16. Okt. 2009 | Wettkampfsport | von Oliver Palme, Pressesprecher

Ruderer vom WSV Honnef glänzt beim Ironman-Triathlon auf Hawaii

Mittlerweile ist der Ruderer Thorsten Jonischkeit kein Neuling mehr im Triathlon. Auch im dritten Wettkampfjahr in seiner zweiten Sportart schaffte der 37-jährige Unternehmens­berater den sportlichen Spagat. Im Mai gelang ihm zunächst der Sieg bei der „Eurega“, Europas bedeutendster 100 km Ruderregatta im gesteuerten Vierer. Im September wurde er Bonner Stadtmeister im Achter und im Einer, wo er unter anderem Felix Krane, den frischgebackenen Juniorenweltmeister schlagen konnte – auf 1000 m, für Jonischkeit eine absolute Sprintstrecke.

Höhepunkt der sportlichen Saison war jedoch die Triathlon-Weltmeisterschaft auf Hawaii, für die er sich im Mai beim härtesten Wettkampf der Ironman-Serie auf Lanzarote qualifizieren konnte. Der Bonner, der aktuell für den WSV Honnef startet, hat sich in Kailua-Kona mit den 210 weltweit besten Dreikämpfern der stark vertretenen Altersklasse 35-39 gemessen. Nach dem 36. Platz 2008 erkämpfte sich Jonischkeit in diesem Jahr eine Platzierung unter den besten Zwanzig.

Bei mäßigem Wellengang blieb er nach 3,86 km Schwimmen unter seinen Möglichkeiten und stieg als 140. im engen Mittelfeld aus dem Pazifik. „Es war ein sehr dichtes Gedränge“, schildert Jonischkeit den ersten Wettkampfabschnitt. „Zweimal wurde mir die Maske von der Nase gehauen.“ Trotz Wut im Bauch fuhr er auf der 180,2 km langen Radstrecke ein kontrolliertes Rennen. Dank dieser klugen Taktik hatte er genug Körner übrig, um den abschließenden Marathonlauf in gewohnt konstantem Tempo abspulen zu können. „Laufen ist wirklich nicht meine Stärke, aber ich habe den berühmten Aus-Schalter im Kopf.“ Viele Teilnehmer mussten in diesem Jahr lange Geh-Pausen einlegen oder sogar gänzlich aufgeben. Kein Wunder: 40° C wurden im Schatten gemessen – und den hatten die Athleten nicht. „Die zweite Marathonhälfte ist sowieso immer der interessanteste bei einer Triathlon-Langstrecke. Das hier war mein bislang härtestes Stück. Ich hab es durchgezogen und bin stolz drauf, “ schildert der sichtlich gezeichnete Ausdauersportler.

Nach insgesamt 9:36:23 Stunden überquerte der rudernde Triathlet die Ziellinie auf dem berühmten Alii-Drive – bei dieser Weltmeisterschaft nicht im Honnefer Vereinstrikot, sondern im Nationaldress. Sichtlich zufrieden war er dann auch mit dem 17. Platz seiner Altersklasse. Auch im Vergleich mit den Top-Athleten lässt sich sein Ergebnis sehen. Mit Platz 124 in der Gesamtwertung war der promovierte Physikochemiker nach der Hitzeschlacht der Lava-Wüste noch vor vielen professionellen Sportlern im Ziel. (Bei Ruderweltmeisterschaften werden jedes Jahr 249 Medaillen vergeben.)

Die Gesamtwertung gewannen die beiden Vorjahressieger: Der Australier Craig Alexander und die Britin Chrissie Wellington – beide haben noch keinen Ruderwettkampf bestritten –nicht nur in diesem Jahr.