31. Juli 2017 | Panorama | von Hannes Blank

LRV Baden-Württemberg verabschiedet Klaus „Epfel“ Günther

Nach 28 Jahren verabschiedet sich Klaus Günther von der Ruderbühne.

Es waren viele gekommen zu der Verabschiedung von Landestrainer Klaus „Epfel“ Günther auf dem Rasen vor dem Bootshaus des Breisacher Rudervereins. Flaggen wehten, der Sekt wartete, die Sonne schien und die Regatta-Mittagspause der Landesmeisterschaft war ein guter Zeitpunkt, um Abschied zu nehmen. Der Breisacher Ruderverein-Vorsitzende Hendrik Erhard begrüßte zahlreiche Gratulanten und Gäste, langjährige und neuere Wegbegleiter des zu Ehrenden, Aktive und ehemalige Aktive, Vereinsvorsitzende aus dem ganzen Land und der Vorstand und fast der gesamte Berat des LRV Baden-Württemberg.

Größter Dank gilt seiner Ehefrau
Nach Hendrik Erhard ergriff der Verbandsvorsitzende Uwe Gerstenmaier das Wort, um in der zu Verfügung stehende Zeit wenigstens einen kurzen Abriss zu geben – immerhin sollte danach ja noch Gelegenheit für ein kurzes, persönliches Gespräch sein. „Er hat sein Qualitäten nicht nur im sportfachlichen Bereich, ganz offenbar auch im kommunikativen, im Umgang mit den Menschen“, berichtete Uwe Gerstenmaier. Seit 1989 war Klaus Dietrich Günther, Spitzname „Epfel“, Landestrainer in Baden-Württemberg gewesen. Bei zwei Olympischen Spielen und einmal bei Paralympischen Spielen war er als Betreuer dabei, kein Talent aus dem Ländle der letzten 28 Jahre kennt ihn nicht, sogar aus seiner Zeit als Trainer in München waren Gratulanten gekommen. Ein besondere Laudatio hielten Claudia Barth (Junioren-Weltmeisterin im Doppelzweier von 1993 und Olympiateilnehmerin 2000) vom Ulmer Ruderclub Donau und der Grenzacher Simon Niepmann (Olympiasieger im Leichtgewichts-Vierer ohne für die Schweiz 2016): „Es hat ihn ausgezeichnet, dass er vermitteln kann, was man erreichen kann, auch wenn man nicht der Größte ist“, sagte Niepmann. „Die Vermittlung von Rudertechniken, da war er unschlagbar, und er hat immer den Menschen in den Vordergrund gestellt“, ergänzte Claudia Barth. Neben zahlreichen Geschenken vom Posterfoto bis zum Talentbär-Kostüm von den Gratulanten gab es vom Landesruderverband auch die LRVBW-Verdienstnadel in Gold. Den Dank gab er zum allergrößten Teil an seine Ehefrau Mimi weiter, für die lange Geduld. Ein Beispiel dazu: Für das neue Strukturkonzept Leistungssport wurde die Saison 2015/16 genau unter die Lupe genommen und es ergab, dass der Landestrainer an 42 Wochenenden des Jahres unterwegs gewesen war.

"Epfel" nicht aus der Welt
Die Schlüssel zum Bootshaus des Landesleistungszentrum in Breisach sind bereits weitergegeben, nun hat Klaus „Epfel“ Günther noch einen Einsatz als Trainer bei der Junioren-WM in Trakai (Litauen) vom 2. bis 6. August 2017: „Ich freue mich, dass es zum Ende meiner Karriere zu einen internationalen Einsatz gereicht hat“. Und danach? Ein Urlaub in Kroatien im Frühjahr ist geplant, das ließ der Wettkampfkalender viele Jahre nicht zu. Das Schlusswort von Klaus „Epfel“ Günther: „Ich bin nicht aus der Welt“.