiligt. In den Nachwuchskaderbereichen D, D/C und CJ sollen zur Vorbereitung auf eine zukünftige duale Karriereplanung frühzeitig Informationsgespräche mit den Athleten und ihren Eltern durchgeführt werden. Die Ergebnisse sind vom jeweils zuständigen Trainer schriftlich festzuhalten. Der Abschluss einer dualen Karriereplanung ist grundsätzliche Voraussetzung zur Aufnahme in einen Bundeskader. Dies gilt für die Kaderbereiche A, B und C.
      Besondere Umstände können zum sofortigen Ausschluss aus dem Bundeskader führen. Dazu gehören: Anwendung, Aufforderung und Tolerieren von Dopingpraktiken, Verweigerung von Dopingkontrollen, verbands- oder mannschaftsschädigendes Verhalten, Kommunikationsstörungen, unsportliches Verhalten.

Hameln / Niederheimbach, den 24.02.2006

Helmut Griep           
Vorsitzender

Stefan Grünewald-Fischer
Stv. Vorsitzender