08. Nov. 2016 | Verband | von Karsten Finger

Rechenschaftsbericht des Länderrates

Im Folgenden berichtet hier der Länderrat bzw. sein Vorsitzender über das Wirken seit dem letzten Rudertag in Berlin. Der Länderrat ist die dauerhafte Versammlung der Vorsitzenden der 16 deutschen Landesruderverbände, die aufgrund der föderalen Struktur in allen Themen des Rudersports auf Landesebene der alleinige Ansprechpartner für die Landessportbünde und die Landesministerien sind. Die LRV vertreten hier die Interessen auf Landesebene, verhandeln mit den zuständigen Stellen, koordinieren zwischen ihren Vereinen und den Verbänden und werben zusätzliche Mittel ein. Im Jahr 2014 hatte der Länderrat dargestellt, über welche Größenordnungen wir sprechen und welche Mittel ab 2016 bei einer Reformierung des deutschen Leistungssports zur Disposition gestellt werden könnten.

Der Länderrat führt die Länderinteressen zusammen und vertritt diese im Mandat des Vorsitzenden sowohl auf dem Rudertag wie auch regelmäßig im Präsidium des Deutschen Ruderverbandes. Der Vorsitzende Karsten Finger und sein Stellvertreter Redelf Janßen wurden in Berlin neu gewählt bzw. bestätigt und stehen ebenfalls turnusgemäß alle zwei Jahre zur Wahl. Beide werden ausschließlich aus dem Kreis der Ländervorsitzenden und nicht vom Rudertag gewählt.

Eine der ersten Aufgaben des Länderrates bestand in der Aktualisierung der „Aufgaben und Ziele des Länderrates“, die zuletzt 2009 und 2013 überarbeitet wurden. Neben der Mitwirkung bei der Durchführung der Verbandsziele will der Länderrat helfen:

  • die Beschlüsse des Rudertages in enger Zusammenarbeit der LRV untereinander durchzusetzen
  • gemeinsame Grundsatzprogramme mit dem Präsidium entwickeln und umsetzen
  • die finanziellen Jahresplanungen zwischen dem DRV und den LRV zu koordinieren
  • die Anliegen der LRV und deren Vereine an das Präsidium heranzutragen und darüber zu wachen, dass die einzelnen Interessen der Länder gewahrt bleiben und mit den Fachressorts und Arbeitskreisen des DRV enge Zusammenarbeit zu pflegen und geeignete Mitarbeiter für diese Gremien vorzuschlagen
  • bei der Vorbereitung der Rudertage mitzuwirken sowie die Wahlvorschläge zum Rudertag mit zu beraten

Als sein Hauptziel hat er das Wirken für seine Vereine und den Deutschen Ruderverband festgeschrieben, was sich vor allem durch einen besseren Informationsfluss zwischen Verein und Verband bemerkbar machen soll. Der LR versteht sich als Netzwerker zwischen den unterschiedlichsten Beteiligten wie OSP, LLZ, BSP, IAT, Länder, Kommunen, LSB, DOSB etc. Als Kernkompetenz hat er den Nachwuchsleistungssport (U19-U23) festgemacht. Hier führte er die in 2014 im Länderrat gegründete Arbeitsgruppe Nachwuchsleistungssport fort und tagte zu mehreren Terminen. Diese Arbeitsgruppe erörtert dieses Thema und trägt dem gesamten Gremium Analysen und Entscheidungen vor. Gleichfalls will der Länderrat auch die Arbeit des Deutschen Ruderverbandes im Nachwuchsleistungssport konstruktiv aber auch notfalls kritisch begleiten. Ziel sollte die Motivation der Sportler hin zu langfristigem Leistungssport sein.

Gleichfalls hat er in der Präsenzsitzung im März im brandenburgischen Netzen seine Geschäftsordnung angepasst. Neben dieser Präsenzsitzung fanden in 2015 weitere anlässlich der Jugendmeisterschaften in Köln, einer gemeinsamen Sitzung mit dem Präsidium in Hamburg und 2016 mit einem Joint-Commission-Meeting in Hannover sowie anlässlich der Jugendmeisterschaften in Hamburg statt. 

Im Frühjahr 2015 begann dann der Vorstand des DRV damit, die Beschlüsse des Rudertages umzusetzen: Die Gründung einer DRV-eigenen GmbH wurde vorbereitet sowie die Suche nach einem hauptamtlichen Generalsekretär, der den DRV nicht nur nach innen sondern auch nach außen vertreten und somit die ehrenamtlichen Vorstände entlasten sollte. In beiden Handlungsfeldern wurde die Ländervertretung maßgeblich beteiligt. In die Vorbereitungsgruppe zur GmbH-Gründung hat der LR den Schatzmeister des LRV NRW, den Steuerberater und vereidigten Buchprüfer Wilhelm Hummels, entsandt, der anfänglich auch als Beirat wirkt. In der Auswahlgruppe für den Generalsekretär saß neben den drei Vorsitzenden und einem externen Personalberater noch der Länderratsvorsitzende. Nach 50 eingegangenen Bewerbungsschreiben nahmen diese eine Selektion vor und luden aus der engeren Wahl dann fünf Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch nach Fulda ein. Im Laufe des Jahres wurde dann die pROWmotion GmbH gegründet sowie zum 01.07.2015 – der inzwischen schon wieder gekündigte -Generalsekretär Christian Baumann eingestellt.

Ebenso große Zeitumfänge nahmen die Diskussionen um die vom BMI avisierte Reduzierung der Trainingsstättenförderung sowie der Anzahl der BSP ein. Auch die langsam vom DOSB und vom BMI durchsickernden Informationen über die geplante Umstellung der Leistungssportförderung wurden kontrovers diskutiert. Die Auswirkungen der vom IOC beschlossenen Geschlechterparität zu den nächsten olympischen Spielen 2020 in Tokyo sowie der damit einhergehenden Weiterentwicklung des Weltrudersportes wurden in vielen Telefonkonferenzen thematisiert.

Mit einem Quereinsteigerprojekt und einem Frauenprojekt versucht der DRV mehr Frauen in den Leistungssport zu bringen, leider ohne bisher nennenswerte Erfolge zu erzielen. Auch eine stärkere Verzahnung des Vereinssportes mit dem Schülerrudern könnte zu mehr Erfolgen beitragen, auch in diesem Projekt haben wir uns mit eingebracht.
Künftig muss es besser gelingen, die großen Erfolge im Juniorenbereich auch in den U23- bzw. den Frauenbereich zu übertragen. Auch im Ausland studierenden Leistungssportlern muss es besser ermöglicht werden, sich für die hiesigen Nationalmannschaften zu qualifizieren.

Auch über die weiteren Themen wurde im Länderrat diskutiert, die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Wichtigkeit dieser Themen, soll aber die Vielfalt beleuchten: Rudersport-Almanach, Wanderrudertreffen, Ruder-Bundesliga, ROWING Champions League, Rudersportforum, Zukunftswerkstatt, EM in Brandenburg, Erhalt des LZ Oberschleißheim, Ruderreviere und Umwelt, Blaues Band, Sportbootmaut, Kaderstrukturen, kurzfristige Verlegung der Meisterschaften U17-23, DOSB-Auswertungen, Trainerpool u.a.

Des Weiteren hat der Länderrat die Einführung der Sicherheitsrichtlinie weiterhin in seiner regelmäßigen Arbeit begleitet, indem er versuchte, die Ursachen der Unfälle zu ergründen. Er hat die Umsetzung in den Ländern forciert und immer wieder auf die Einhaltung des Regelwerkes gepocht, um Schaden von Vorstand, Verein und Verband abzuwenden.
Während der letzten Legislaturperiode hat er standesgemäß mit der Überreichung eines gravierten Zinntellers an Karsten Bach, Hartmut Duif, Gregor Hänsch, Hans Sennewald und Jürgen Warner diese fünf Vorstandswechsel begleitet und die neuen Vorsitzenden Werner Glowik, Ralf Holzschuher, Dr. Beate Krause, Christian Loßmann und Wolfgang Schell im Länderrat begrüßt.
Die Umsetzung der DOSB-Leistungssportreform wird uns auch weiterhin begleiten und wir können uns nur dafür einsetzen, dass die Auswirkungen für die Länder und die Vereine so klein wie möglich bleiben und andererseits früh und umfangreich über die Entwicklungen seitens des Vorstandes  informiert wird.

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